P. Giuliano stammte aus Calavino, Provinz Trient, wo er am 19. Mai 1942 geboren wurde. Er besuchte die Mittelschule (1956-1961) in den Seminaren von Trient und Padua und die Oberschule (1961-1964) in Carraia (Lucca). Das Noviziat machte er in Gozzano (Novara), wo er auch am 9. September 1966 die ersten Gelübde ablegte. Das Theologiestudium absolvierte er in Venegono. Am 4. April 1970 wurde er zum Priester geweiht.
Anschließend reiste P. Giuliano in die Uganda-Mission aus, wo er seine 39 Priesterjahre als Missionar verbrachte. Er schrieb viele Briefe an die Oberen, in denen seine offene Persönlichkeit sichtbar wird sowie sein Wunsch mitzuteilen, was sich in seiner Mission, in seinem Leben und in seiner Familie abspielte.
Sein Arbeitsfeld wurde die Diözese Lira. Er wirkte in fast allen Missionen dieser Diözese. Das Jahr 1979 war wegen des Befreiungskrieges gegen die Soldaten von Amin Dada eine besonders schwierige Zeit, da die Soldaten mehr an Plünderungen und Flucht dachten. Der Frieden schien weit entfernt zu sein. P. Giuliano notierte in seinem Tagebuch, dass Soldaten eines Abends ins Haus kamen, um den Koch zu berauben, der in der Nähe der Mission wohnte. Sie töteten eines seiner Mädchen, verwundeten ein weiteres und schossen dem Koch in die Beine. „P. Egidio Ferracin brachte die Verwundeten gleich ins Krankenhaus nach Aber. So verblieb ich allein auf der Mission, denn auch die beiden Wächter waren voller Angst weggelaufen“.
1982 wurde P. Giuliano in die Pfarrei Minakulu versetzt. Damals schrieb er an den Provinzial: „Ich verlasse die Pfarrei Alito mit Trauer, was ja natürlich ist, nachdem ich dort fast drei Jahre lang gelebt, gearbeitet und gelitten hatte. Ich bin aber immer bereit, den Willen Gottes zu erfüllen“. Nach der Übergabe der Pfarrei Aduku 2008 an die Diözese wurde P. Giuliano nach Alenga versetzt.
P. Giuliano starb am 27. September 2010 infolge eines Motorradunfalls in der Nähe von Ibuje, wenige Kilometer von der Distrikthauptstadt Apac entfernt. Das Unglück geschah auf der Strecke von Alenga nach Ngeta, wohin er versetzt worden war. Er kollidierte mit einem entgegenkommenden Motorrad und auf seiner Seite fuhr. Der Zusammenstoß war unvermeidbar. P. Giuliano verschied auf der Stelle infolge eines heftigen Schlags auf den Kopf durch die Lenkstange des entgegenkommenden Motorrads.
Sein Leichnam wurde nach Alenga gebracht. Am nächsten Abend wurde eine Gebetsvigil abgehalten, die am folgenden Abend in Ngeta wiederholt wurde. Bischof Giuseppe Franzelli von Lira hielt den Sterbegottesdienst. Zugegen waren auch Bischof John Baptist Odama von Gulu, Bischof Giuseppe Filippi von Kotido, Mitbrüder, Ordensleute, Priester und gläubiges Volk. P. Giuliano wurde auf dem Friedhof von Ngeta beigesetzt, inmitten der Leute, denen er den Großteil seines Lebens gewidmet und seine Liebe und seinen Einsatz geschenkt hatte.
(P. Hategek’Imana Sylvester)