Victor wurde am 5. Oktober 1948 in der Pfarrei Santa María de Uribarri in Durango, Provinz Vizcaya, Nordspanien, in einer sehr katholischen Familie geboren. Schon als Junge wollte er Missionar werden. Nach dem Gymnasium im Seminar der Comboni-Missionare in Corella begann er am 6. September 1969 in Moncada das Noviziat. Zwei Jahre später, am 15. August 1971, legte er seine ersten Gelübde ab.
Im Juni 1973 beendete er in Moncada das Studium der Philosophie und begann gleich danach das Theologiestudium in Granada. Am 16. August 1975 nahm Victor in Limone sul Garda an einem Scholastiker-Treffen teil. So ergab sich die schöne Gelegenheit, in der Kapelle des Comboni-Geburtshauses seine zeitlichen Gelübde vor dem ehemaligen Provinzoberen von Spanien, Pater Enrico Farè, zu erneuern, der zum Oberen des Mutterhauses in Verona ernannt worden war.
Am 8. Dezember 1976 legte Victor seine ewigen Gelübde ab und wurde am 3. April 1977 in der Pfarrei Durango von Bischof Juan Maria Uriarte, Weihbischof von Bilbao, zum Priester geweiht. Mehrmals bat er mit Nachdruck, nach seiner Priesterweihe gleich in die Mission ausreisen zu dürfen, aber er hatte bereits von Pater Tarcisio Agostoni die offizielle Versetzung in die spanische Provinz erhalten. So begab sich Víctor nach Santiago de Compostela. Ein Jahr lang war er Hausverwalter und Erzieher im Seminar und dann bis 1982 Verantwortlicher für die Berufspastoral.
Im März 1983 erhielt er einen Brief vom Generaloberen Pater Salvatore Calvia mit der lang ersehnten Nachricht, dass er in die Provinz Zentralafrika-Tschad versetzt worden ist. Nach einem kurzen Erneuerungskurs reiste Víctor nach Paris, um Französisch zu lernen. Zum Jahresende befand er sich bereits in Tokoyo, einem Vorort von Bangassou, dem Zentrum der gleichnamigen Diözese, und begann mit dem Studium der Ortssprache. Drei Jahre lang wirkte er in Bangassou, bis er als Pfarrer und Hausverwalter in die Pfarrei Boda, Diözese Bangui, versetzt wurde.
Nach zehn Jahren Missionseinsatz in Zentralafrika schlugen ihm seine höheren Oberen vor, nach einem Erneuerungskurs in Rom nach Spanien zurückzukehren.
1998 erhielt er erneut grünes Licht für die Mission und kehrte nach Zentralafrika zurück, um in der Mission Grimari zu arbeiten, wo es auch ein Katechistenzentrum gibt. Er wirkte dort vier Jahre lang.
Im Jahr 1999 kehrte Victor aus gesundheitlichen Gründen nach Spanien zurück, erholte sich aber bald, so dass er wiederum in Grimari seine Missionsarbeit aufnehmen konnte. Von 2002 bis 2003 machte er einen Erholungsurlaub in Trient. Nach einem mehrmonatigen Familienurlaub kehrte er nach Zentralafrika zurück und nahm in der Pfarrei Mbata, Diözese M'Baïki, seine Seelsorgetätigkeit wieder auf; zwei Jahre lang war er auch Hausverwalter.
Am 18. Dezember 2005 kehrte er endgültig in seine Heimatprovinz zurück und wurde der Hausgemeinschaft Palencia zugeteilt. Sechs Monate später wechselte er nach Santiago de Compostela, wo er für die missionarische Bewusstseinsbildung zuständig war. Im Jahr 2008 kam er nach Moncada, bis er im Januar 2014 nach Madrid versetzt wurde.
Im April 2019 musste er sich aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft ins Zentrum für ältere und kranke Mitbrüder in Moncada zurückziehen und dort entweder mit dem Bett oder dem Rollstuhl vorliebnehmen. Er starb am 24. Oktober 2023. Am 25. Oktober wurde in der Hauskapelle von Moncada ein Requiem gefeiert, dem Pater Miguel Ángel Llamazares, Provinzial von Spanien, vorstand. Außer den Mitgliedern der Gemeinschaft und zahlreichen Freunden waren auch sechs Brüder und zwei Neffen von Pater Victor zum Requiem gekommen.
F.M.