In Pace Christi

Mattevi Alfredo

Mattevi Alfredo
Geburtsdatum : 14/11/1923
Geburtsort : Segonzano/Italia
Zeitliche Gelübde : 15/08/1946
Ewige Gelübde : 24/09/1948
Datum der Priesterweihe : 11/06/1949
Todesdatum : 26/12/2014
Todesort : Milano/Italia

Alfredo erblickte am 14. November 1923 in Segonzano das Licht der Welt. Im Alter von zwei Jahren wurde er durch den Tod seiner Mutter Halbwaise. Er wuchs auf unter der Obhut seines Vaters, seiner Stiefmutter und seiner Tanten. Er war aufgeweckt und begabt, fromm und nachdenklich und von Kindheit an religiös interessiert. Der Kurat von Gresta, einer Fraktion von Segonzano, nahm sich des Knaben besonders an und ermutigte ihn, auch auf Drängen seiner Tante Elisa – sie war Volksschullehrerin in Segonzano – in das bischöfliche Seminar von Trient einzutreten (1935). Im Seminar befanden sich bereits zwei Studenten von Segonzano, Luigi und Livio Ruggera, mit denen Alfredo lebenslang freundschaftliche Beziehungen pflegte.

  Nachdem sein Freund Luigi Ruggera bei den Comboni-Missionaren eingetreten war, entschloss sich im Herbst 1943 auch Alfredo, bereits Theologiestudent, sich ihnen anzuschließen und begann in Venegono das Noviziat, wo er 1946 die ersten Gelübde ablegte.

  Die Kriegsjahre gestalteten sich äußerst schwierig und dramatisch, verlangten Opfer und Entbehrungen aller Art, er bekam kaum Nachrichten von Zuhause, usw. Alfredo überstand alles mutig und mit Ausdauer. Am 11. Juni 1949 wurde er von Kardinal Ildefonso Schuster im Dom von Mailand zum Priester geweiht.

  1950 begann er seinen mehr als fünfzigjährigen Missionseinsatz in Afrika: 32 Jahre in Eritrea, 4 Jahre in Uganda und 13 im Südsudan.

  In Eritrea, das damals noch zu Äthiopien gehörte, unterrichtete er fast 30 Jahre lang in Asmara - mit einer Unterbrechung von drei Jahren Einsatz in Verona. Er war ein guter Lehrer und wurde als solcher sehr geschätzt. Seine Schüler kamen aus verschiedenen sozialen Gruppen. Unter ihnen befanden sich Europäer, Inder, Araber, Juden. Alle schätzten seinen Mathematikunterricht, obwohl er viel verlangte und ihre Aufgaben sehr genau kontrollierte.

  Er war schüchtern und schweigsam, ein begeisterter Hobbyjäger und Angler. Dank dieser Hobbys konnte er sein Taschengeld etwas aufbessern, denn der Hausverwalter war eher knauserisch. Da er mit seinen Mitteln sehr sparsam umging, stellte er selber die Patronen für sein Jagdgewehr her. Er kannte keine Freizeit und gönnte sich kaum Zerstreuungen. Er sammelte, was ihm noch verwertbar erschien wie Studentenhefte, Papier, Kugelschreiber… 

  Mitbrüder und Schwestern schätzen ihn als erfahrenen Seelenführer und guten Kenner des Comboni-Charismas.

  1983 wurde er in den Südsudan versetzt. Siebzehn Jahre lang wirkte er dort unter schwierigen Umständen. Die ersten vier Jahre unterrichtete er im Knabenseminar von Kocoa, Uganda, das dort für Seminaristen aus dem Südsudan eröffnet worden war. Neun Jahre arbeitete er in Juba und vier in Bahr el Ghazal.

  Auch im Südsudan wirkte er als tüchtiger, geduldiger und erfolgreicher Mathematikprofessor. Er arbeitete viel, interessierte sich für kleine Dinge und übernahm gerne einfache Dienste. Seine Mitbrüder schätzten seine ausgewogenen und klugen Ansichten und seine zuversichtliche Haltung in Schwierigkeiten.

  Am 11. Juni 1999 feierte er in Mapuordit sein Goldenes Priesterjubiläum und anschießend in seiner Heimat mit seinen Verwandten und Freunden in Gresta und in der Pfarrei Segonzano.

  Als seine Kräfte immer mehr nachließen und sein Gesundheitszustand sich verschlechterte, kehrte er stillschweigend und ohne viel Aufheben endgültig nach Italien zurück.

  Sieben Jahre lang gehörte er zur Hausgemeinschaft von Lucca. 2002 konnte er am Treffen der acht Comboni-Missionare von Segonzano teilnehmen und im Heiligtum der Madonna dell’Aiuto eine heilige Messe feiern.

  Nach sieben Jahren zog er für einige Monate nach Verona und verbrachte dann drei Jahre in Arco. Nach der Auflösung der Gemeinschaft von Arco übersiedelte er nach Mailand, wo er am 26. Dezember 2014 verschied.