Montag, 11. August 2025
Siebzig Jahre gelebtes Leben als Zeugender Liebe und Propheten der Hoffnung– das verdiente Anerkennung und Feier. Und so geschah es. Die Kirche, die Stadt, viele Institutionen sowie Kinder und Jugendliche aus dem Volk von Esmeraldas folgten der Einladung von Bischof Antonio Crameri, Oberhirte des Apostolischen Vikariats von Esmeraldas, mit intensiver spiritueller Vorbereitung und vielfältigen Aktivitäten. [Comboni-Missionare]
Festumzug zur Kathedrale
Ein feierlicher Festumzug eröffnete die dreitägige Feier anlässlich der 70-jährigen Präsenz der Comboni-Missionare in Esmeraldas. Bildungseinrichtungen wie das Cottolengo, Nuevo Ecuador, Francisco de Asís, Daniel Comboni, María Auxiliadora, Angelo Barbisotti, Cristo Rey, Sagrado Corazón, Don Bosco, Buen Pastor, Juan Pablo II und viele weitere eröffneten die Feierlichkeiten, indem sie singend, tanzend und marschierend durch die Straßen von Esmeraldas zogen – bis zum Innenhof der Kathedrale Cristo Rey. Dort präsentierten sie mit Theaterstücken, Gedichten und anderen kulturellen und religiösen Ausdrucksformen die Botschaft und das Wirken Daniel Combonis, verkörpert durch die Geschichte seiner Missionsfamilie.
Geschichtssymposium mit Vorträgen und Dialog
Der Geschichtssymposium „70 Jahre Comboni-Missionare in Ecuador und Esmeraldas“, fand im Aula Magna Euskadi statt und prägte den Vormittag des zweiten Festtages. Nach einem Gebet von Pater Ottorino Poletto, dem Provinzoberen der Comboni-Missionare, folgten Beiträge vom apostolischen Nuntius Mons. Andrés Carrascosa und vom Bischof von Esmeraldas, Mons. Antonio Crameri, die ihre Dankbarkeit für die Teilnahme an einem so bedeutenden Ereignis zum Ausdruck brachten.
Die erste Präsentation „Kontextualisierung der historischen Situation Ecuadors und der Kirche zum Beginn der Comboni-Mission“ wurde vom Jesuiten und Forscher Dr. David Chamorro gehalten. „Ein Rückblick auf den Missionsanfang anhand der ersten beiden Bischöfe von Esmeraldas: Mons. Barbisotti und Mons. Bartolucci“, war der Beitrag von Pater Rafael Savoia überschrieben, wobei er besonders deren Verdienste um den Aufbau des Vikariats hervorhob. Ein lebendiger und kluger Dialog zwischen Mons. Eugenio Arellano, dem dritten Comboni-Bischof von Esmeraldas, und dem Journalisten Luis Velasco León gab Einblicke in einige Schlüsselmomente für das Vikariat und die Missionare in Ecuador zwischen den 1990er Jahren und 2021 – insbesondere in den Einsatz von Mons. Arellano für und mit dem Volk.
Mit dem Thema „Das weibliche Gesicht der Comboni-Mission in Esmeraldas“ hob Schwester Daniela Maccari den Beitrag vieler Missionarinnen hervor, die mit großem Gespür für die Nöte des Volkes und in Treue zum Charisma Daniel Combonis an der Seite der Missionare wirkten. Auch die Comboni-Berufungen afroesmeraldeñischer Schwestern, die aus dieser Region nach Afrika gesandt wurden, wurden als Erfüllung des Comboni-Plans „Afrika mit Afrika retten“ gewürdigt. Isabel Padilla und Pater Alberto Vernaza berichteten vom langen Weg der Afro-Pastoral, einem typisch combonianischen Werk, das den afro-ecuadorianischen Gemeinschaften Würde verlieh und ihre Kämpfe und Träume begleitete. Das Thema „Bildung“, Traum und Programm von Mons. Barbisotti – „die Schulen füllen, um die Kirchen zu füllen“, eines der Hauptanliegen der Comboni-Mission, wurde leidenschaftlich und kompetent von Ángel Cervantes, Lehrer und Diakon, vorgestellt.
Im Rhythmus der Marimba und der Trommel
Ein Fest ohne Tanz, Gesang und Theater wäre für das Volk von Esmeraldas unvorstellbar gewesen. So verlief der Nachmittag des zweiten Tages im Rhythmus der afro-esmeraldeñischen Kultur, mit Auftritten kultureller Gruppen, Sängerinnen, Poeten und dem Klang der Trommeln.
Dankgottesdienst und Festakt
Der Festgottesdienst, ein Moment voller Erinnerungen, Emotionen, Dankbarkeit und den Ehrungen zahlreicher Missionare und Missionarinnen, fand am Samstagmorgen, dem 21. Juni, dem letzten Tag der Feierlichkeiten, in der Kathedrale Cristo Rey in Esmeraldas statt. Die Nationalhymne Ecuadors und die Hymne von Esmeraldas verliehen der Veranstaltung große Würde. Zahlreiche zivile und kirchliche Persönlichkeiten waren anwesend, unter ihnen Bischof Antonio Crameri, Nuntius Andrés Carrascosa, PUCESE-Rektor Diego Jiménez Bósquez, der Vertreter der Comboni-Laienmissionare und Pater Ottorino Poletto, der in einer geschichtlichen und charismatischen Rede die Bedeutung der Comboni-Präsenz in Ecuador hervorhob und betonte, wie aktuell Daniel Combonis Traum nach wie vor sei – ein Traum, der die neuen Generationen Lateinamerikas fasziniert. Zum Abschluss, wie in jeder afro-geprägten Messe, tanzte das Volk das Ave Maria: das Marienbild wurde singend und im Rhythmus der Trommeln von Hand zu Hand weitergereicht – ein eindrucksvolles und lebendiges Zeichen der marianischen Frömmigkeit.
So endete die Feier zum 70-jährigen Bestehen der Comboni-Missionare in Esmeraldas – eine Geschichte, die seit 1955 durch Evangelisierung Hoffnung sät unter einem Volk, das heute mehr denn je für seine Würde träumt und kämpft.
Sr. Daniela Maccari CMS; Fotos: Mike Zipf
Comboni-Missionare