Der Weg der Rückbesinnung auf unsere Lebensform und deren Überprüfung

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Rom, Januar 2018
Um die Leitlinien für die Umsetzung des XVIII. Generalkapitels, Seite 18-19, in die Tat umzusetzen, wird das Jahr 2018 der Lebensform gewidmet sein. Möge Jesus Christus uns auf die Fürsprache Mariens und des Heiligen Daniel Comboni auf diesem Weg des Instituts begleiten, das auf Grund verschiedener Zeiten, in denen die LF erarbeitet wurde, heute einen multikulturellen Geist atmet: Europäisch, afrikanisch, amerikanisch und asiatisch. Wir können diesen multikulturellen Reichtum wirklich nur annehmen, weit davon entfernt, uns Furcht oder Ängste einjagen zu lassen. Möge uns dieser neue Reichtum ermutigen, uns auf die Abenteuer und Überraschungen des Geistes einzulassen. Er lasse uns gemeinsam in unserer Combonianischen Identität, in unseren Beziehungen zueinander und in der prophetischen Haltung der Mission wachsen (KD 2015, 47.3). P. Jeremias dos Santos Martins.

JAHR 2018
Der Weg der RÜCKBESINNUNG AUF UNSERE
lebensform und deren Überprüfung

Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreiches geworden ist,
gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

(Mt. 13,52)

Um die Leitlinien für die Umsetzung des XVIII. Generalkapitels, Seite 18-19, in die Tat umzusetzen, wird das Jahr 2018 der Lebensform gewidmet sein.

"Auffrischung des Gedächtnisses"

Es ist notwendig, das Gedächtnis aufzufrischen, etwas auf Distanz zur Gegenwart zu gehen, um die Stimme unserer Vorfahren zu vernehmen.“ Das sind Worte, die Papst Franziskus 2016 bei der Verleihung des Karlspreises an die verantwortlichen Politiker Europas gerichtet hat, indem er sie einlud, Ihr Gedächtnis aufzufrischen im Hinblick auf ein wahres Aggiornamento Europas.

Wenn das Gedächtnis erlischt, verliert man den Sinn der Geschichte. Der Sinn der Zugehörigkeit einer Person zu einer Familie, zu einer Gruppe oder einer Institution ist zutiefst verbunden mit dem Gedächtnis. Ich existiere so wie ich bin, weil andere vor mir existiert haben und andere nach mir existieren werden: „Ich bin, weil wir sind“.

Der Prozess der Rückbesinnung auf unsere Lebensform (LF) und deren Überprüfung hat viel mit dem Gedächtnis zu tun, denn die LF ist die Frucht eines Weges, den wir zurückgelegt haben, eines Lebens, das wir gelebt haben, einer Vielfalt von Begegnungen, in denen Personen, Ereignisse, Versagen und Erfolge, Träume und Hoffnungen eine Rolle gespielt haben. Sie ist die Frucht vieler Jahre des Vertrauens in Gott, der die Geschichte lenkt, der Hingabe an die Menschen verschiedener Völker und Rassen. Sie ist die Frucht des Miteinander-Arbeitens, eines Lebens in Brüderlichkeit, der gegenseitigen Annahme und des Verzeihens und der Versöhnung. Sie ist ein Reflex der Erfahrungen und des Lebens der Völker, bei denen die Comboni Missionare ihren Durst nach Gerechtigkeit und Frieden mit den Menschen geteilt haben. Sie sind charakteristische Merkmale für das Reich Gottes.

In diesem Büchlein von 200 Seiten kommen wir in Kontakt mit dem Leben Daniel Combonis und der ersten Missionare, die zusammen mit ihm aufgebrochen sind und dabei nur die Ehre Gottes und das Heil der Menschen im Auge hatten.

Hinter den Worten läuft wie in filigraner Arbeit die Geschichte jener Missionare, die das Generalkapitel 2015 „Wesentliche Parabeln“ nennt. Es handelt sich um die Geschichte unserer Mitbrüder unterwegs hin zur Anerkennung ihrer Heiligkeit von Seiten der Kirche. Es handelt sich hier um die Geschichte unserer Märtyrer, jener die ihr Blut vergossen haben, und all jener, die in aller Stille im Laufe der Jahre ihr Leben verbracht haben, indem sie sich demütig unter den Menschen bewegten und ihr Leben von Gott leiten ließen, indem sie Sprachkenntnisse erwarben, Kulturen und Religionen kennen lernten, sich in die Schule der Armen begaben und sie als „ihre Lehrer und Weggefährten“ betrachteten.

Da ist auch die Geschichte der Konflikte und der Spannungen, der Furcht und der Hoffnung, des vorzeitigen Todes oder des Alters, im Schweigen des Waldes oder im Lärm der Stadt, in der Ruhe des Friedens oder im Lärm des Krieges, im Kampf um Gerechtigkeit und um eine geschwisterliche Welt.

Vision der Zukunft: „Ich sehe eine hoffnungsvolle Zukunft für Afrika“ (Comboni)

Wenn das Fehlen des Gedächtnisses eine große Lücke bedeutet, so ist auch das Nicht-Sehen ein schwerer Fehler. Das Fehlen einer Vision und – noch schlimmer – dass Fehlen einer Vision für die Zukunft sind ein sehr schwerwiegendes Handicap.

Auch wenn man anerkennen muss, dass man die Geschichte nicht vergessen darf, und auch nicht, die gelebte Mission zu bewerten, die in den Worten der LF enthalten sind, und die „Teil unseres ureigenen Erbes“ sind (KD 2015, Nr. 49.1), spüren wir die Notwendigkeit, einen Schritt nach vorne zu tun, um unsere Combonianische Mission besser zu leben.

Wenn die Mitglieder der Generalleitung die Provinzen besuchen und die Hingabe und missionarische Leidenschaft der Mitbrüder sehen, mit der sie sich an so vielen missionarischen Fronten einsetzen, erkennen sie darin die Vitalität des Combonianischen Charismas. Und das ist ein schönes Zeichen der Hoffnung, das wir nicht versstecken und unter den Teppich kehren dürfen.

Auch wenn wir unsere Grenzen und Sünden in den verschiedenen Diensten eingestehen, die wir unter so vielen Völkern der Welt leisten, spüren wir umso stärker den Apell Gottes, unseren missionarischen Dienst mit einer neuen Vision, mit erneuerter Leidenschaft, mit einem Leben der Ganzhingabe im Sinne des Beispiels Jesu, des Guten Hirten, voranzubringen.

Wir spüren das Verlangen und die Dringlichkeit, mit den Völkern den Traum Combonis zu teilen, der es verstanden hat, die Zeichen der Zeit zu lesen und der erkannt hat, dass die Zeit der Vorsehung gekommen sei, die afrikanischen Völkern für Christus zu rufen (Siehe Schriften 1403, LF 6).

Auf dem Weg der Rückbesinnung auf unsere LF und deren Überprüfung müssen wir immer diese beiden Lichter vor Augen haben, die unsere Schritte begleiten: Die gelebte Mission und die Mission, wie sie heute auf den neuen Areopagen unserer Welt zu leben ist.

1. 2018 – Jahr der Lebensform

Um die Inspiration des Generalkapitels von 2015 voran zu bringen, wird das Jahr 2018 der Rückbesinnung auf unsere LF und deren Überprüfung gewidmet sein. (KD 2015, Nr.49). Zu diesem Zweck hat der Generalrat in der Konsulta im März 2017 eine Zentralkommission für die LF und eine Kommission von Beratern ernannt. Die Mitglieder dieser beiden Kommissionen haben sich Anfang Juli in Rom getroffen, um gemeinsam die Schritte ins Auge zu fassen, die zu unternehmen sind, und sich Gedanken zu machen, wie dieser dringende und lange Prozess in die Wege geleitet werden könne, auch wenn in der Tat nur das Jahr 2018 offiziell der LF gewidmet sein wird, wird der Prozess der Überprüfung und Revision der LF bis zum Generalkapitel 2021 dauern. Erst auf diesem Generalkapitel werden die beiden Kommissionen die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen, indem sie auch konkrete Vorschläge und Mozionen für die Revision des Textes vorschlagen werden.       

Die Kommission, die zur Vorbereitung der Feier "25 Jahre der LF" 2003 ernannt worden war, ist zu der Überzeugung gekommen, dass es eine gewisse Müdigkeit und Interesselosigkeit gegenüber der LF. gegeben hat. Diese Interesselosigkeit scheint auch heute noch zu bestehen. Wir stellen fest, dass viele Mitbrüder den Text und seine Folgen nur oberflächlich kennen. Andere benutzen sie nur gelegentlich, um eine Position zu rechtfertigen oder ein Recht zu reklamieren.

Wieder andere sind noch besorgt wegen der neuen Sensibilität der Mitglieder des Institutes, dessen Aussehen sich geändert hat, und spüren, dass gewisse Texte der LF überprüft werden müssen, auch wenn der Geist der Inhalte gültig bleibt.

Wir sehen die Notwendigkeit, die LF nicht nur besser kennenzulernen, sondern über ihre Inhalte nachzudenken und sie in einem Klima des Gebetes zu verinnerlichen.

Es ist dringend notwendig, über die Texte der LF zu reflektieren und die Inhalte dieses grundlegenden Textes für das Leben der Comboni Missionare zu leben. Denn er ist die Frucht vieler Lebensjahre und missionarischer Arbeit, so vieler Mühen und Freuden der Mission. Die LF ist wie bereits oben gesagt wurde, nicht ein Dokument, das am grünen Tisch entworfen wurde, sondern bringt das Leben so vieler Missionare zum Ausdruck, die uns vorausgegangen sind. Sie ist Frucht der Reflexion und der neuen Erkenntnisse des 2. Vatikanischen Konzils, der Reform des Kirchenrechtes aber wesentlich gelebte missionarische Erfahrung, die in Worte gefasst ist.

2. Die LF aus dem Jahr 1988

Es freut uns aus ganzem Herzen, den Weg ins Gedächtnis zu rufen, der bis zum gegenwärtigen Text der LF zurückgelegt wurde. Am 22. Juni 1979, Fest des Heiligsten Herzens Jesu, und Tag der Eröffnung des XII. Speziellen Generalkapitels, wurde offiziell die Wiedervereinigung der beiden Combonianischen Kongregationen FSCJ und MFSC zu einem einzigen Institut Comboni Missionare vom Herzen Jesu vorgenommen. Die offizielle Abkürzung des neuen Namens heißt MCCJ. Dieses Ereignis wurde als ein Wirken des Heiligen Geistes betrachtet, der die Geschichte auf wunderbaren Wegen führt. So fand ein Institut zu einer einzigen Familie  wieder zusammen, das seit 1923 für 56 Jahre getrennt war und dessen Identität in der Mission beruht, in der Mission des Herzens Gottes, auf den Spuren des großen Apostels Afrikas, des Heiligen Daniel Comboni.

Das neue Institut brauchte eine neue Regel, um die Schritte der Missionare zu leiten. Deshalb wurde eine Kommission gebildet, die die neue LF erarbeiten sollte. Dabei sollte sie vor allem den pluralen Weg des Comboni Instituts und die Einladung des Vatikanum II beachten, sich auf das "ursprüngliche Charisma" der Gründer zu besinnen (primigenia inspiratio) und andere Dokumente der Kirche zu berücksichtigen. So ist als Resultat der Arbeit der Kommission und der Teilnehmer des Generalkapitels 1979 der erste Text der neuen LF entstanden, der der Kongregation für die Glaubensverbreitung (Propaganda Fide) vorgelegt wurde. Er wurde  von dieser für 7 Jahre ad experimentum approbiert.

Das Generalkapitel des Jahres 1985 war der Moment, den Text der LF zu bestätigen. Der Text wurde verbessert. Dabei wurden die besonderen Anmerkungen der Mitbrüder, des Generalkapitels, die Anweisungen des neuen Kirchenrechtes (1983) und die Bemerkungen des Heiligen Stuhles berücksichtigt.

Im Jahr 1987, dem Jahr des hundertjährigen Jubiläum der ersten Gelübde von Comboni Missionaren, wird Druck ausgeübt, damit das Dokument approbiert werden könne. Am 3. Dezember 1987, dem Fest des Heiligen Franz Xaver, dem wichtigen Patron der Missionen, hat die Propaganda Fide den Text, so wie wir ihn heute haben, endgültig approbiert. Mit einem Brief vom 10 Juni 1988, Fest des Heiligsten Herzen Jesu, stellt der Generalrat den Mitbrüdern den neuen Text vor mit den Worten: "Wir legen Euch die endgültige Fassung vor, die von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker am 3.12.1987 approbiert wurde…"

Für das Institut und für jedes Mitglied ist die LF ein grundlegendes Dokument, um gemäß dem Charisma die Weihe an Gott für die Mission zu leben (Brief des Generalrates 10.06.1988). Darüber hinaus lädt der Generalrat alle Mitbrüder ein, die LF fleißig zu lesen und zu meditieren, um deren tiefe Inhalte und Beweggründe zu entdecken und zu verinnerlichen, die uns zu der "primigenia inspiratio" führen.

Sobald die LF 1988 approbiert und gedruckt war, wurden verschiedene Initiativen ergriffen, um uns zu helfen, den Reichtum der LF zu verstehen. Einige von diesen haben nicht die erhofften Früchte getragen.

Andere dagegen wie "Heute mit Daniel Combonibiblischer Kommentar zur LF" haben uns die Möglichkeit geboten, die LF besser zu verstehen und sie vertiefter zu leben.

2013, anlässlich des 25 jährigen Jubiläums der LF hat der Generalrat eine Kommission ernannt, um über die Bedeutung der LF im Leben der Comboni Missionare nachzudenken.

Leider ist aus verschiedenen Gründen diese Arbeit nicht zu Ende geführt worden. Viele Mitbrüder jedoch haben sich zu verschiedenen Aspekten der LF schriftlich geäußert, die auch heute noch eingesehen werden können. Das war das letzte Bemühen auf Institutsebene, um uns den erfrischenden Wassern unserer LF zu nähern.

Nach 30 Jahren, in denen wir auf die neue Physiognomie achteten, haben die Teilnehmer des Generalkapitels 2015 erneut die Notwendigkeit gespürt, sich der Lf zu nähern, sie kennenzulernen, sich ihrer Inhalte neu zu bemächtigen, um sie besser in den Blick zu bekommen und, wenn notwendig, einige Formulierungen in entsprechender Weise an die neuen Zeiten der Mission und des Instituts anzupassen.

3. Vorschläge der Zentral Kommission zur Arbeit

Zurzeit haben alle Kontinente ein Seminar zur Vorbereitung abgehalten, um den Prozess der Beschäftigung mit der LF in Gang zu bringen. In manchen Kontinenten haben alle Provinziäle an dem Seminar teilgenommen. Und dies ist ein gutes Zeichen des Interesses und des Engagements, die Arbeit voranzubringen. Außer den Mitbrüdern, die den Auftrag erhalten haben, den Prozess in Gang zu halten, sind die Provinziäle die ersten Verantwortlichen, die den Verlauf dieser Reise garantieren müssen.

3.1 Der Weg im Jahr 2018

Die Generalkommission für die LF hat in ihrer Sitzung im Juli 2017 ein Programm vorgestellt als Leitfaden, der uns bei der Überprüfung und Revision der LF helfen kann. Dieses Programm ist inzwischen durch die Höheren Oberen der Jurisdiktionsbereiche an alle verschickt worden. Wir erlauben uns, es hier anschließend noch einmal vorzustellen für diejenigen, die es noch nicht vor sich haben.

3.1.1 Der Prozess der Rückbesinnung auf unsere LF und deren Überprüfung in den verschiedenen Provinzen.

Dieser Prozess wird ab Januar 2018 bis Januar 2019 stattfinden und zwar in fünf Etappen.

Januar-Februar 2018: Reflexion über den ersten Teil der LF „der Gründer des Instituts.“

März-April 2018: Reflexion über den 2. Teil der LF. „Das Institut Gemeinschaft von geweihten Brüdern im missionarischen Dienst.“

Mai-Juni 2018: Reflexion über den dritten Teil der LF. „Der missionarische Dienst des Instituts.“ Im Juni ein Treffen via skype, um die Arbeit zu bewerten, die auf Grund dessen, was die Provinzen der Zentral Kommission geschickt haben, geschehen ist.

September: Auf dem Zwischenkapitel wird die Zentral Kommission über die Arbeit berichten, die im Gange für eine erste Auswertung ist.

Juli-Oktober 2018: Reflexion über den vierten Teil der LF. „Der Dienst der Leitung im Institut“.

November 2018 – Januar 2019: Reflexion über den fünften Teil der LF. „Die Verwaltung der Güter“.

Am Ende dieser Arbeit werden die beiden Kommissionen zu einem Zeitpunkt, der noch festzulegen ist, sich treffen, um gemeinsam alles zu bewerten, was gesammelt worden ist, und festzulegen wie weiter verfahren werden soll.

3.1.2  Rückbesinnung und Überprüfung

a) Rückbesinnung: Ein neues Lesen der LF ausgehend von den geschichtlichen kulturellen, kirchlichen, Combonianischen Kontexten von heute, um zu einem neuen Verständnis und einer Approbation zu kommen, und zwar derart, dass diese auch weiterhin als Quelle des Lebens, der Identität, der brüderlichen Gemeinschaft und des missionarischen Dienstes dienen kann.

b) Überprüfung: Auch wenn sie Teil unseres wahren Erbes (KD 2015, Nr. 49.1) sind, „müssen einige Aspekte unserer LF im Lichte der gegenwärtigen Situation des Instituts, des interkulturellen Zusammenlebens, des neuen Verständnisses der Mission, der kirchlichen Dokumente und einer besseren Kenntnis unseres Gründers überprüft werden“ (KD 2015, Nr. 50.1).

3.1.3 Prozess der persönlichen Verinnerlichung

Als Methode, sich der LF zu nähern, hat die Kommission die Methode der Lectio Divina vorgeschlagen.

a.) Und zwar auf einer dreifachen Ebene: der persönlichen, der gemeinschaftlichen und auf Ebene der Provinzen.

Das bietet uns die Möglichkeit, auf persönlicher Ebene den Inhalt im Laufe der Zeit zu verinnerlichen und zu vertiefen durch Austauschs mit den Mitbrüdern und gemeinsam die Entscheidungsfindung zu vollziehen, um den Text noch einmal durchzugehen und einen neuen entstehen zu lassen, der wenn notwendig an die gegenwärtige Situation besser angepasst ist.

     b.) In drei wesentlichen Schritten

  • Die LF im Lichte der Geschichte unseres Gründers und des Institutes lesen, um die Erfahrung wahrzunehmen, die der Brief verdichtet hat.
  • Die LF meditieren, damit jene Erfahrung, die sie enthält, in einen fruchtbaren Austausch trete mit unserem heutigen Leben und der Mission heute.
  • Mit der LF beten, damit die Reflexion und ihr Austausch zu einem Dialog mit dem Vater werde, zu einem Ähnlich-Werden mit Jesus den Missionar führe und zur Anrufung des heiligen Geistes anrege für eine immer tiefer gehendere Gemeinschaft mit Comboni und unter uns und für die Verwirklichung des Reiches Gottes. Punkt

3.1.4 Hilfestellungen für die Comboni Familie

Das ganze Jahr 2018 hindurch wird unser Mitteilungsblatt Familia Comboniana allen Mitbrüdern Arbeitspapiere über die LF zur Verfügung stellen, um die oben 3.1.1 erwähnte Arbeit zu begleiten. Diese hilfreichen Arbeitspapiere werden von Mitbrüdern auf den verschiedenen Kontinenten erstellt. Die Zentral Kommission wird einige Mitbrüder bitten, diesen Dienst zu übernehmen.

Zusammenfassung:

Mit den Augen auf Jesus, Comboni und die Wirklichkeiten gerichtet, in denen wir arbeiten, ist es wichtig an diese drei neuralgischen Punkte für den Weg, den wir gemeinsam beginnen, zu erinnern (siehe Brief des Generalrates zu Eröffnung des Jahres der LF).

Wir können diesen Weg nicht einschlagen, ohne uns zu vergegenwärtigen, dass die Geburt unseres Institutes Frucht der aufmerksamen Beachtung der afrikanischen Wirklichkeit ist, der Comboni bei seiner ersten afrikanischen Erfahrung hautnah begegnet ist

Diese Wirklichkeit betrachtet im Lichte der charismatischen Erfahrung des 15. September 1864 erweckte in ihm das Verlangen, für Afrika zu leben und zu sterben. (S. 2741-42).

Ich möchte mit der Einladung schließen, den Brief der 79 Kapitulare zu lesen, in dem sie die Bedeutung der neuen LF erklären, die ad experimentum approbiert wurde. Mit der Gnade des Heiligen Geistes „werden wir im Stande sein, die LF, die wir gewählt haben, in unserem Leben zu verwirklichen.“ Es geht hier nicht so sehr darum, die LF zu verändern, sondern das Leben zu verändern gemäß dem Geist, der der LF Leben schenkt. 

Möge Jesus Christus uns auf die Fürsprache Mariens und des Heiligen Daniel Comboni auf diesem Weg des Instituts begleiten, das auf Grund verschiedener Zeiten, in denen die LF erarbeitet wurde, heute einen multikulturellen Geist atmet: Europäisch, afrikanisch, amerikanisch und asiatisch. Wir können diesen multikulturellen Reichtum wirklich nur annehmen, weit davon entfernt, uns Furcht oder Ängste einjagen zu lassen. Möge uns dieser neue Reichtum ermutigen, uns auf die Abenteuer und Überraschungen des Geistes einzulassen.

Er lasse uns gemeinsam in unserer Combonianischen Identität, in unseren Beziehungen zueinander und in der prophetischen Haltung der Mission wachsen. (KD 2015, 47.3)
P. Jeremias dos Santos Martins

Übersetzung P. Klose Georg und P. Eder Alois