Br. Aldo kam am 8. März 1928 in Borgoricco Sant’Eufemia, Pro-vinz Padova, zur Welt. Bereits als Kind lernte er die Comboni-Missionare kennen. Seitdem, wie er selber in seinen persönlichen Aufzeichnungen erzählt, „hat er an die Schwarzen, an Afrika und an die Möglichkeit gedacht, Aussätzige zu pflegen. Zuerst wollte ich Arzt werden, um jenen armen Leuten helfen zu können. Com-boni, besonders seine Augen, zogen mich an. Er schien mich ein-zuladen, ihm zu folgen“.
So begann sein langes Missionsleben. Da er aber nur die dritte Volksschulklasse abgeschlossen hatte und bereits vierzehn Jahre alt war, wurde er als Bruderkandidat nach Thiene geschickt. An-fangs fiel es ihm schwer, seiner Berufung treu zu bleiben, denn sein Traum war es, Priester zu werden. Er dachte auch daran, die Kongregation zu wechseln. Er fragte einen Jesuiten um Rat. Dieser aber ermutigte ihn, seinem Missionsberuf treu zu bleiben. Seinen Missionsberuf jedoch hatte er nie in Zweifel gezogen. „Der Wunsch, mich für die anderen einzusetzen, wurde in unserer Fa-milie grundgelegt, besonders von meiner Mutter, die uns das ständig vorlebte. Auch die Pfarrei, die Schwestern der hl. Elisa-beth, die Katecheten und die Priester haben viel dazu beigetra-gen”. Mit 19 Jahren begann er das Noviziat und legte 1949 die ersten Gelübde ab.
Mit 23 Jahren reiste er nach Zahle in Libanon aus. Dort hatte er die Möglichkeit, das Oratorium zu vergrößern und sich der Altar-diener anzunehmen. Anschließend arbeitete er zehn Jahre lang als Missionsprokurator in Assuan und Kairo. Dort kam er mit vie-len Leuten, Arbeitern, Studenten und Freiberuflern aus verschie-denen Nationen und von verschiedener Religionszugehörigkeit in Kontakt. Unter ihnen befanden sich viele Muslime und Kopten. Br. Aldo war für alle da und half allen, die ihn um Hilfe baten, und sich ihm anvertrauten.
1963 kehrte er nach Italien zurück und verblieb dort bis 1978. Er widmete sich der Jugend- und Berufungspastoral und förderte besonders die Brüderberufe. Fünf Jahre lang arbeitete er in der Verwaltung von “Nigrizia” und “Piccolo Missionario”. In jenen Jahren schrieb er an die hundert Artikel und veröffentlichte zwei Dutzend Kleinschriften. Gleichzeitig arbeitete er an der „Geschich-te von Hélouan”.
Mit Freude machte er sich zum zweiten Male nach Afrika auf. Er hatte gebeten, mit seinem Cousin P. Alessandro Benetti nach Zaire ziehen zu dürfen, aber die Reise ging wieder nach Ägypten und zwar in die große, der hl. Familie geweihte Schule von Hélouan. Der Großteil der Studenten waren Ägypter, ein Fünftel orthodoxe Kopten, der Rest Muslime. Br. Aldo hatte für den guten Ablauf des Schulbetriebes zu sorgen. Gleichzeitig arbeitete er in der Pfarrei mit, die von vielen Jugendlichen besucht wurde, und in einer Fürsorgestelle, wo viele Arme vorbeikamen. Er wurde auch zum Verwalter der ägyptischen Delegation ernannt.
Soweit es ihm die Zeit erlaubte, studierte er Englisch, den Is-lam, die Religion der ägyptischen Kopten und die Geschichte der Pharaonen.
Br. Aldo war ein optimistischer und froher Mensch, der den Gesang liebte und mit seiner schönen, starken Stimme die liturgi-schen Feiern verschönerte. Besonders fühlte er sich zu den Ar-men, Ausgegrenzten und den Straßenkindern hingezogen, die er ständig unterstützte. Er liebte seinen Beruf und bedauerte, dass erst das Generalkapitel 1969 die Figur des gottgeweihten Laien aufgewertet hatte.
Während seines zweiten Einsatzes in Ägypten verbrachte er 17 Jahre in Hélouan. “Diesen Ort und diese Gemeinschaft – schreibt P. Claudio Lurati – liebte Br. Aldo wie keine andere. Der Kontakt mit der kleinen christlichen Gemeinde, den Muslimen und die Schule boten ihm die Möglichkeit, seinen Beruf voll zu leben. Die Nähe zu den pharaonischen Monumenten von Saqqara, Giza und Memphis verstärkten sein Interesse für die Geschichte.
Von 1999 bis 2003 war er Verwalter der Gemeinschaft von S. Tomio in Verona. 2003 durfte er nach Ägypten zurückkehren und wirkte 12 Jahre lang als Hausökonom der Gemeinschaft Dar Com-boni. Durch seine Präsenz fühlten sich die Gäste dort immer wohl und stets willkommen. Den Studenten der arabischen Sprache vermittelte er jene positive Haltung, die ihn immer gekennzeich-net hat. Sie vertrauten sich ihm an und teilten ihm ihre Träume mit, die er mit seinen Rosenkränzen begleitete”.
Im Buch von P. Lorenzo Gaiga Le ruvide mani di Dio lesen wir folgende Zeilen von Br. Aldo: “Ich kann wirklich sagen, dass der Brüderberuf, der gottgeweihte Missionar, für mich Gottes Plan ist. Dieses Bewusstsein schenkt mir Gelassenheit, Kraft und Mut, ihn anderen anzupreisen, da ich sicher bin, sie nicht zu täuschen. Der Bruder, der sich Gott und den Armen weiht, erfüllt durch das Zeugnis seines Glaubens und seiner Werke eine wichtige Aufgabe in der Kirche“.