Luciano wird am 21. April 1939 in Padua (Italien) geboren. 1945 stirbt seine Mutter Laura bei einem Unfall. Vater Giuliano vertraut ihn zusammen mit seinen beiden Brüdern der Obhut seiner Großmutter mütterlicherseits an. Im Jahr 1947 heiratet der Vater erneut. Im folgenden Jahr wird der Familie das vierte Kind geboren.
In der Volksschule tut sich Luciano schwer. Er ist aufgeregt, unruhig und nervös. Nach der Grundschule wird er in ein Internat gesteckt, aber er schafft es nicht, sich dort einzuleben, und kehrt nach Hause zurück. Sein Vater lässt ihn die fünfte Klasse wiederholen, um ihn nicht untätig zu Hause zu lassen.
Im darauffolgenden Jahr besucht er die sechste Klasse, jedoch mit negativem Ergebnis. Er entscheidet sich dann für eine Berufsschule in Padua, stößt aber auch hier auf Schwierigkeiten. Er ist extrem unruhig. Er braucht vier Jahre, um die drei Klassen zu bestehen.
In der Zwischenzeit hat er schon mehrmals den Wunsch geäußert, Priester zu werden, aber sein Vater ist entschieden dagegen, denn er möchte, dass Luciano zumindest ein Diplom erwirbt, bevor er etwas anderes anfängt.
1955 schrieb sich Luciano am Technischen Institut „Guglielmo Marconi“ in Padua ein, wo er die erste Klasse wiederholte. Im September 1957 begann er die Berufsschule für Missionsbrüder zu besuchen, die von den Comboni-Missionaren in Thiene (Vicenza) geleitet wurde. Er erlernte den Mechaniker-Beruf und konnt die Ausbildung im Juni 1958 mit gutem Erfolg abschließen.
Luciano bat dann um Aufnahme ins Noviziat und wurde angenommen. 1959 musste er jedoch wegen gesundheitlicher Probleme zu seiner Familie zurückkehren und sich zahlreichen ärztlichen Untersuchungen unterziehen. Am 9. September 1963 konnte er schließlich seine ersten Gelübde ablegen. Er wurde nach Verona versetzt. Sein Aufgabenbereich war der Dienst an den kranken Mitbrüdern, in der Garderobe, und die Mitarbeit im Afrika-Museum. Im Juli 1964 wurde er nach Carraia (Lucca) als Pförtner und Hausmeister versetzt.
1966 kam er in die NAP, und zwar in die neu eröffnete Gemeinschaft in Brossard, Kanada. Er war verantwortlich für das Haus und arbeitete in der Missionarischen Bewusstseinsbildung mit. 1967 wurde die Missionszeitschrift Baobab für Kinder gegründet. Luciano übernahm die Verbreitung.
Im Juli 1971 wird er im Mutterhaus in Verona im „Missionsbüro“ eingesetzt und ein Jahr später im Krankenzentrum. Hier kehrten die „Krisen“ der Vergangenheit zurück, so dass er sich neuen Untersuchungen unterziehen musste. Er leidet unter einer Form von Neurose mit depressiven Reaktionen... Die Therapien haben nur mäßigen Erfolg. Im Januar 1974 ist er im Generalat in Rom mit der Vorbereitung und Durchführung einer Ausstellung afrikanischer Kunstgegenstände beschäftigt. Für ihn sind es Monate voller Freude und Zufriedenheit.
Im März 1977 wird er von Pater Tarcisio Agostoni nach Togo versetzt und aufgefordert, sich so bald wie möglich nach Paris zu begeben, um Französisch zu lernen. Im Juli 1978 war er bereits in der Pfarrei von Lomé, wo auch der Provinzial seinen Sitz hat. Nach kurzer Anpassungszeit beginnt er als Lehrer in der Berufsschule von Afanya zu unterrichten.
Im Juli 1985 bat er um ein Sabbatjahr außerhalb der Gemeinschaft, das er bei den Kleinen Brüdern Jesu in Spello (Italien) verbrachte.
Im Juli 1987 kehrte er nach Togo zurück und wurde in Togoville als Hausverwalter und Leiter des Blindenzentrums eingesetzt. Im Februar 1989 wechselte er in die Pfarrei Kouvé, wo ihm die gleiche Aufgabe übertragen wurde. Im Juni 1990 kehrte er nach Italien zurück und gehörte bis 1997 zur Gemeinschaft von Padua.
Er hatte den Wunsch, wieder nach Togo zurückzukehren, jedoch die Mitbrüder in der Mission zögern: Sie wissen, dass Luciano ein schwieriger Charakter ist, sehr labil; kurz gesagt, seine Rückkehr nach Togo ist „nicht ratsam“. So wird ihm ein Erneuerungskurs in Rom angeboten, der im Januar 1998 beginnt, und dank dessen er wieder zu einer gewissen Gelassenheit zu finden scheint. Am 30. März 1998 reist er erneut nach Togo aus: Lucianos Freude ist riesengroß. Im August ist er in der Pfarrei Asrama, wo er für Bauarbeiten zuständig ist. Die Aufgabe gefällt ihm, und er fühlt sich sehr wohl. Im Januar 2003 wird er zum Hausverwalter ernannt. Im September kehrt er zur Behandlung nach Italien zurück, und im Januar 2005 glaubt er, wieder genug Kraft zu haben, um nach Asrama zurückzukehren. Er geht und bleibt dort bis Dezember 2007, als er für eine weitere medizinische Behandlung nach Italien zurückkehren musste.
2012 wird er dem Mutterhaus in Verona zugeteilt, wo er den Mitbrüdern behilflich ist, die nach ihrer Rückkehr von der Mission medizinische Untersuchungen oder Krankenhausaufenthalte benötigen. Luciano ist immer verfügbar.
Am 31. Dezember 2022 wurde er in einem sehr kritischen Gesundheitszustand nach Castel d'Azzano gebracht. Da sich sein Gesundheitszustand im Krankenhaus kaum ändert, kehrt er ins Zentrum zurück, wo er am 4. Juni um 6.15 Uhr verstorben ist.
Pater Franco Moretti, mccj