Dienstag, 15. März 2016
Comboni-Missionare. Vielleicht klingt es fremd, bei dieser Initiative von einer wirklichen missionarischen Erfahrung zu sprechen. Aber dieser Umzug eröffnete uns neuen Raum für missionarisches Handeln. Auch in den Strukturen soll sich der missionarische Geist zeigen. In Bamberg sind wir seit 1933. Es waren dort zuerst das Klerikernoviziat und dann das Scholastikat angesiedelt. Eröffnung und Einweihung des neuen Hauses in Nürnberg (im Bild) durch Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg: 15. März 2013. Wir waren also 80 Jahre in Bamberg.

Gründe der Verlegung des Provinzialates von Bamberg nach Nürnberg

  • Das Haus im Bamberg war ein sehr schönes, barockes Gebäude, fast wie ein Schloss. Der geographische Standort war ebenso von klerikaler Umgebung: als Nachbar lebt der Erzbischof und dann viele Domherren, umgeben von mehreren altwürdigen Kirchen. So entspricht Haus und Umgebung nicht unbedingt einem missionarischen Ambiente, das zu uns passt.
  • Nürnberg hingegen ist als Ort, wo wir sind, sehr herausfordernd: viele Bewohner haben einen Migrationshintergrund oder sind Ausländer bzw. Migranten. Unser Viertel, genannt Gleishammer, ist sozial gesehen ein eher armes Viertel. Seit kurzem entstand in unmittelbarer Nachbarschaft ein Haus mit 125 Migranten aus mehreren Ländern.
  • Diese Umsiedlung erlaubt uns, in derselben Diözese Bamberg präsent zu bleiben.
  • Diese Umsiedlung wurde durch den Prozess „DSP-Zukunft“ angestoßen, den die DSP nach dem Prozess der „Ratio Missionis“ zwischen 2009-2012 in Gang setzte. Sie wurde als Teil eines notwendigen Aufbruchs in der DSP in die Zukunft gesehen. Dieser Weggang von Bamberg und der Gang nach Nürnberg wurde an der Basis intensiv diskutiert, dann von einer Provinzversammlung approbiert und von fast allen Mitbrüdern positiv mitgetragen.
  • Die Umsiedlung wurde von der Erzdiözese Bamberg stark mitgetragen, auch durch eine großzügige finanzielle Unterstützung des Umbaus des Hauses. Bei der Einweihung sagte der Erzbischof: „ich möchte Sie fördern und bitten: inspirieren Sie unsere Erzdiözese mit missionarischem Geist!“
  • Die Zusammenlegung von Provinzhaus und Verwaltung wurde schon lange als notwendig angesehen und erstmals in Nürnberg realisiert.
  • Das neu renovierte Haus entspricht mehr unserem missionarischen Stil: ist schön, steht unter Denkmalschutz, aber ist doch einfach und wurde mit weniger finanziellen Mitteln umgebaut.
  • Nürnberg ist die Gemeinschaft mit den „jüngsten“ Mitbrüdern. Zur Zeit leben 6 Mitbrüder im Haus: der Provinzial, Provinzverwalter, 2 arbeiten in der Nürnberger Pfarrseelsorge mit, 1 im Missionsreferat der Erzdiözese, 1 als Hausoberer und Zuständiger für MaZ, Berufungspastoral und als Factotum im Haus.
  • Die uns anvertraute Pfarrei St. Kunigund gibt uns viel Raum, eine missionarische Pastoral zu entwickeln. Wir sind dabei, uns als Gemeinschaft dort aktiv einzubringen.
  • Das neu renovierte Haus ist nicht nur Sitz des Provinzials und der Provinzverwaltung, auch Zentrum für missionary animation, für MaZ und Berufungspastoral. Es bietet Platz für ca 15-20 Gäste.
  • Unser Haus liegt verkehrstechnisch sehr gut und wird gerne besucht, sodass wir oft Gäste im Haus haben.
  • Die Bedingungen des neuen Standortes sind optimal, was wir daraus machen, liegt an uns.

P. Karl Peinhopf