In Pace Christi

Parise Giuseppe

Parise Giuseppe
Geburtsdatum : 07/07/1947
Geburtsort : Marostica/VI/Italia
Zeitliche Gelübde : 09/09/1967
Ewige Gelübde : 09/09/1974
Todesdatum : 18/04/2011
Todesort : Port Sudan/SD

Giuseppe Parise stammte aus Marostica, Provinz Vicenza, wo er am 7. Juli 1947 geboren wurde.

Er war von robustem Körperbau, aber sehr schüchtern und reserviert. Er sah wie ein Riese aus, war aber zeitlebens kränklich. Er war sehr naturverbunden. Man kann von Br. Giuseppe nicht reden, ohne Kühe, Kälber, Hühner, Fische, Bienen zu erwähnen, sowie Tiefbrunnen und Pumpen, die Zitronen-, Mango-, Orangen- and Gemüsegärten jeder Art bewässern mussten.

Mit 18 Jahren trat er ins Noviziat von Florenz ein, wo er auch 1967 die ersten Gelübde ablegte. Anschließend erlernte er in Pordenone das Mechanikerhandwerk.

Br. Giuseppe arbeitete immer in Nordsudan, von 1970 bis zu seinem Tod. Nach einem zweijährigen Sprachkurs in Arabisch wurde er nach El Obeid versetzt, wo er neunzehn Jahre lang blieb.

1974 finden wir ihn in Limone, wo er die ewigen Gelübde ablegte. Mit folgenden Worten dankte er für seine Berufung: „Ich danke Dir, Herr, dass ich mich heute hier in dieser Kapelle im Kreis meiner Mitbrüder befinde, wo unser Vater Comboni den Samen des Glaubens erhielt. Ich danke Dir, dass ich in jenem Land, für das er sein Leben hingab, in seine Fußstapfen treten durfte“.

In El Obeid arbeitete er auch für die Diözese als Mechaniker und auf der Farm Benjadid. Später übersiedelte er von der bischöflichen Residenz in die neue Hausgemeinschaft, die am 1. Januar 1988 eröffnet worden war.

1989 begann für ihn ein neues Kapitel, das zehn Jahre dauern sollte. Er wurde nach Kobar, Khartum berufen, als Verwalter des neuen Priesterseminars. In jenen Jahren  konnte er jene kennen lernen, die heute den Diözesanklerus bilden. Im Seminar war er sehr geschätzt nicht nur wegen seiner Fähigkeit, Lebensmittel zu beschaffen, sondern auch wegen der Art und Weise wie er Weggefährte und Beziehungsperson der Seminaristen wurde. Manche erwählten ihn zu ihrem Seelenführer. Auf einem nahen Grundstück, das Eigentums des Seminars war, hatte er eine kleine Landwirtschaft aufgebaut und einen schönen Garten angelegt.

Nach dem Besuch des Weiterbildungskurses in Rom, freute sich Br. Giuseppe, wieder in den Sudan und zwar nach El Obeid zurückkehren zu dürfen. Dort wurde ihm die Casa Comboni und besonders das Projekt Malbes anvertraut, ein Ort, der Comboni sehr am Herzen lag. Man hatte vor, dort ein religiöses Zentrum zu errichten, aber wegen rechtlicher Komplikationen konnte das Projekt bis heute nicht realisiert werden.

2005 wurde der Bruder nach Nyala, Darfur versetzt. Auch hier warf er ein Auge auf ein verlassenes Grundstück, wenige Km vom Ort entfernt, aber der Krieg in Darfur und die Präsenz der Janjaweed Milizen hatten den Ort gefährlich und unzugänglich gemacht.

Im Juli 2009 bat Br. Giuseppe, seinen Heimaturlaub vorzuverlegen, da er sich schwach fühlte und Zweifel hegte, ob er überhaupt noch in den Sudan zurückkehren und seine Aufgabe weiterführen könne. Die Ärzte entdeckten, dass er an “Miastenia gravis” litt, einer Krankheit, die seine allgemeine Schwäche verursachte und es ihm erschwerte, den Kopf aufrecht zu halten und zu kauen. Die ihm auferlegten Kuren brachten kaum Besserung. Trotzdem wollte er unbedingt in den Sudan zurückkehren.

Anfang 2010 wurde er nach Port Sudan versetzt mit der Empfehlung, sich zu schonen und langsam zu arbeiten. Er wollte aber trotzdem stets seinen Beitrag leisten. In der Hausgemeinschaft oblagen ihm verschiedene Dienste, unter anderem auch die Küche. Er stellte auch den Bau des Zentrums von Suakim fertig. In letzter Zeit hatte er mit kleinen Umbauarbeiten im Haus begonnen.

Am Morgen des 18. April 2011 hatte er große Atemschwerden. Er wurde gleich in das naheliegende Krankenhaus gebracht. Am Abend verschlechterte sich sein Zustand, so dass er in die Intensivstation eines anderen Krankenhauses verlegt wurde. Hier verlor es das Bewusstsein und verschied nach mehreren Stunden.

An der Beerdigung am nächsten Tag nahmen zahlreiche Christen teil und begleiteten den Leichnam zum christlichen Friedhof, wo Br. Giuseppe neben Br. Andrea Eleuterio beigesetzt wurde, der ebenfalls vor zehn Jahren in Port Sudan verstarb.

Br. Giuseppe war für alle ein leuchtendes Beispiel. Er liebte seinen Missionsberuf und sein gottgeweihtes Leben. In seinen Briefen finden sich einfache Sätze, aus denen sein Gottvertrauen ersichtlich ist und sein Wunsch, dem geistlichen Leben und dem persönlichen Gebet mehr Aufmerksamkeit zu schenken. 
(P. Angelo Giorgetti)