P. Austine Radol: Ein neuer Mitbruder in der Deutschsprachigen Provinz

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Dienstag, 4. Juli 2023
Pater Austine Odhiambo Radol stammt aus Kenia und war von 2016 bis 2022 Provinzial der kenianischen Provinz der Comboni-Missionare. Im Sommer dieses Jahres wird er in die Deutschsprachige Provinz (DSP) versetzt. [Im Bild: Pater Austine in Lokichar-Kenia. Comboni-Missionare]

Als Kind wollte Austine Radol Lehrer werden. Sein erklärtes Ziel war „so viel zu wissen wie ein Lehrer“. Nach einem Besuch der sonntäglichen Messe war ihm aber klar: „Der Priester ist noch gescheiter als der Lehrer“. Kein Wunder also, dass sein Berufswunsch in diesem Fall ‘Sonntagslehrer’ war, was er seinem Vater im Alter von sechs Jahren auch mitteilte.

„Ich finde es wichtig,
dass afrikanische Mitbrüder
auch in Europa tätig sind.“ (Austine Radol)

In der 11. Klasse stellten verschiedene Ordensvertreter ihre Arbeit in seiner Schule vor. Austine war interessiert, suchte nach Antworten und schrieb verschiedene Orden an. Die beste Antwort, befand er, kam von den Comboni-Missionaren: Pater Tomás Herreros schrieb ihm, dass „ein Leben als Missionar nicht so einfach“ sei. Die Herausforderung gefiel ihm und so begann er im August 1993 sein Postulat.

Nach dem Postulat war er für zwei Jahre im Noviziat in Uganda und ging anschließend zum Theologiestudium nach Innsbruck. Dort knüpfte er schnell Kontakte, lernte deutsch und arbeitete in der Fachschaft mit. Das Studium beendete er im April 2004 und am 19. August desselben Jahres wurde er zum Priester geweiht. Gern wäre Pater Austine Radol dann zu einem Einsatz im Kongo, Tschad, Äthiopien oder Zentralafrika gegangen. Die Generalleitung schickte ihn nach Eritrea, wo er bis 2007 eine Pfarrei leitete. Nach weiteren zwei Jahren in Kairo in der Flüchtlingsbetreuung war er anschließend in der Werbung für Nachwuchs in Nairobi in Kenia tätig, bis er 2016 zum Provinzial gewählt wurde.

Dieses Amt war in einer Zeit vieler Umbrüche eine Herausforderung, so Pater Austine. Auf der einen Seite fast kein Nachwuchs aus Europa, auf der anderen Seite viele junge Mitbrüder aus Afrika, die ihre eigenen Vorstellungen mitbringen. Und die harmonieren nicht immer mit denen älterer Mitbrüder.

Gut findet Pater Austine Radol, dass afrikanische Mitbrüder auch in Europa tätig sind, wo sie die Bedürfnisse und Projekte ihrer Heimatdiözesen vorstellen können. Diesen Schritt macht er nun selbst und freut sich auf die Arbeit in der Deutschsprachigen Provinz.

Ulrike Lindner
[Comboni-Missionare]