P. Salvatore Coppo stammte aus Serdiana in Sardinien (Italien) und wurde am 17. September 1933 geboren.
Er studierte am Diözesanseminar von Cagliari, der Hauptstadt der Insel, Philosophie und Theologie. Nachdem er die Comboni-Missionare, von denen es aber auf der Insel keine Gemeinschaft gab, kennengelernt hatte, spürte er seine Berufung ad gentes.
Er wurde am 9. Juli 1961 von Mons. Edoardo Mason, Apostolischer Vikar von El Obeid, zum Priester geweiht. Dieses Vikariat war erst kürzlich von der Diözese Khartum abgetrennt und am 3.12.1960 zum Vikariat erhoben worden. P. Coppo wurde in El Obeid inkardiniert, um vor dem Ablegen der ewigen Gelübde geweiht werden zu können. Auf diese Weise wurde er der erste Diözesanpriester von El Obeid. Zwei Monate später legte er die ewigen Gelübde ab.
1963 wurde er zum Studium der englischen Sprache nach Sunningdale geschickt. Anschließend wurde er nach Uganda versetzt, wo er im Knabenseminar von Nadiket als Professor wirkte und gleichzeitig in der Seelsorge mitarbeitete.
1979 wurde er nach Malawi versetzt, wo er in der Chichewa Sprache als “Umpulumtzi” bekannt wurde. 1983 unterbrach er seine Missionsarbeit, um an der Lateranuniversität ein Doktorat in Kirchenrecht zu erwerben.
1987 kam er in den Sudan, um am nationalen Priesterseminar zu unterrichten, zuerst in Juba (1987-1991) und dann in Khartum, wohin das Seminar wegen des Krieges im Süden verlegt werden musste. Er unterrichtete dort bis 1996. Dann begab er sich nach Kairo zum Studium der arabischen Sprache. Da er bereits 63 Jahre alt war, konnten seine Sprachkenntnisse kein hohes Niveau mehr erreichen. Trotzdem ging er nach El Fasher (Darfur), wo er bis 2000 der christlichen Gemeinde diente. Anschließend arbeitete er in der Pfarrei von Wad Medani bis er 2003 wieder nach Khartum zurückkehrte, um erneut im Seminar zu unterrichten bis es nach Juba verlegt wurde. Nun musste er sich mit dem neuen Status als emeritierter Professor abfinden. Zudem war seine pastorale Tätigkeit wegen seiner ungenügenden Kenntnisse der arabischen Sprache sehr begrenzt und angesichts seiner 70 Jahre war es kaum noch möglich, einen fixen Lehrauftrag im Comboni College von Khartum zu übernehmen. Er wollte weiterhin unterrichten und für die christliche Gemeinde arbeiten, aber er war sich seiner Grenzen bewusst.
Trotzdem gelang es ihm, allen Menschen, denen er begegnete, Freude zu schenken. Dieses Bild wird die christliche Gemeinde von ihm in Erinnerung behalten. Er pflegte die Leute in die Arme zu schließen und diese materielle Öffnung war auch das Bild seines Herzens. P. Salvatore arbeitete mit viel Freude mit der Focolari- und der charismatischen Bewegung, mit den Neokatechumenalen, mit den Salesianern.
Im vergangenen Januar spürte er Schmerzen im Unterleib. Anfangs glaubten die Ärzte, es handle sich um eine Entzündung der Prostata. Als er jedoch in Mailand untersucht wurde, diagnostizierten die Ärzte eine Krebserkrankung. Da sich der Krebs schon sehr ausgebreitet und bereits lebenswichtige Teile ergriffen hatte, konnte der Mitbruder nicht mehr operiert werden.
“Wir verabschiedeten uns in Khartum in der Neujahrsnacht… es schien alles in Ordnung zu sein, nur ein unbedeutender Schmerz, jedoch musste er sich bald überstürzt nach Italien zur Behandlung begeben. Zwischen den Fingern hält er seinen Rosenkranz, der durch die zahllosen Ave Maria während der langen afrikanischen Tage schon ganz abgenutzt war. P. Coppo ist auch im Krankenhaus sich selbst treu geblieben: einfach, entwaffnend, fest im Glauben und ausdauernd im Gebet wie ein den Stürmen ausgesetzter Schiffbrüchiger… Die heimliche und schleichende Krankheit hat sein Leben schnell beendet”. Am Beginn der Fastenzeit kam er nach Mailand und gleich nach Ostern am 20. April 2017 ist er gestorben.
Der Sterbegottesdienst wurde in der Gemeinschaft von Mailand abgehalten. Abgesehen von seinen Verwandten nahmen die Hausgemeinschaft, mehrere Mitbrüder und seine Kollegen in der Mission daran teil. Sein Landsmann P. Teresino Serra stand dem Gottesdienst vor. “P. Salvatore pflegte seine Freundschaften. Zeichen davon sind die Beileidsbriefe des Apostolischen Nuntius von Khartum, von Kardinal Zubeir, vom Weihbischof von Khartum, den Salesianer Missionaren, von ehemaligen Studenten und von vielen anderen. Seine Menschlichkeit hat mich immer beeindruckt, eine liebenswürdige, einfache und intelligente Menschlichkeit“, sagte P. Teresino bei seiner Predigt.