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Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
331
Autografo su foto
1
Cairo
13.11.1869
332
Mons. Luigi di Canossa
0
Cairo
26.11.1869

Nr. 332 (313) AN BISCHOF LUIGI DI CANOSSA

ACR, A, c. 14/71

Kairo, 26. November 1869

[W.J.M.J.]

Hochwürdigste Exzellenz,

[1983]

ich bin sehr traurig über den Tod der Oberin der Canossianerinnen in Hongkong. Man hat mir von dort geschrieben, dass diese fromme Frau unter vielen Tränen zu Grabe getragen wurde. Unser verehrter Monsignore, der Apostolische Delegat, reist morgen nach Rom ab. Er nimmt die Herzen aller mit. Aber wer am meisten unter dieser Trennung leidet, bin ich, denn ich fühle mich ihm zu größtem Dank verpflichtet. Wenn zu der Liebe zur Wahrheit und zur Gerechtigkeit dieses würdigen und verehrten Prälaten nicht noch eine große Güte und Nächstenliebe für uns gekommen wäre, wäre aus unseren Instituten nichts geworden. Wenn sie jetzt existieren und aufblühen, verdanken wir das dem Einsatz und der Nächstenliebe von Bischof Ciurcia. Er trägt eine wichtige und sehr schwierige Mission auf seinen Schultern. Seine Stellung in Ägypten ist äußerst delikat. Er ist für uns Vater und ein sehr umsichtiger Beschützer gewesen. P. Pietro erbat von ihm für uns das Haus in Shellal und er wird sich für uns in Rom dafür einsetzen. Darüber werde ich ihm in Rom auf dem nächsten Dampfer schreiben. Ich werde meine Briefe an Prinzessin Maria Assunta schreiben, bis ich seine genaue Anschrift in der ewigen Stadt weiß.


[1984]

Was meine Ankunft in Rom betrifft, um einige Dinge zu erledigen und die Frage mit Amerika zu klären, werde ich Ihnen mit dem nächsten Dampfer schreiben, wie ich über das Projekt denke. Inzwischen möge Eure Exzellenz wissen, dass ich, um von Ägypten abzureisen, nicht nur die Erlaubnis vom Monsignore Delegaten brauche, sondern auch die von der Propaganda Fide, da ich der Obere von Niederlassungen bin, wie mir im vergangenen Jahr Kardinal Barnabò schrieb.


[1985]

Hic positis ist es wichtig, dass Eure Exzellenz die Initiative ergreife, als ob es Ihr Gedanke und Ihre Sache wäre, und legen Sie dar, dass man für das Werk Afrikas und in Verona Geld braucht und dass wir hic et nunc wenigstens 50.000 Scudi brauchen. Wir müssen sie unbedingt finden und zusammenbringen, und dafür brauchen Sie D. Comboni (auch wenn er ein nutzloser Kerl und fähig ist, nur Verwirrung zu stiften). Außerdem muss ich in Rom die Wäsche, Betten etc. vom aufgehobenen Konvent einfordern, die Vimercati den afrikanischen Mädchen gegeben hat und welche die Nonnen von Monsignore Vicegerente gewaltsam zurückbehielten.


[1986]

Sobald Eure Exzellenz das bei der Propaganda Fide erreicht hat, werde ich nach Rom kommen und wir werden alles regeln. Wir werden auch 100.000 Taler zusammenbringen trotz der traurigen Zeiten und selbst wenn es in Strömen gießt, denn Gott will das Werk. Was Herrn Girard betrifft, schenken Sie ihm nicht zu viel Beachtung und Aufmerksamkeit. In Rom ist er bekannt, und der Apostolische Delegat, der Patriarch von Jerusalem und viele französische Bischöfe kennen ihn zur Genüge. Auch wenn er vergangenes Jahr seine Rundbriefe an alle Bischöfe von Frankreich für das Werk des Guten Hirten geschickt hat, hat er doch keinen Centime eingenommen, weil der Name Herr Girard in Frankreich wenig zählt. Wir haben die Tatsachen. Auf alle Fälle halte ich es für klug, dass sich Eure Exzellenz mit dem Apostolischen Delegaten abstimme. Gestern habe ich zwei erwachsene Afrikaner getauft. Die beiden Afrikaner Attilio Miniscalchi und Bachit halfen ihnen aus dem Taufbecken und weinten vor Rührung.

Mut, Monsignore, überbringen Sie unsere Grüße dem Hl. Vater und segnen Sie uns alle.

Ihr ergebener Sohn

D. Daniel Comboni

Graf Miniscalchi reist mit seinem Sohn und Bachit nach Oberägypten und Assuan ab.


333
Card. Alessandro Barnabò
0
Cairo
3.12.1869

Nr. 333 (314) AN KARDINAL ALESSANDO BARNABò

AP SC, Egitto, v. 21, ff. 183–184v

[W.J.M.J.]

Kairo, 3. Dezember 1869

Hochwürdigster Kirchenfürst,

[1987]

nach einem Jahr respektvollen Schweigens werde ich erneut vorstellig vor Ihrer Römischen Eminenz an diesem geheiligten Tag unseres Beschützers, des hl. Franz Xaver, in der Überzeugung, jenes großmütige Herz des Vaters zu finden, das Sie auch für den einfachsten Arbeiter haben, der für die heiligen Missionen arbeitet.


[1988]

Angesichts gewisser Ereignisse des Lebens ist es für uns viel nützlicher, anzubeten und zu schweigen. Die göttliche Vorsehung versteht es, das, was in der Bibel steht, nämlich ‚diligentibus Deum omnia cooperantur in bonum‘ [denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten] bis zur letzten Silbe zu erfüllen. Auch wenn ich von den ersten Tagen meines apostolischen Lebens an mit voller Ergebung bereit war, alles zur größeren Ehre Gottes und für das Heil der armen Afrikaner zu erleiden, konnte ich mir nie vorstellen, dass ich nach dem gewaltigen Sturm in Rom, verursacht von Msgr. C…ex.V.G…, wenig später in der Mission in noch einen Wirbelsturm geraten würde. Dieser war hervorgerufen von dem, der edebat panes meos, quique magnificavit super me supplantationem [von meinem Brot mit mir aß und gegen mich geprahlt hat; vgl. Ps. 41,10]. Diese beiden Stürme zielten darauf, das entstehende Werk der Wiedergeburt der Afrikaner zu zerstören.


[1989]

Aber sowohl im ersten Sturm in Rom wie auch im zweiten in Ägypten habe ich mich voll und ganz in die Arme der liebenden göttlichen Vorsehung geworfen. Dabei war ich bereit, das zu tun und zu erleiden, was der Herr für das Beste hielt, in der vollen Überzeugung, dass sich der Wille Gottes voll und ganz erfüllen würde. Denn der erste Konflikt musste gelöst werden durch das unfehlbare Lehramt der Hl. Kongregation des Hl. Offiziums, im zweiten mussten Eure Exzellenz und mein kluger Apostolischer Vikar ihr Urteil abgeben. Ihrer Weisheit und Klugheit würde es gelingen, die Finsternis zu durchleuchten und die Wahrheit der Situation ans Tageslicht zu bringen.


[1990]

Erfreut über das, was ich selber und meine eifrigen Gefährten, die Kamillianer, und das entstehende Werk durchgemacht und ertragen haben, lobpreisen wir immer den Herrn. Ich bin bereit in Zukunft sogar das Hundertfache zu ertragen und zu erleiden für das Heil der armen Afrikaner. Nach einem so langen Schweigen mache ich mich auf, um an diesem für den Katholizismus so feierlichen und so heiligen Tag Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben, um Ihnen mit aller Hingabe und allem Nachdruck den ärmsten, den bedürftigsten, den verlassensten Teil der Welt, das unglückliche Afrika anzuempfehlen. Ich bitte Sie, in Ihrer Weisheit alle vernünftigen Bemühungen jener zu fördern, die bereit sind, mit diesem Apostolat mitzuarbeiten.


[1991]

In welchem Zustand sich das Werk befindet, welche Bedeutung es hat, welchen Schwierigkeiten es begegnet, welche Hoffnungen es hegt, über all das wird Ihnen unser unvergleichlicher und hoch verehrter Apostolischer Vikar Bischof Ciurcia berichten. Seiner Klugheit und seinem Schutz verdanken wir das, was durch so viele Hindernisse und schmerzhafte Ereignisse hindurch mit der göttlichen Gnade getan wurde. Ich füge hinzu, dass dieses Werk trotz aller Opposition, der wir überall begegnen, starke Wurzeln schlagen und wunderbar vorangehen wird, wenn die Vorsehung uns noch lange diesen hervorragenden Prälaten erhält. Er hat mehr als alle die Weite und Vielfalt der Elemente begriffen und erkannt, wie wichtig und delikat die Mission Ägyptens ist, wo er sich eines guten Rufes aller erfreut, selbst der Regierungsbehörden und der Konsulate, ja selbst des Khediven, trotz des antikatholischen und freimaurerischen Geistes, der hier in diesen Gegenden herrscht.


[1992]

Wir brauchen eine große Selbstverleugnung, Klugheit und Ausdauer, um die weltlichen Vorurteile und alle Schwierigkeiten, die sich der Erlösung der armen Schwarzen in Ägypten entgegenstellen, zu überwinden. Aber das wird uns mit Gottes Hilfe gelingen. Und das umso mehr, wenn die Propaganda Fide sowohl den Missionen Zentralafrikas wie auch den unglückseligen Lebensbedingungen der Afrikaner in Ägypten eine besondere Aufmerksamkeit schenken würde. Für sie halten wir es für sehr angebracht, ein besonderes Apostolat zu organisieren, das zu gegebener Zeit reiche Früchte tragen würde. Eure Eminenz versteht sehr wohl, wie wichtig ein guter Erfolg und die Entwicklung des entstehenden Werkes sind. Wenn es nach dem festgelegten Konzept organisiert wird, muss es ein glückliches Resultat erbringen und sein wesentliches und erstrangiges Ziel erreichen, nämlich die Evangelisierung der unendlich großen Stämme Zentralafrikas. Zusätzlich gäbe es als Nebenwirkung noch das Apostolat der Schwarzen in Ägypten. Allein schon dieses zweitrangige Ziel, um das sich das Werk gegenwärtig innerhalb der Grenzen der klugen Einschränkung bemüht, stellt schon an sich eine wichtige Mission dar.


[1993]

Ich halte es für nützlich, die Aufmerksamkeit Eurer Eminenz auf einen Umstand zu lenken, der dabei ist, Wirklichkeit zu werden, und der ernsthafte Konsequenzen für die künftigen Interessen des Katholizismus in Zentralafrika haben könnte. Der Anglikaner und Entdecker eines Teiles der Nilquellen, Sir Samuel Baker, ist vom Vizekönig Ägyptens beauftragt worden (man glaubt, auch vom Sultan), mit einer Expedition den Weißen Nil und die Stämme des Inneren Afrikas zu erkunden, um diese Völker Ägypten zu unterwerfen. Der Khedive will Europa weiß machen, dass er diese Eroberung nur unternimmt, um die Sklaverei in diesen Gegenden abzuschaffen. Dieser berühmte Forscher ist vorgestern von Kairo abgereist, nachdem er mir vorher versichert hatte, dass er sieben große Dampfschiffe, sehr viele Boote, Waffen und Kanonen und 3.600 Soldaten und Geld zum Wegwerfen zur Verfügung habe. Er wurde zum Pascha und Generalgouverneur der bereits eroberten schwarzen Stämme und derjenigen, die noch zu erobern sind, ernannt.


[1994]

Ich schließe diese Seite mit einer Bitte. Das entstehende Werk ist noch sehr arm an Kultobjekten. Ich bitte Eure Eminenz um die Gnade, mir vom Apostolischen Werk in Rom und besonders von den hochherzigen Gaben dieser Art, die bei der kommenden Eröffnung des Konzils dem Heiligen Vater von einigen Frauen-Vereinen in Belgien, Holland, Irland, Kanada übergeben werden - wie einige katholische Zeitungen schrieben - mir für die Mission zukommen zu lassen. Ich vertraue darauf, dass Eure Eminenz meine bescheidene Bitte erhören wird und einige Geschenke Wirklichkeit werden. Wir schicken glühende Gebete für eine glückliche Eröffnung des ökumenischen Konzils und für ein gutes Gelingen zum Himmel. Das Konzil wird von unendlichem Nutzen sein und der verwundeten modernen Gesellschaft eine heilsame Medizin bringen. Unsere kindlichen Gebete gehen zum Himmel ganz besonders für Eure Eminenz, der eine große Rolle bei dieser Synode spielen wird.

Empfangen Sie inzwischen die demütigen und respektvollen Grüße von mir, meinen lieben Gefährten Carcereri, Rolleri und Franceschini. Indem ich Ihren heiligen Purpur küsse, empfehle ich mich in den Herzen Jesu und Mariens Ihrer Eminenz.

Ihr gehorsamer und unwürdiger Sohn

D. Daniel Comboni

M.o. A.o.


334
Abbadessa M. Michela Muller
0
Cairo
8.12.1869
[1995]

Sie müssen wohl große Nachsicht haben, um mir noch Verzeihung gewähren zu können. Sie hatten die große Güte, mir von Salzburg aus durch Josefine Condé so viele Geschenke und einen so schönen Brief zuzusenden, und ich habe Ihnen hierüber noch kein Wort geschrieben. Ich bitte Sie inständig, mir zu verzeihen; ich war außerordentlich beschäftigt und selbst auch krank. Ich füge bei, obwohl ich Ihnen nicht schrieb, habe ich doch umso mehr gebetet, sowohl für Sie als auch für Ihr ganzes hl. Stift. Ich bin auch jetzt noch sehr beschäftigt, und nur dies ist die Ursache, warum ich Ihnen noch nicht auf Deutsch schreibe, denn ich bräuchte dazu einige Stunden, da diese schöne Sprache für mich noch schwierig ist.


[1996]

Ich habe nicht genug Worte, um Ihnen für Ihre übergroße Barmherzigkeit und Güte zu danken, mit welcher Sie Almosen für uns sammelten und uns auch selbst zu Hilfe kamen. Sie haben sich dadurch selbst zur Mitarbeiterin und Miterlöserin der armen Schwarzen gemacht. Ich bin Ihnen unendlich dankbar für alles, was Sie mir in Ihrem kostbaren Brief geschrieben haben. Oh, wie sehr haben Sie den Missionsanteil der katholischen Frau und wahren Braut Jesu Christi erfasst! Also noch einmal: ich bin Ihnen unendlich dankbar! Alles, was Sie zu Gunsten des Gotteswerkes der Bekehrung der Neger sowohl selbst geben als auch von anderen erbitten können, bitte ich, direkt an Hochw. Herrn Pfarrer zu St. Jakob in Köln, den Präsidenten des Vereines zur Unterstützung der armen Negerkinder, zu senden, weil er mir alles getreulich nach Kairo schickt.


[1997]

Empfangen Sie noch die Danksagungen aller meiner kleinen Häuser; wir alle beten viel für Sie und Ihre hl. Töchter, welche uns unsere treue Petronilla so gut erzogen haben, und die fortwährend tun, was Moses getan, während Josua die Kämpfe des Herrn kämpfte. Wir werden für Petronilla am Jahrestag ihres Hinscheidens, am 31. Januar, einen Trauergottesdienst mit gesungener Messe feiern. Wohl ist sie schon im Himmel; deshalb soll sie für uns und die Afrikaner bitten. Wir wurden durch das Verhalten Sr. Majestät des Kaisers in Ägypten sehr erbaut. Er hat durch sein gutes Beispiel eine wahre Mission unter den Türken erfüllt. Er hat sich durch und durch als Christ erwiesen. In Suez wie in Kairo besuchte er vor allem die Kirche und wohnte der hl. Messe bei; in Jerusalem warf er sich vor dessen Heiligtümern zur Erde nieder, beichtete dort auch, und zwar dem deutschen Franziskaner P. Heribert. Uns hat er vor dem ganzen diplomatischen Korps empfangen. Das gute Beispiel unseres erhabenen Herrschers war wirklich bewunderungswürdig, während die französische Kaiserin eine unangenehme Erinnerung in Ägypten zurückließ; denn sie besuchte keine der frommen Anstalten, ebenso gar niemals eine Kirche, selbst nicht die Kathedrale von Alexandria, während sie aber den Moscheen, den Harems, den Bällen und allen profanen Denkmälern ihre Besuche abstattete. Das Herz und der Geist Sr. M. des Kaisers zeigten sich würdig des Titels einer Apostolischen Majestät; oh hoffen wir, dass er sich auch wieder auf die diesem Titel entsprechenden Gesetze berufe.


[1998]

Seit Josefines Ankunft habe ich schon wieder viele schwarze Mädchen getauft, darunter auch sieben, die noch viel größer sind als dieses gute Kind. Ich werde Ihnen hierüber noch recht interessante Einzelheiten schreiben. Für heute wünsche ich Ihnen nur noch recht glückliche Weihnachtsfeiertage und ein recht glückseliges neues Jahr.

Entbieten Sie auch Ihren hl. Töchtern meine Hochachtung und empfehlen Sie mich Ihren Gebeten. Im hochheiligsten Herzen Jesu bin ich

Ihr Diener

Don Daniel Comboni


335
P. Luigi Artini
0
Cairo
10.12.1869

Nr. 335 (316) AN P. LUIGI ARTINI

APCV, 1458/233

[W.J.M.J.]

Kairo, 10. Dezember 1869

Hochwürden, mein lieber P. Provinzial,

[1999]

ich habe nicht die Absicht, mit diesen Zeilen eine Antwort auf Ihren sehr wertvollen Brief zu geben. Darauf werde ich mit mehr Ruhe antworten. Ich möchte Ihnen und Ihren Söhnen ein glückseliges Weihnachtsfest wünschen. Ich bin der Meinung, auf die wiederholte Bitte unserer beiden Stanislao und Beppi, die sich auf Pilgerfahrt im Heiligen Land befinden, mit Ja zu antworten, denn diese beiden haben diese Genugtuung verdient. Sie haben gearbeitet und geschwitzt. Jetzt ist es angebracht, dass sie ihren Geist am Geburtsort und am Grab Jesu Christ ein wenig erfrischen, um neue Kraft zu schöpfen für ihre Hingabe für die Seelen. So habe ich es mit dem bereits verstorbenen D. Melotto damals im Jahre 1957 erlebt. Jerusalem ist ein Zentrum, in dem die Liebe zu Christus entflammt wird. Sie, die Sie ein guter Pater sind, werden meiner Entscheidung zustimmen. Ich habe ihnen zwanzig Tage zugestanden.


[2000]

Ich sage Ihnen nichts anderes, als dass ich Sie aus ganzem Herzen bitte, bei der Rettung Afrika mitzuwirken. Wir haben mächtige und wütende Feinde, aber Christus ist stärker als sie. Wir lachen über alle. Stanislao hat die Situation richtig eingeschätzt. Haben sie etwa, als sie nach Rom gingen, nur Freunde gehabt? Wir gehen auf den Spuren der Apostel und werden Afrika bekehren. Der hl. Kamillus , der sich als Gentleman erwiesen hat (trotz eines P. Guardi und dem nicht empfehlenswerten und unglücklichen Zanoni, über dessen Seelenzustand ich mir Sorge mache), wird ein kräftiger Helfer sein. Während er sich für Afrika einsetzt, wird er uns auch P. Guardi gewinnen, der andererseits sich viele Verdienste erworben hat und den ich sehr hoch einschätze.


[2001]

Es scheint, dass auch unser verehrter Barnabò einsichtig wird, dem ich zur rechten Zeit und am rechten Ort meine Gründe dargelegt habe. Ich habe mich einige Tage in der Hauptstadt des Isthmus von Suez in Ismailia aufgehalten bei unserem geliebten P. Bern. Girelli. Er war so zufrieden, dass er mir versicherte: „Wenn die Dinge noch ein wenig andauern, dann sterbe ich voller Zufriedenheit.“ Die Franziskaner lieben ihn sehr, und er trägt zur Ehre des Ordens der Kamillianer bei. Wir haben frohe Nächte verbracht und in der gleichen Wohnung geschlafen.

Nun empfehle ich mich Ihrem apostolischen Herzen. Schwarzafrika ist der am meisten vernachlässigte Kontinent der Welt und der am meisten Hilfe braucht. Er verdient deshalb all unsere Opfer. Wir müssen also kräftig arbeiten sowohl in Afrika als auch in Paris, Konstantinopel und Rom. Aber mit der Hilfe Gottes werden wir alle Hindernisse überwinden. Es genügt, dass Gott uns beisteht, a pati, contemni, et mori pro Jesu [im Leiden, Verurteilt werden und Sterben für Jesus]. P. Germano, Regazzini, meinem lieben Bonanini und allen, besonders dem verehrten P. Gründer, wünsche ich gesegnete Weihnachten. Ihnen meine innigsten Grüße.

Ihr unwürdiger

D. Comboni


336
P. Alfonso M. Ratisbonne
0
Cairo
15.12.1869
[2002]

Sie werden sich, verehrter und lieber Pater, an die glücklichen Tage im Oktober 1857 erinnern, als ich zusammen mit zwei Missionaren Zentralafrikas, den verehrten Patres Soragna und Fene, beide Jesuiten, das Glück hatte, mit Ihnen nach Jerusalem zu reisen und Ihre heiligen Töchter, „Le Dame di Sion“, zu besuchen. Sie haben mit großer Liebe diese Schwestern gebeten, fleißig für das Apostolat in Zentralafrika zu beten. Jetzt aber hat die göttliche Vorsehung entschieden, dass zwei meiner Missionare ins Heilige Land kommen, um das Grab des Erlösers und die Krippe des Jesuskindes zu berühren. Dadurch werden sie sich die nötige Kraft holen, um ihr ganzes Leben für das Heil und die Bekehrung der unglücklichen Söhne Hams im Inneren Afrikas zu opfern. Deshalb wende ich mich in aller Demut erneut an Sie als Apostel in der Gewissheit, dass Ihre heiligen Gebete und jene Ihrer würdigen Töchter erhört werden. Im vergangenen Winter hatte ich mehrmals die Ehre, Ihren geschätzten und weisen Bruder, P. Teodoro, berühmter Verfasser der Geschichte des hl. Bernhard und seines Jahrhunderts, wie auch die verehrten Schwestern vom Berge Zion zu besuchen.


[2003]

Wie begeistert war doch mein schwaches Herz! Ich habe das Werk Gottes, das Wunder dieses Jahrhunderts der Irrtümer, zu Gunsten der armen Söhne Abrahams erlebt. Ich bin von der Wirklichkeit der Tatsachen überzeugt und vom Zusammenwirken all der Dinge, die in unserer Zeit deutlich machen, dass sich das Reich Gottes den unglücklichen Israeliten nähert und dass die Werke Gottes, die von den verehrten Brüdern Ratisbonne verwirklicht werden, die kräftigsten Instrumente und die glückliche Initiative sind. Ich erkannte auch, dass N. D. vom Zion der Apostel der Nachkommen des auserwählten Volkes ist. Voller Emotionen und überaus glücklich öffne ich Ihnen, mein lieber Pater, mein Herz, um Ihnen zu sagen, dass in der Zeit, in der so viele Christen sich gegen den Herrn und seinen Christus verschwören, das heiligste Herz Jesu scheinbar mit doppelter Liebe sich denen zuwendet, die ihr Leben einsetzen, um das Reich Gottes in unseren perversen [verirrten] Vätern wieder herzustellen. Da so viele Völker, die die Taufe und das Leben empfangen haben, ihn abweisen und ihn erneut kreuzigen, wendet sich unser Heiland mit der Fülle seiner Gnaden den Völkern zu, die noch eingehüllt im Schatten des Todes leben.


[2004]

Die Institute, die ihre heiligen Werke in Frankreich, in England, in Konstantinopel und im Heiligen Land gegründet haben, sind kräftige Instrumente der göttlichen Liebe. Das, was vor allem den Geist des Glaubens tröstet, ist jene brennende Fackel der Gebete und der Sühneopfer, die Sie in der Wallfahrtskirche ‚Ecce Homo‘ begonnen haben. Ja, die heiligen Töchter des Zion werden Verzeihen und Gnaden für die Söhne des alten Volkes Gottes erlangen. Sie erfüllen das Verlangen unseres lieben Jesus am gleichen Ort, an dem die Juden sein Blut über sich und über ihre Kinder herabgerufen haben. Sie verwirklichen die große Mission, die der göttliche Heiland den heiligen Frauen im Evangelium auf dem Kreuzweg übertragen hat: „Weint über Euch und über die Kinder meines Volkes.“ Ich flehe und bete immer zu Gott, damit sich Ihre heiligen Wünsche, die Ihnen die Mutter Gottes eingegeben hat, erfüllen. Die Zeit ist gekommen.


[2005]

Ich bitte Sie, meinen beiden lieben Mitbrüdern, P. Stanislao Carcereri und P. Giuseppe Franceschini, Ihre Institute in Jerusalem und St. Johannes am Berg zu zeigen. Sie werden sich freuen, diese Werke Gottes bewundern zu dürfen, denn sie zeigen eine glorreiche Epoche der Kirche, der Bekehrung der Israeliten und des Apostolats. Zugleich aber bitte ich Sie, das Interesse und den brennenden Eifer der heiligen Ordensfrauen ‚Töchter des Berges Zion‘ zu wecken, um ständig für die Bekehrung der unglücklichen Schwarzen Zentralafrikas zu beten. Es ist nicht nötig, dass ich Ihnen jetzt hier davon erzähle. Meine beiden lieben Mitbrüder und Missionare werden Ihnen darüber berichten. In Paris habe ich mehrere Male Königin Isabella von Spanien und ihren Gatten S. M. Francesco d’Assisi besucht. Sie haben mir mit großem Interesse und Begeisterung von Ihnen und ihrem heiligen Werk erzählt. Als der König mich das erste Mal sah, hat er mich mit den Worten begrüßt: „Oh, seid willkommen, mein verehrter Pater. Ich erinnere mich gut daran, Sie am Hof in Madrid gesehen zu haben. Ich freue mich, Ihnen meine Sympathie für Ihr Werk bekunden zu können. Es ist ein schwieriges Werk.“ Etc. etc.


[2006]

Nachdem ich ihm bestätigt hatte, dass ich die Ehre hatte, ihm meine Aufwartung in Madrid gemacht zu haben etc., nach acht bis zehn Minuten voller Komplimente und Gespräche über die Revolution in Spanien etc., hat der König im Beisein der Königin, die weinte, gesagt: „Wie geht es mit Ihren Werken in Jerusalem?“ Ich antwortete: „Majestät, ich habe keine Niederlassungen in Jerusalem. Meine Werke sind in Kairo“ etc. „Aber, mein lieber Pater, sind Sie nicht der sehr verehrte P. Ratisbonne?“ „Ich wäre allzu glücklich, wenn ich auch nur einen ganz kleinen Teil der Tugenden des P. Ratisbonne hätte. Ich bin ein kleiner Missionar Zentralafrikas und heiße Comboni“ etc. „Oh, entschuldigen Sie bitte, mein lieber Comboni, aber ich kenne Sie.“ In zwei Worten, ich habe in seiner Majestät eine große Sympathie und eine beachtliche Begeisterung für Sie und für Ihre heiligen Werke bemerkt. Am gleichen Tage bin ich noch zu P. Teodoro gegangen, um ihn darüber zu informieren, was der König mir gesagt hatte. Außerdem wollte ich ermutigen, ihm einen Besuch abzustatten. Ich war mir sicher, dass er gut empfangen worden wäre vom König und der Königin. Daraus hätten ja viele Vorteile für sein Werk herausspringen können.


[2007]

Mir kam dieser verehrte Pater eher kühl vor. Ich verdoppelte meine Bemühungen, ihn zu bewegen. Darauf sagte er: „Mein Lieber, ich habe wenig Vertrauen auf die guten Absichten dieses königlichen Hofes. Mein sehr lieber Mitbruder ist nach Spanien gereist. Er wurde freundlich empfangen, aber bis heute hat er davon noch keinen Vorteil erhalten.“ Er hatte tatsächlich Recht. Denn diese beiden erhabenen Personen haben auch mich freundlich empfangen und haben mich sehr ermutigt, in meinem schwierigen Werk der Bekehrung Afrikas weiterzufahren. Ich glaube aber, dass es weiterhin sehr schwierig sein wird, einen Vorteil zu erhalten.

Ich bitte Sie zu beten, dass der Herr dem Apostolat von Zentralafrika heilige und eifrige Arbeiter im Sinne des Evangeliums schicke. Dabei spielt es keine Rolle, ob es Europäer oder Einheimische sind. Bleiben wir im Gebet für immer vereint in der Liebe Jesu und Mariens.

Ihr ergebener und unwürdiger Mitbruder

Don Daniel Comboni

[Übersetzt aus dem Französischen.]


337
Società di Colonia
1
Cairo
17.12.1869

Nr. 337 (1152) AN DEN KÖLNER VEREIN

Jahresbericht … 18 (1870), S. 12

Kairo, 17. Dezember 1869

[Kurze Nachricht.]

338
Madre Emilie Julien
0
Cairo
23.12.1869

Nr. 338 (318) AN MUTTER EMILIE JULIEN

ASSGM, Afrique Centrale Dossier ADSP

[W.J.M.J.]

Kairo, 23. Dezember 1869

Meine liebe und verehrte Mutter Oberin,

[2008]

Ihr Brief vom 29. Dezember ist mir heute Morgen überreicht worden. Ich hatte große Hoffnung, dass Sie mir Sr. Giuseppina di Tiberiade geben würden, aber ganz im Gegenteil, sie möchten mir auch noch Sr. Maria Bertholon nehmen. Sie ist eine ganz gute Schwester. Sie hat mir in den schwierigsten Momenten für mein Werk zur Seite gestanden. Ohne ihre Hilfe wäre eine beachtliche Zahl von Seelen nicht in die Kirche eingetreten und durch mein Werk in den Himmel gekommen. Sie ist eine wirkliche Mutter für Daniel Comboni und für Afrika gewesen. Ich werde ihr ein Leben lang dankbar sein. Aber um der Liebe Gottes willen sei sie unsere Mutter und unsere Helferin heute und in Zukunft. Das Werk macht großartige Fortschritte. Der Apostolische Delegat, Bischof Ciurcia, hat in Rom großes Interesse für mein Werk geweckt. Es ist ihm gelungen, den Kardinal wohlwollend zu stimmen. Jetzt ist es notwendig, dass das Haupthaus meines Werkes, das den Schwestern des Hl. Josef anvertraut ist, eine solide Grundlage bekommt.


[2009]

Deshalb brauche ich Schwestern und vor allem eine gute und tüchtige, arabische Schwester. Sr. Maria Bertholon hat in bewundernswerter Opferbereitschaft die Lasten der mühevollsten Gründung mit getragen. Sie ist voller Eifer, selbstlos und geduldig, sehr fromm, sehr aktiv, äußerst hilfsbereit. Sie hat wunderbar gearbeitet und hat die Herzen der Afrikanerinnen erobert. Sie lieben sie sehr und schätzen ihren Eifer. Wie könnte ich es ertragen, dass sie durch eine andere ersetzt und von einem so nützlichen und so schwierigen Werk entfernt wird, das sie so gut unterstützt hat? Meine liebe Mutter, ich habe ihr nichts von Ihren Absichten gesagt, ich habe ihr nicht gesagt, dass ich Ihnen geschrieben habe. Im Gegenteil, ich bitte Sie inständig, ihr einen schönen Brief der Ermutigung zu schreiben, damit sie sich für immer für das Heil der am meisten vernachlässigten Seelen einsetzt. Sie ist sehr traurig, dass Sie ihr nie schreiben. Die gute Schwester leidet, auch wenn sie nur selten Gedanken der Entmutigung ein wenig plagen. Die Sonne geht nie unter, ohne dass der gute Gott sie tröstet. Gott sei Dank sind alle unsere afrikanischen Mädchen fromm und von guten Sitten. Wir könnten sie in einer Kaserne von Soldaten zur Schau stellen, sie würden als Märtyrerinnen sterben. Aber es gibt einige, die von Zeit zu Zeit einen Tiefpunkt erleiden. Und genau dann geschieht es, dass Sr. Maria und ich leiden und uns Entmutigung überfällt. Und sie sagt: „Es ist traurig, dass wir Undank verdienen.“ Aber das geht rasch vorbei.


[2010]

In mehr als hundert Briefen, die die afrikanischen Mädchen in Verona an ihre alten Lehrerinnen geschrieben haben, loben sie die Schwestern über alles, vor allem Sr. Maria und Sr. Magdalena. Sie sagen sehr nachdrücklich, dass sie in den Schwestern wahre Mütter gefunden haben. Sie, verehrte Schwester, wissen, dass das in den Missionen und in den Gemeinschaften vorkommt. Im Übrigen geht es Sr. Maria sehr gut. Es ist schwierig, zwei so gute Schwestern wie Sr. Maria und Sr. Magdalena zu finden. Sie sind sehr fromm und sehr geduldig. Die letztere, Sr. Magdalena, ist ein Engel, sehr fromm, sehr lernbereit. Sie opfert sich sehr und ist immer frohgemut und zufrieden. Sie wird - ohne es zu wissen - von ihrer Oberin und den afrikanischen Mädchen sehr geschätzt. Sr. Magdalena ist das Spiegelbild des hl. Stanislaus Koska. Erlauben sie mir deshalb, Sie zu bitten, nie daran zu denken, diese beiden Schwestern zurückzurufen. Sie haben das Werk in den schwierigsten Momenten begleitet und mir liegt alles daran, sie für immer zu behalten. Ich bitte Sie, an alle beide einen lieben Brief zu schreiben. Sie schätzen Sie wie Jesus Christus.


[2011]

Ich gehe davon aus, dass diese beiden Schwestern, Schwester Maria und Schwestern Magdalena, in meinem Institut bleiben, denn es ist unmöglich, zwei noch hochherzigere Schwestern zu finden. Ich empfehle mich Ihrer mütterlichen Liebe, um eine arabische Schwester zu bekommen, die hochherzig ist und auf Arabisch lesen und schreiben kann. Wir brauchen eine einheimische Lehrerin, die Schwester ist. Das wäre nicht nur zum Vorteil der afrikanischen Mädchen, sondern auch für Sr. Maria und Sr. Magdalena. Außerdem brauchen wir eine Schwester für den Reinigungsdienst. Sr. Maria tut viel. Sie denkt und arbeitet sehr wirtschaftlich. Ich versichere Ihnen, dass sie unter den Bedingungen, in denen wir uns befinden, allzu viel geleistet hat. Aber sie kann nicht überall sein. Wenn Sie meinen, dass Sr. Veronika geeignet sei, wäre ich glücklich, wenn sie zu uns kommen würde. Ich mache nur auf eines aufmerksam: Schwester Maria ist sehr bescheiden, sie möchte nicht Oberin sein. Jedoch glaube ich, dass man ihr das Amt der Oberin nicht nehmen sollte, außer dass Sie eine Oberin aus den älteren Schwestern des Instituts nehmen würden, wie zum Beispiel die Oberin des Krankenhauses in Jerusalem, die Assistentin etc. Ich verlasse mich schließlich auf Ihr gesundes Urteil. Denken Sie darüber nach, verehrte Mutter. Würde diese heilige Ordensfrau, die gegenwärtige Oberin des Krankenhauses in Jerusalem, zu unserem Institut passen? Sie ist bereits alt und entkräftet. In Kairo herrscht ein sehr gutes Klima. Für sie wäre es eine Erholung. Sr. Maria und die afrikanischen Mädchen verehren Sie sehr. Mit ihrer Präsenz würde sie uns etwas Gutes tun. Das Institut in Alt-Kairo wird immer wichtiger. Unter der Leitung von Sr. Magdalena würde sie eine geeignete Oberin werden, um die anderen Häuser für die afrikanischen Mädchen zu leiten, die ich noch gründen möchte.


[2012]

In Anbetracht meiner festen aktuellen Einnahmen kann ich Ihnen für immer versichern:

  1. das Haus ist bezahlt und möbliert;
  2. 4.000 Franken im Jahr [stehen zur Verfügung].

Mit ein wenig Geduld könnte ich diese Summe beachtlich erhöhen. Sie wissen, dass die afrikanischen Mädchen arbeiten. Wenn Sie nun glauben, diese bescheidenen Bedingungen annehmen zu können, wären wir unendlich glücklich, nur die geistliche Betreuung zu übernehmen und uns nicht um andere Dinge zu kümmern, vor allem um die Verwaltung, die uns nur Zeit nimmt. Wenn Sie damit einverstanden sind, dass wir uns so einrichten, übernehme ich die Aufgabe, alles beim Monsignore und dem Apostolischen Delegaten in kurzer Zeit zu erledigen. Natürlich müssen die afrikanischen Mädchen solange geführt werden, bis es ihnen gelingt, auf der Basis meines Planes Apostel in ihrer eigenen Nation zu werden. Der Apostolische Delegat hat diesen Plan anerkannt und alle anderen anerkennen ihn als das sicherste System zur Evangelisierung Zentralafrikas. Kommen Sie mir, meine verehrte Mutter, zu Hilfe. Sr. Elisabeth ist in unserem Haus, Sr. Maria hat nichts hinzuzufügen. Sie ist gern bei den afrikanischen Mädchen. Über diese Schwester (die auf alle Fälle gut ist) sprechen wir erst, nachdem wir den Fall mit der arabischen Schwester und das, worüber wir eben gesprochen haben, geregelt haben. Die gegenwärtige Oberin des Krankenhauses scheint mir eine sehr gute und sehr kluge Ordensfrau zu sein. Es tut mir sehr leid, dass die unvergleichliche Sr. Eufrasia, die Assistentin, abgereist ist. Unsere Mutter Caterina Valerio aus Verona, Franziskanerin, ist in Jerusalem. Ich kann Ihnen leider nicht sagen, was sie tun wird. Natürlich kann ich mich nicht nur auf eine Schwester verlassen. Im Moment kann ich noch nicht voraussehen, was sie über sie entscheiden werden, weil ich ihre Absichten nicht kenne. Auch P. Stanislao ist in Jerusalem, und P. Giuseppe.

Herzliche Glückwünsche zum Fest und alles Gute im Neuen Jahr wünschen wir Ihnen allen. Grüßen sie mir auch Sr. Celeste, Sr. Raffaella und alle anderen.

Ihr ergebener Sohn

D. Daniel Comboni


339
Don Gioacchino Tomba
0
Cairo
25.12.1869

Nr. 339 (319) AN P. GIOACCHINO TOMBA

AMV Cart. „Missione Africana“

[W.J.M.J.]

Kairo, 25. Dezember 1869

Mein lieber D. Gioacchino,

[2013]

ich möchte die Abreise von Bachit nicht versäumen, ohne Ihnen einige Zeilen zu schreiben, um Ihnen und dem ganzen Knaben- und Mädcheninstitut ein gesegnetes Fest und alles Gute für das Neue Jahr zu wünschen. Ich sage jetzt nichts über mich, denn das werden Sie alles von Bachit erfahren. Nur empfehle ich mich Ihrem Gebet und dem Gebet alle Männer und Frauen im Institut. Mit Gottes Hilfe geht es allen neuen Schülerinnen des Instituts in Verona ohne Ausnahme gut. Sie sind wirklich gut. Abgesehen davon, dass die eine oder andere von Zeit zu Zeit vorübergehend ein wenig schlecht gelaunt ist, sind sie frohe Menschen und begeistert für die Mission. Unter ihnen stechen hervor vor allem Zenab, Giustina, Quascè, Caltume und Zarifa. Wahrscheinlich die beste von allen ist Luisa wegen ihrer Intelligenz, und auch Domitilla. In den drei Instituten gibt es 42 hungrige Mäuler. Ich muss für sie sorgen. Aber ich begreife, dass das wahr ist, was unser verstorbener Alte gesagt hat, nämlich dass Christus ein Gentleman ist und kein Hochstapler.


[2014]

Mir scheint, dass ich die Initiative des Werkes in Afrika auf ein gutes Fundament gestellt habe. Es gibt noch viel zu tun in Europa. Mit meinem Verwalter, dem hl. Josef, habe ich einen Vertrag geschlossen. Oder besser gesagt, ich habe ihm erklärt, dass ich in drei Jahren unbedingt 100.000 Taler brauche. Ich will sie entweder aus Liebe oder mit Gewalt. Ich denke, der hl. Josef [Comboni nennt ihn hier Beppo] wird sich der Sache annehmen und klug handeln. Im ersten Jahr werde ich ihn freundlich behandeln, wie man das mit einem Kinde macht. Im zweiten Jahr werde ich ihm politisch und mit Diplomatie zu Leibe rücken. Wenn er mir am Ende des zweiten Jahres nicht mehr als die Hälfte von dem gibt, was ich verlange, werde ich brutal vorgehen. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Bitten Sie auch den guten Alten, dass er mir hilft, denn auch ich habe ihm schon mehrere Male mit guten Worten in den Ohren gelegen, damit er auch Sie unterstütze.


[2015]

Ich darf Ihnen mitteilen, dass ich Mitglied des Vereins des Hl. Karl bin. Auf Grund dieser Zugehörigkeit verdient jeder Priester des Mazza-Instituts, der stirbt, eine heilige Messe von allen lebenden Mitgliedern. Ich weise darauf hin, weil ich volles und absolutes Recht habe, Mitglied dieses Vereins zu sein, und an allen Messen von allen Überlebenden teilhabe, wenn ich sterbe, da ich als Lebender schon die Messen für die Verstorbenen gefeiert habe. Deshalb bitte ich, wenn jemand stirbt, schreiben Sie mir nach Kairo, um mir zu sagen, dass ich die hl. Messe zelebriere. Von Kairo wird mir der Brief dorthin nachgeschickt, wo ich mich gerade auf dem Erdkreis befinde.

Grüßen Sie mir Tregnaghi, D. Donato, D. Fochesato, D. Beltrame, die Betta, Mamma Regina, Tante Zara und alle. Grüßen Sie mir Cesare Cavattoni.

In den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens Ihr demütiger und ergebener

Don Daniel Comboni


340
Firme Messe
1
Cairo
1869