Bei der Nachricht von seinem Tod am Abend des 16. Dezember musste ich an den leidenschaftlichen Missionar denken, den ich in Mosambik kennengelernt hatte. Seine Leidenschaft zeigte sich bei allem, was er tat, vor allem aber bei der Evangelisierungsarbeit und, während seiner letzten Jahren in Mosambik, bei seinem Einsatz im Bildungsbereich.
Pater Silvano wurde am 11. April 1929 in Minucciano, Provinz Lucca, geboren. Neun Kindern hatte das Ehepaar das Leben geschenkt. Am Ende des Noviziats in Florenz legte er 1951 die ersten Gelübde ab. In Verona und Venegono studierte er Theologie. Am 31. Mai 1958 wurde er zum Priester geweiht. Nach einigen Monaten Sprachstudium in Portugal reiste er in die Mission von Mosambik aus. Dem Land und Volk von Mosambik, das ihm Gott anvertraut hatte, sollte er sein Herz und sein Leben schenken und sich mit Begeisterung und Freude der Verkündigung widmen.
Pater Silvano kam 1959 nach Mosambik und begann seine Missionsarbeit in der Pfarrei Carapira/Nampula, die 1948 als erste Mission von den Comboni-Missionaren eröffnet und später Sitz der Provinz wurde. Er studierte die Makwasprache und die Bräuche des Volkes, besondere die Initiationsriten, die für alle Jugendlichen beiderlei Geschlechtes verpflichtend sind, sobald sie das Pubertätsalter erreichen. Sie sind der Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Die Riten helfen, die Menschen, deren Denkweise und tiefsten Gefühle besser zu verstehen und deren Leben teilen zu können. Von 1973 bis 1984 war Pater Silvano zuerst in Portugal und anschließend in Italien in der Missionarischen Bewusstseinsbildung und Erziehung tätig. 1984 kehrte er nach Mosambik zurück, um in Nacaroa und dann in Matola die Postulanten zu begleiten. Von 1994-1998 arbeiteten wir beide in Maputo, in der Benfica Pfarrei, am Rande der Hauptstadt. Damals lernte ich ihn kennen.
1999 musste er wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes Mosambik verlassen und nach Italien zurückkehren. Später wurde er nach Portugal versetzt. 2011 kam er ins Mutterhaus von Verona und 2015 in das neugebaute Krankenzentrum von Castel d'Azzano.
Pater Silvano trug ein „öffentliches“ Geheimnis mit sich, von dem er jedem gerne erzählte: seine große Marienverehrung, besonders zu Unserer Lieben Frau von Fatima. „Von der Muttergottes zu sprechen, ist nicht schwierig - sagte er – ich bin immer vorbereitet!“ Die Unbefleckte Empfängnis ist die Patronin von Portugal und Mosambik, und auch von der Carapira Mission.
Später nahm er sich besonders der Jugendlichen an. Mit 65 Jahren konnte er sich noch voller Begeisterung mit ihnen unterhalten, und zwar auf eine überzeugende und lebhafte Weise, so dass die Jugendlichen seine Vorschläge in positiver Weise annahmen.
Seine Leidenschaft für das Evangelium darf ich aber nicht unerwähnt lassen. Pater Silvano lebte diese grundlegende Dimension eines jeden Christen und eines jeden Missionars mit großer Entschlossenheit: „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“. Er hat seine Sendung als Comboni-Missionars in vollen Zügen dort gelebt, wohin ihn der Herr gesandt hatte.
Wenn ich ihn in Castel d'Azzano besuchte und ihn noch geistig frisch antraf, obwohl er körperlich bereits geschwächt war, konnte ich in seiner Nähe die Mission, die Menschen, die Feiern und seine Lebensfreude neu erleben.
(P. Jeremias dos Santos Martins).