Giuseppe wurde am 27. März 1939 in Sant'Angelo d'Alife in der Provinz Caserta geboren. Sein Vater, der Waldförster war, zog aus beruflichen Gründen mit seiner Familie nach Fermo in den Marken, als Giuseppe noch ein Kind war. Im Alter von 17 Jahren begann Giuseppe in Florenz das Noviziat und beendete es in Gozzano. Am 9. September 1957 feierte er seine erste zeitliche Profess. Nach dem Theologiestudium in Verona und Venegono legte er am 9. September 1963 die ewigen Gelübde ab und wurde am 28. Juni 1964 mit fünfzig Mitbrüdern seiner Klasse zum Priester geweiht.
Sein erster Bestimmungsort war Neapel, und die Missionarische Bewusstseinsbildung unter der Jugend der Region seine erste Aufgabe. Er machte diese Arbeit sechs Jahre lang. Es war eine Zeit großer Veränderungen, was die Mentalität der Jugendlichen, das Althergebrachte und das Ordensleben betraf.
1970 reiste Pater Giuseppe in die Südprovinz von Brasilien aus. Es war die Zeit der Militärdiktatur, die mit dem Staatsstreich vom 31. März 1964 begonnen hatte. Das Land erlebte einen der schwierigsten Momente seiner Geschichte, gekennzeichnet von mangelnder Freiheit, Folterungen von politischen Gegnern und von Staatsterrorismus.
Sein erster Bestimmungsort war das Comboni-Seminar São Gabriel da Palha, Diözese São Mateus (1970 bis 1975). Die Seminare befanden sich bereits in der Krise, und das Ausbildungssystem galt als überholt. Die Seminare wurden als unnütz, ja als schädlich für die Erziehung von Jugendlichen betrachtet. Als Alternative wurde ein Internat für Jugendliche der Oberschulen ins Auge gefasst. Das Seminar Jerônimo Monteiro (ES) hatte das gleiche Problem. Pater Giuseppe gehörte von 1976 bis 1977 zu dieser Gemeinschaft. Es wurden keine Studenten mehr aufgenommen, oder sie wurden in andere Comboni-Seminare geschickt. Im Lyzeum von Cachoeiro de Itapemirim (ES) wurden die verbliebenen Seminaristen von Ibiraçu und Jerônimo Monteiro aufgenommen und von Pater Giuseppe begleitet.
Von 1978 bis 1980 arbeitete Pater Giuseppe in der Pfarrei Pimenta Bueno. Dort wurde ihm eine schwierige, risikoreiche, ja gefährliche pastorale Aufgabe übertragen: Glauben und Politik zusammenzuführen.
1988 erhielt er die Erlaubnis, einige Monate in Rom am SPICS-Kurs (Pauline International Study of Social Communication) teilzunehmen.
Anfang der neunziger Jahre übernahm er den Vorsitz des Sozialdienstes São Judas Tadeu in São José do Rio Preto (SP). Dabei bewies er Kompetenz und Kreativität. Aus diesem Grund ernannte ihn der Provinzial zum Organisator und Koordinator der Gemeinschaftsdienste.
1995 wurde er nach Italien versetzt, um in Bari in der Berufungspastoral zu arbeiten. 2002 kehrte er wieder nach Brasilien zurück und wurde zum Provinzverwalter ernannt. Im Dezember 2004 wurde ihm eine Pfarrei in Brasilia übertragen. Demütig, bereit und gehorsam wie immer, übernahm er die Pfarrei der Heiligen Familie in Taguatinga (DF), wo er einen „ideologischen, kulturellen und religiösen Pluralismus“ vorfand. Aus diesem Grund wurde die Pfarrei entsprechend organisiert, um die verschiedenen ethnischen Gruppen in einem Gemeinschaftsprojekt zusammenzuführen und die Isolierung oder Diskriminierung der verschiedenen Gruppen zu vermeiden. Die Pfarrei wurde 1971 den Comboni-Missionaren anvertraut, die sie 36 Jahre lang betreuten. 2007 wurde sie endgültig an die Erzdiözese Brasilia übergeben. Der letzte Pfarrer war Pater Giuseppe.
Pater Giuseppe übernahm dann die Pfarrei San Antonio (Diözese São Mateus). Er wirkte anschließend in verschiedenen Pfarreien: Nova Contagem am Stadtrand von Belo Horizonte (MG), Tangarà da Serra (MG), Santa Amélia in Curitiba (Paraná) und Nova Venécia (ES). Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Carapina (ES), wo er unermüdlich weiterhin in der Seelsorge mitarbeitete, bis er an Ischämie und Covid-19 erkrankte.
Auf seinen Wunsch wurde er neben anderen Comboni-Missionaren auf dem Friedhof von Nova Venécia beigesetzt. Die Grabstätte hatte er selbst für unsere Missionsfamilie vorbereitet.