P. Bruno stammte aus Serravalle (Provinz Pesaro) und wurde am 28. Juni 1926 geboren. Seine Familie war ein “warmes Nest”. Er assimilierte diese Atmosphäre. Wo immer er hinkam und als Priester wirkte, strahlte er Liebe, Gastfreundschaft und Frohsinn aus.
Schon als Volksschüler dachte er an den Priesterberuf. Vor seiner Abreise ins Noviziat von Florenz 1942 verabschiedete er sich von seinen Familienangehörigen. Sein Vater war aber nicht anwesend. Er war nämlich aufs Feld gegangen, da er mit dem Entschluss seines Erstgeborenen nicht einverstanden war. Er wollte ihn bei sich als Mitarbeiter in seiner Landwirtschaft haben. Aber Bruno hatte bereits seinen Entschluss gefasst, auch wenn er damals am liebsten seinen Koffer in die Luft geworfen hätte, wie er später sagte. Aber die Prüfung ging vorbei, auch weil ihm seine Mutter Mut zusprach und ihm zuflüsterte: “Mein Sohn, folge dem Ruf des Herrn”.
Am 7. Oktober 1944 legte er die ersten Gelübde ab. Auch sein Vater war bei der Feier dabei und zeigte endlich seine Freude an der Berufung seines Sohnes. Die Priesterweihe erfolgte am 3. Juni 1950 im Dom von Mailand durch Kardinal Ildefonso Schuster. Seine erste Messfeier in Serravalle gestaltete sich für die Familie und die Bevölkerung zu einem großen Fest.
Am 13. August 1950 reiste er nach Zahle in Libanon, um Arabisch zu lernen. Wegen einer Rippenfellentzündung musste er nach Italien zurückkehren. Dort wirkte er als Erzieher der Studenten von Pesaro und Sulmona. Nach seiner vollen Genesung erhielt er Sendung nach Mexiko, wo er als Erzieher in unseren Seminaren von Tepepam, Sahuayo und Guadalajara eingesetzt wurde. Anschließend begann er in Niederkalifornien seine Missionsarbeit in den Pfarreien von Santa Rosalía, San José del Cabo, Puerto San Carlos usw. Mexiko wurde seine zweite Heimat. 1995 zog er nach Cuernavaca, um in der Berufungspastoral zu arbeiten. 1999 kehrte er nach Italien zurück und wurde in die Hausgemeinschaft von Thiene versetzt.
Im Oktober 2002 wurde P. Bruno nach Costa Rica versetzt, um in Mittelamerika in der MBB mitzuarbeiten. Zu seinem Arbeitsgebiet gehörten auch Guatemala und Panama. 2006 kehrte er endgültig nach Italien zurück und wurde zuerst in Messina und ab 2009 in Cordenons eingesetzt.
„Umgib dich mit Personen, die du liebst und dir wohlgesinnt sind“, war eine seiner Maximen, die sein Lebensprogramm als Missionar wurde. Herr Paolo von Cordenons kann das bezeugen. Er leitet eine Gruppe der neokatechumenalen Bewegung. Jeden Abend besuchte P. Bruno Paolo zuhause, nahm das Abendessen mit der Familie ein und begab sich anschließend mit allen zum Gebet und zur Feier der heiligen Messe in den Pfarrsaal. Willy und Laura hatten P. Bruno bei einer Wallfahrt nach Medjugorie kennengelernt. Sie beschlossen, mit all ihren Freunden eine Gebetsgruppe zu bilden, die sich jeden Montag im Hause der Comboni-Missionare von Cordenons getroffen hat, um vor dem Allerheiligsten den Rosenkranz zu beten.
Die Jahre verstrichen und P. Bruno war fast 90 Jahre alt geworden. Die Gemeinschaft von Cordenons war inzwischen zu einem Bienenstock geworden dank der vielen Freunde, die P. Bruno treffen wollten. Sie suchten seine Ratschläge, wollten bei ihm die Beichte ablegen oder mit ihm in der Kapelle beten. Als seine Kräfte allmählich nachzulassen begannen und er fast wöchentlich Bluttransfusionen brauchte, waren die Freunde der Gebetsgruppe immer zur Stelle. Sie brachten ihn ins Krankenhaus, waren Tag und Nacht an seiner Seite und besorgten für ihn alles, was er brauchte. Schließlich musste er aber auf Anraten des Arztes nach Castel d’Azzano gebracht werden. Am 17. Oktober 2016 starb er in den Armen des Krankenpflegers Fabiano, der ihn liebevoll betreut hatte. Eine Frau aus der Gebetsgruppe sagte unter Tränen zu P. Tonino Falaguasta: “Wir werden P. Bruno sehr vermissen“. Am 20. Oktober wurden in Castel d’Azzano in Gegenwart seiner Verwandten, Freunde und Mitbrüder die Sterbegottesdienste abgehalten.
(P. Tonino Falaguasta Nyabenda, mccj).