Br. Pasqualino stammte aus Thiene, Provinz Vicenza, und erblickte am 29. März 1948 das Licht der Welt. Mit zwölf Jahren entschloss er sich, Missionsbruder zu werden. „Sicher verdanke ich das Erwachen meines Berufes den Priestern des Domes, wo ein gemütliches Oratorium für Jugendgruppen eingerichtet war… Damals war der Brüderberuf – des Ordensmannes, der nicht Priester ist – nicht besonders geschätzt, aber ich hatte mich für diesen Beruf entschlossen, da mich das Beispiel von Brüdern wie Giuseppe Biasin und Mario Busellato, um nur einige zu nennen, anzog“. Diese Zeilen stammen aus einem Artikel, den Br. Pasqualino im Jahre 2000 für den Freundesbrief „Missionari Comboniani“ von Thiene schrieb. Darin berichtete er über sein Leben und seine Missionsarbeit in Uganda. Während der sechsjährigen Ausbildung im Brüderzentrum von Pordenone erlernte er auch das Schreinerhandwerk. Er machte das Noviziat in Florenz und legte am 9. September 1969 die ersten Gelübde ab. 1973 schloss er einen Kurs für Laientheologie ab und 1974 erwarb er ein Geometerdiplom.
Im gleichen Jahr bat Br. Pasqualino den Generalobern, in die Mission gehen zu dürfen, um mit den Leuten arbeiten zu können. 1975 wurde er dann nach Uganda versetzt. Dort wurde er für den Unterricht an der Oberschule von Layibi bestimmt. 1987 kam er als Provinzökonom nach Kampala und verrichtete diesen Dienst sechs Jahre lang. Dann kehrte er wieder für ein Jahr nach Layibi zurück, um beim Bau der Berufsschule und des Zentrums für die Brüderausbildung mitzuarbeiten.
Über jene Jahre schrieb Br. Pasqualino: „Ich freue mich, dass ich mich für meine Missionsarbeit gut vorbereiten konnte und mehr noch über meinen langen Einsatz in Afrika, Uganda, wo ich mich ganz dem Wohl der Leute widmen konnte. Meine Arbeit war nicht nur theoretischer Art. Ich lernte die Sprache der Acholi und führte mit Gruppen von Arbeitern Projekte in der Umgebung aus. Da ich Schreiner und Geometer bin, konnte ich das während meiner langen Ausbildung Gelernte in die Tat umsetzen. Wenn ich meine ersten Studenten treffe, die inzwischen reife Männer geworden sind und vielleicht wichtige Aufgaben in der Regierung oder beim Militär übernommen haben, wiederhole ich immer meine damaligen Ratschläge: Ehrlichkeit und Achtung vor den Menschen!“.
Der Krieg und die Unruhen in Uganda verursachten den Missionaren viel Leid. Wir zitieren noch einmal Br. Pasqualino: „1979 brach ein Krieg aus, der für viele Menschen in Uganda zu einem wahren Kreuzweg wurde und auch den Comboni-Missionaren viel Leid zufügte. Die ersten Märtyrer der Comboni-Missionare in Uganda (die Patres Giuseppe Santi, Silvio Dal Maso, Antonio Fiorante, Silvio Serri, Osmundo Bilbao Garamendi) gehen auf jenes Jahr zurück. Heute ist die Lage anders. Wir befinden uns in der Phase des Wiederaufbaus, auch wenn die Unsicherheit noch andauert. Der materielle Wiederaufbau hat begonnen, der christliche und moralische Wiederaufbau muss mit jenem Hand in Hand gehen. Unsere Missionsarbeit ist heute wichtiger denn je“.
1996 wurde Br. Pasqualino als Assistent des Generalverwalters nach Rom berufen. Diesen Dienst versah er sechs Jahre lang. Der damalige Generalvikar P. Venanzio Milani schrieb zum Abschluss seines Einsatzes an den Bruder: „Ich und alle Mitbrüder haben Deine Fachkenntnis, deine Zuverlässigkeit und deine Genauigkeit geschätzt, denn eine solche Verantwortung erlaubt weder Ungenauigkeiten noch Leichtsinn. Ich kann bezeugen, dass du viel beigetragen hast, der Generalverwaltung neue Impulse zu geben“.
2002 kehrte er wieder nach Uganda zurück. Dort wurde er gebeten, in Kampala für einige Monate dem Provinzökonom zu helfen, und dann die Provinzverwaltung zu übernehmen. Er verrichtete diesen Dienst bis zu seinem Tode.
“Br. Pasqualino legte immer großen Wert auf Genauigkeit. Die Arbeit eines Provinzverwalters hatte immer einen Hacken: die Beziehung mit vielen Menschen. Ein bewaffneter Überfall an einem Samstagmorgen 2006 erschütterte ihn zutiefst“ (Bischof Giuseppe Filippi).
Gegen Ende 2009 kam er zu ärztlichen Untersuchungen und Behandlung nach Italien. Während der Weihnachtsferien 2010 verbrachte er einige Tage mit seinen Angehörigen. Dort starb er am 5. Januar 2011 an Herzstillstand.