Michelangelo stammte aus Verona und wurde am 27. November 1929 geboren. Er begann 1947 in Florenz das Noviziat und legte zwei Jahre später die ersten zeitlichen Gelübde ab. In Gozzano erhielt er die Ausbildung als Bruder und weihte sich am 9. September 1955 für immer Gott durch die ewigen Gelübde.
In Verona erlernte er das Schneiderhandwerk. Von 1949 bis 1963 arbeitete er dort als Schneider und war für die Kleidergarderobe und die Talare der Mitbrüder verantwortlich. “Er nahm seine Arbeit sehr genau – schreibt P. Santangelo – nahm die notwendigen Masse und gab in scherzhaftem Ton manchem Mitbruder gute Ratschläge, besonders wenn ihm dessen Leibesumfang übertrieben zu sein schien. ‘Bruder, ihr müsst Buße tun, um aus eurem dicken Bauch Luft abzulassen. Der Stoff ist sehr teuer’”.
Auch P. Francesco Lenzi erinnert sich an die Arbeit des Bruders: “Als Schneider in Verona hat er mir den ersten Talar für das Lyzeum, das Noviziat und die erste Profess gemacht. Ich habe ihn als aufmerksamen, bereitwilligen und kompetenten Bruder erlebt”.
1963 wurde Br. Michelangelo für ein Jahr als Hausmeister der Gemeinschaft von Lissabon/Portugal versetzt und von dort nach Moncada in Spanien (1964-1970), wo ihm die Schneiderei und die Hausverwaltung anvertraut wurden. Er sorgte sich auch um die Einwanderer und die kranken Mitbrüder. Er nahm äußerst pünktlich an den Gebetszeiten der Gemeinschaft teil und behandelte alle mit Bescheidenheit und großer Herzlichkeit.
1971 reiste er nach Brasilien aus, wo er bis 1981 wirkte. 1976 wurde er als Vertreter der Brüder in den Provinzrat gewählt.
Über seinen ersten Brasilienaufenthalt schreibt Mons. Aldo Gerna: “Ich erinnere mich gut an seine Arbeit in der Diözese São Mateus. Er war sehr arbeitsam und sachkundig, sehr religiös und ehrlich, das Leben mit ihm verlief sehr friedlich. Er half auch in der Pastoral und bei Arbeiten mit, die den Brüdern anvertraut waren. Das Leben in unserer Diözese war einfach, arm und hart. Br. Michelangelo erinnert uns an den bedeutenden Beitrag unserer Brüder zum Wohl dieser Diözese, die heute ganz in den Händen des Diözesanklerus liegt”.
1982 wurde Br. Michelangelo wieder nach Lissabon versetzt (bis 1988), um dann wieder an verschiedenen Orten Brasiliens (1988-1997) als Hausmeister tätig zu sein. P. Candido Poli erinnert sich an ihn “als einen eher schüchternen, aber sehr freundlichen, feinfühligen und hilfsbereiten Mitbruder”.
P. Lenzi fügt noch hinzu: “1988, ich war Provinzial von Brasilien, wurde Br. Michelangelo in diese Provinz versetzt. Nachdem Bischof Gerna um einen Comboni-Missionar gebeten hatte, wurde Br. Michelangelo ins Bischofshaus versetzt. Auch an diesem Ort verhielt er sich stets unaufdringlich, tat gewissenhaft seinen Dienst im Haus und behandelte die Leute mit viel Aufmerksamkeit“.
1997 kehrte er nach Italien zurück und gehörte bis 2003 zur Kuriengemeinschaft in Rom als Gehilfe des Hausverwalters.
2005 bis 2013 wirkte er in Arco als Hausverwalter und Begleiter der alten Mitbrüder. “Immer fröhlich, beschäftigt, vornehm im Umgang mit dem Personal und liebevoll zu den Mitbrüdern”, sagte P. Renzo Piazza bei der Begräbnisansprache.
Die letzten Jahre verbrachte er im Krankenzentrum von Verona, wo er am 7. April 2017 gestorben ist.