Comboni, an diesem Tag

Alla madre Julien superiora delle Suore di S. Giuseppe scrive (1872) da Roma:
È la prima volta al mondo che la Croce è stata elevata nel Cordofan, che la S. Messa è stata celebrata e che le suore andranno in questi paesi per diffondere il Vangelo.

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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
211
Duca D'Acquaviva
0
Verona
23.9.1867

Nr. 211 (199) AN GRAF D’ACQUAVIVA

„Annales del Institut d’Afrique“ 27 (1867)

Verona, Missionsinstitut, 23. September 1867

Herr Präsident,

[1434]

mit großem Interesse und Dankbarkeit akzeptiere ich den sehr ehrenvollen Titel, den Sie die Güte hatten, mir ‚nell Istituto d’Africa‘ zu geben. Dieses Institut höchster karitativer Tätigkeit folgte einer Eingebung am Fuße des Kalvarienberges.


[1435]

Erzogen für das Apostolat in Afrika und geweiht bis zum Tode für die Wiedergeburt der schwarzen Rasse, für die ich schon seit achtzehn Jahren arbeite, fühle ich mich glücklich, Ehrenmitglied des ‚Istituto d’Africa‘ zu sein. Ich hoffe, es wird mir gelingen, mit meinen kleinen Bemühungen dem hochherzigen und noblen Ziel, das sich dieses Institut gestellt hat, zu entsprechen. Ich habe mit großem Interesse die Annalen gelesen, die Sie die Güte hatten, mir zu schicken. Ich bin überzeugt, dass es dieser großen Institution, die Frankreich zu Gunsten der Wiedergeburt jenes Teils der Welt, der am meisten unbeachtet und vernachlässigt ist, geschaffen hat, gelingt, die ganze Welt aufzurütteln, um für die Rettung der Schwarzen gemeinsam etwas zu unternehmen. Es wird ihr auch mit Beständigkeit und seiner bewundernswerten Hingabe gelingen, das eminent philanthropische und humanitäre Ziel zu erreichen, das es sich gestellt hat. Deshalb bin ich stolz, in meiner Bescheidenheit meinen Teil zum Gelingen seiner noblen Pläne beizutragen. Ich werde versuchen, meinerseits mein Leben lang mich diesem großen Werk zu widmen.


[1436]

Ich habe einen großen Teil Zentralafrikas und dessen Küsten bereist. Dort habe ich die schwarze Rasse studiert und bin auch Zeuge des Missbrauchs gewesen, der mit den Menschen getrieben wurde. Mehrere Male konnte ich durch mein Eingreifen den Sklavenhandel verhindern. Ich bin von vielen Beschäftigungen in Beschlag genommen, die mich fast erdrücken. Wenn ich dann etwas mehr Zeit habe, werde ich Ihnen viele interessante Nachrichten und Informationen geben über das Innere Afrikas und über die Vorgehensweise, den Sklavenhandel abzuschaffen, und über die Zivilisierung Afrikas. Ich erlaube mir, drei Personen als Mitglieder vorzuschlagen, die schon seit einigen Jahren ihre Kräfte, ihre Talente, ihren Einfluss und ihren Ruhestand zum Wohle Afrikas eingesetzt haben.


[1437]

Hier sind die Namen:

  1. Herr Gottfried Hubert Nöcker, Kurat in St. Jakobus in Köln (Preußisches Rheinland). Er ist der Vorsitzende des Vereins für den Loskauf und die Erziehung der armen jugendlichen Afrikaner und Gründer eines großen Instituts für die Armen in Köln.
  2. Herr Martin Stickern, Arzt. Er hat eine hoch qualifizierte Ausbildung. Er ist einer der mutigsten Gründer dieses Vereins für die Schwarzafrikaner. In seiner Eigenschaft als Sekretär und dann als Mitglied des Komitees ist er einer der einflussreichsten Förderer [promotori] in Köln.
  3. Herr Johannes Chrysostomus Mitterrutzner, Augustiner-Chorherr, Mitglied der Akademie der katholischen Religion in Rom, Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Vereine, Doktor der Theologie, ein guter Sprachenkenner und Professor in Brixen (Südtirol). Dort wohnt er auch. Dieser verehrungswürdige Mann ist reich mit Talenten begabt. Ihm verdankt Afrika die größten Dienste. Er hat intensive Studien betrieben, er hat beachtliche Summen von Geldern gesammelt, um die Mission in Zentralafrika zu unterstützen. Ihr hat er mehr als zwanzig Missionare und Handwerker geschickt.

Und aus den Manuskripten, die wir ihm geschickt haben, hat er in Brixen dicke Bücher über die wichtigsten Sprachen Zentralafrikas zusammengestellt und veröffentlicht. Es handelt sich um Sprachen, die in der Wissenschaft noch völlig unbekannt sind. Das heißt:

  1. Wörterbuch, Grammatik und Katechismus in der Bari-Sprache (gesprochen zwischen dem 5. und 1. Längengrad N.).
  2. Das Wörterbuch, die Grammatik, den Katechismus und das Lukasevangelium in der Dinka-Sprache, die von sechzehn Stämmen zwischen dem 13. und 5. Längengrad N. am Weißen Fluss gesprochen wird.

Mit dieser wichtigen Arbeit hat Herr Mitterrutzner den Missionaren Afrikas [Nigrizia] das notwendige Material zur Verfügung gestellt, um ihren apostolischen Dienst in dem großen Gebiet zwischen dem 13. und 1. Längengrad N. voll ausüben zu können.

Ich bin sicher, dass diese drei Personen, die voller Eifer für Afrika sind, sehr gern akzeptieren werden, Mitglieder des Instituts für Afrika zu werden. Sie werden sehr ermutigt werden, sich in ihren noblen Aufgaben weiterhin zu engagieren. Sie werden sich sehr wirksam für das große humanitäre Ziel des Afrika-Instituts einsetzen. Deshalb bitte ich Sie, ihnen dieselbe Gnade zu erweisen, die Sie die Güte hatten mir zu erweisen.


[1438]

Ich danke Ihnen ganz herzlich für die Ehre, die Sie mir erwiesen haben. Ich versichere Ihnen: Da ich nur für Afrika gelebt habe, werde ich auch nur für Afrika sterben. Ich erlaube mir, Ihnen das Programm des Werkes zu schicken, das ich gerade in Italien für die Wiedergeburt Afrikas gegründet habe.

D. Daniel Comboni


212
Can. Giovanni C. Mitterrutzner
0
Verona
23.9.1867
[1439]

soeben habe ich von S. Pietro Incarnario di Valpolicella (ich wohne in S. Pietro Incarnario in Verona) das Buch und Ihren lieben Brief vom 20. des Monats erhalten. An dem Tag, an dem Sie durch Verona kamen, habe ich das Buch über die Bari erhalten. Aber ich wurde nie informiert, weder darüber, dass Sie über Verona kämen, noch dass Sie Ihre Reise angekündigt hätten. In diesen Tagen habe ich fast täglich D. Tomba und D. Beltrame besucht. Ja, ich habe D. Beltrame sogar gesagt, dass ich hoffte, Sie kämen nach Verona. Aber er hat mir nie etwas gesagt, dass Sie am 31. Juli über Verona gereist sind. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht nur nach Porta Viscovo gekommen, sondern hätte Sie überredet, ein wenig in Verona zu bleiben, um mit dem Bischof über Afrika zu sprechen, oder ich hätte Sie auch ein Stück auf Ihrer Reise bis nach Venedig begleitet. D. Beltrame ist so beschäftigt und opfert sich so für das Mädcheninstitut, dass er sicherlich vergessen hat, es mir zu sagen. In der Meinung, dass Sie nach Venedig gefahren sind, um dort Manuskripte zu studieren, habe ich noch heute Nachmittag einen Brief postlagernd nach dort geschickt.


[1440]

Ich habe einen Brief von unserem lieben Kirchner erhalten. Er hat mich nach Innsbruck eingeladen, wo ich mich mit Ihnen und Jeram getroffen hätte. Ich versichere Ihnen, dass ich versucht war zu kommen. Aber ich hatte leider keine Zeit. Und da mich die Oberinnen der Konvente in Beuerberg und Seligenthal bitten, drei afrikanische Mädchen zu akzeptieren, ist es überhaupt nicht unwahrscheinlich, dass ich, anstatt sie nach Verona bringen zu lassen, selber hinfahre, um sie abzuholen. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass ich nach Brixen komme. Ich sage das nicht, weil ich es schon entschieden habe, sondern weil es vielleicht möglich ist. Auf alle Fälle wird es sich zeigen, wie es ausgeht.


[1441]

Kirchner macht sich keine Hoffnungen auf einen Erfolg meiner Bemühungen in Afrika. Aber, mein Lieber, ich will alle Wege probieren. Mein Plan ist akzeptiert von einer großen Zahl von Bischöfen, vom Erzbischof, dem Apostolischen Vikar von Ägypten. Den Schritt, den ich mit der Gründung zweier Institute in Kairo gemacht habe, ist approbiert vom oben genannten Apostolischen Delegaten und von der Propaganda Fide. Schritt für Schritt werden wir vorankommen. Deshalb versuche ich alle Möglichkeiten. Wenn mir gar nichts gelingen sollte, dann wird Gott sich mit der guten Absicht zufrieden geben. Natürlich werde ich keine Mühen und keine Reisen scheuen, noch werde ich mein Leben schonen, um dem Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. Ich werde mit Afrika auf den Lippen sterben. Eine Menge Kreuze sind mir aufs Haupt gefallen. Aber ich bin noch stärker motiviert als vorher. Die Regierung hat zweimal mein Institut für Mädchen inspiziert und mir zu verstehen gegeben, dass ich innerhalb von 24 Stunden meine beiden Schwestern wegschicken müsste. Die eine ist aus Paris, die andere aus Rom. Nachdem ich den Bischof konsultiert habe, habe ich alle zusammen mit den Postulanten nach Rom geschickt. Fiat.


[1442]

Msgr. Kirchner schrieb mir, dass sich der Marienverein aufgelöst hat. Kann das wahr sein? Das würde mir sehr leidtun, denn es gab nie einen Verein, der so sehr wie dieser die Mission unterstützt hat. Ich bitte Sie, mir Gewissheit zu verschaffen. Ich danke Ihnen ganz herzlich für die Spende von 40 Franken, die Sie mir zukommen ließen. Wenn der Cavaliere Napoli diese kostbare Spende nicht nach Ägypten geschickt hätte, würde ich darum bitten, sie mir nach Verona zu schicken. Wenn Sie das für möglich halten, teilen Sie ihm das bitte mit.


[1443]

Ich sage Ihnen etwas, das nicht zu den Ohren der Oberinnen in Bayern gelangen darf. Diese haben mir die afrikanischen Mädchen angeboten. Wenn ich sie annehme, dann verpflichte ich die Schwestern, die Reise der afrikanischen Mädchen bis nach Kairo zu zahlen. Jetzt habe ich in einem Brief vom 19. August an den Außenminister von Frankreich, Herrn Mustier, geschrieben, mit der Bitte die Reise bis Alexandria in Ägypten auf französischen Dampfern gratis zu gewähren. Eine wunderbare Sache. Der Minister teilte mir mit einem Schreiben vom 6. des Monats im Namen des Ministers Lavalette mit, dass die Überfahrt bis Alexandria für 24 Personen auf den kaiserlichen Postschiffen gratis sei. Und das, wenn ich gleich abfahren will, von Marseille, oder von Civitavecchia, wenn ich die Zeit abwarten will, bis die Cholera vorbei ist. Dort legen die französischen Schiffe zurzeit nicht an.


[1444]

Außerdem wurde ich auf Grund von Überlegungen des Vorstandes am 2. September zum stellvertretenden Ehrenvorsitzenden des Afrikas-Instituts ernannt. Da diese weltweite Vereinigung unter dem Vorsitz von Graf d’Acquaviva Mitglieder in der ganzen Welt hat, setzt sie sich auch zum Ziel, den Sklavenhandel mit Schwarzafrikanern abzuschaffen und sich für die Zivilisation Afrikas einzusetzen. Das kann für mich sehr nützlich sein. Und da ich festgestellt habe, dass viele Bischöfe und Kardinäle Mitglieder sind, habe ich akzeptiert. Ich wünsche mir, dass das Afrika-Institut auch Sie zum Mitglied ernenne. Deshalb möchte ich an den Präsidenten schreiben. Aber Sie sollten ihm eine Kopie der beiden Grammatiken etc., Bari und Dinka, und irgendwelche andere Schriften über Afrika, die sie verfasst haben, schicken. Das könnte für Afrika nützlich sein. In den nächsten Tagen schreibe ich Ihnen. Ich habe noch etwas anderes, was ich Sie fragen möchte.


[1445]

Da ich jetzt eine wichtige Expedition unternehmen muss, gäbe es da in Deutschland nicht einen Verein, den ich um Unterstützung bitten könnte? Es gibt jenen in Salzburg, den Leopoldsverein in Wien und den Ludwigsverein in München. Könnten Sie sich mal überlegen, wie man von diesen Vereinen Geld bekommen könnte? Ich vertraue mich Ihnen an. Mein guter Bischof steht moralisch hinter mir, aber alle Ausgaben hier in Verona wie alles, was für Afrika bestimmt ist, gehen zu meinen Lasten. Aber ich vertraue auf die göttliche Vorsehung. Sie dürfen auch wissen, dass Sie oft für mich, für das Mazza-Institut und für Afrika die Vorsehung gewesen sind.


[1446]

Der Delegat von Ägypten erzählte mir, dass Fray Giuseppe Habachy P. Bonaventura in Jerusalem sei. Es scheint, dass er sich auch in Ägypten daneben benommen hat und dass der Apostolische Vikar das auch in Palästina bestätigt habe. Ich möchte mich gut informieren, um später zu überlegen, wie man ihn für Afrika einsetzen kann. Wie ich erreicht habe, dass vier gute Kamillianer vom Papst zu mir nach Kairo geschickt wurden, so könnte ich zu gegebener Zeit etwas Ähnliches mit Habachy versuchen. Das wäre viel leichter, zumal er Afrikaner ist. Cogita et loquere [Denke und sprich]. Ich habe an Jeram geschrieben, um eine kleine Spende von ihm zu bekommen. Aber dieses Mal hat er mir nicht geantwortet. Würden Sie so gut sein und bei ihm ein gutes Wort einlegen? Der Herr hilft mir. Viele Grüße an den Engel von Brixen S.A.M. Gasser et tibi mille et mille.

Dein

D. Daniel Comboni

Gratias pro Opusculo Coloniensi
 


213
Card. Alessandro Barnabò
0
Verona
25.9.1867

Nr. 213 (201) AN KARDINAL ALESSANDRO BARNABò

AP SC Af. C. v 7 f. 1165

Verona, 25. September 1867

Erhabener Kirchenfürst,

[1447]

Bischof Ciurcia hat mit seinem Brief an den Bischof von Verona der Gründung der beiden kleinen Institute in Kairo formal zugestimmt. Diese Institute sollen Personal für das Apostolat im Inneren Afrikas ausbilden. Ich hatte mich persönlich direkt an den Außenminister in Frankreich gewandt, um für alle meine afrikanischen Mädchen, die Schwestern und einige Missionare eine Freifahrt auf der Messagerie zu bekommen. Daraufhin hat Seine E. Minister Lavalette, der vorübergehend für das Außenministerium zuständig ist, mit einem offiziellen Schreiben vom 6. dieses Monats aus Paris einer freien Fahrt für 24 Personen bis Alexandria zugestimmt. Da ich mit den Teilnehmern meiner Expedition vielleicht nicht die Zahl 24 erreichen werde, stelle ich Eurer Eminenz, wenn Sie es annehmen würden, die restlichen Plätze, die nicht von meiner Gruppe belegt werden, gern zur Verfügung. Ich dachte bei mir, dieser bescheidene Vorschlag könnte für irgendeine Schwester oder einen Missionar nützlich werden, die keine Freifahrt bis nach Ägypten erhalten.


[1448]

Drei von den afrikanischen Mädchen - die besten, die ich habe - befinden sich momentan im Kloster delle Viperesche. In einem Brief, der diktiert oder zumindest aus der Sicht jener Nonnen inspiriert ist, haben sie mir erklärt, dass sie schon seit geraumer Zeit entschlossen sind, Ordensschwestern zu werden. Und deshalb weigern sie sich, mit den anderen Mädchen nach Ägypten zu fahren. Ich kenne die schwarze Rasse im Allgemeinen sehr gut und jene drei guten Mädchen im Besonderen. Nachdem ich den Bischof als dem Chef des Werkes und den Superior des Mazza-Instituts, der als Rektor diese seit dreizehn ununterbrochenen Jahren kennt, konsultiert habe, habe ich beschlossen, aus verschiedenen schwerwiegenden Gründen das nicht zuzulassen. Ich vertraue darauf, bei Eurer Eminenz Unterstützung und Rückendeckung zu bekommen für den Fall, dass ich von irgendeiner Seite oder aus irgendeinem Grund irgendwelche Schwierigkeiten bekommen sollte.

Hucusque satis. [Bis hier genug]. Nehmen Sie bitte die ergebenen Grüße meines verehrten Bischofs und meine ergebene Verehrung entgegen, der ich die Ehre habe, den heiligen Purpur zu küssen und sich von Eurer Eminenz segnen zu lassen.

Ihr ergebener und demütiger Sohn in Jesus Christus

D. Daniel Comboni


214
Mons. Luigi di Canossa
0
S. Pietro Incarn.
4.10.1867
[1449]

die negative Antwort des Grafen Vimercati hat mir keine Sorgen bereitet. Die immer liebende göttliche Vorsehung hat die Dinge auf eine Weise geregelt, dass unser Werk sicher ist. Die Nachstellungen, die Kämpfe, die Prüfungen bezeugen, dass das Werk von Gott ist.


[1450]

Die vier Kamillianer stehen uns absolut zur Verfügung. P. Zanoni, der älteste, ist ein wertvolles Geschenk Gottes. Die Oberin der Canossianerinnen wird alles tun, um uns drei Schwestern zu geben. Sie ist außerdem entschlossen, im Mutterhaus eine Abteilung für Missionarinnen einzurichten. Zusammen mit den Missionaren, den Schwestern und den afrikanischen Mädchen werden wir zwei Häuser in Kairo haben. Da unser Werk bereits in Ägypten aktiv ist, sind wir im sicheren Hafen. Auch wenn wir für einige Jahre in Verona nur D. Dal Bosco und einen Laien haben, ist das Schiff in Fahrt. Mit einem kleinen Teil der Zuschüsse aus Köln, die wir davon hernehmen, und mit dem Einkommen des bereits existierenden Vereins lebt und arbeitet D. Dal Bosco für die Entwicklung des Werkes. Ich dagegen werde nach meiner Rückkehr aus Ägypten dafür sorgen, die nötigen Mittel zu beschaffen und die Gründung des Vereins in verschiedenen Diözesen voranzutreiben. Es ist dringend notwendig, nach Köln zu gehen. Ich vermute nämlich, dass uns dort Msgr. Vicegerente einiges eingebrockt hat. Es ist gut, dass Eure Eminenz als Präsident des Werkes über alles Bescheid weiß. Ich habe Ihnen einen Brief für den Präsidenten des Vereins vorbereitet. Er liegt auf Ihrem Schreibtisch.


[1451]

Die 240 Mitglieder haben mir bereits die entsprechende Summe zur Verfügung gestellt. Die Bemühungen der frommen Prinzessin Maria Assunta, den Vorstand in Rom zu gründen und dort die Zahl der Mitglieder unter den besten Familien und Prälaten zu erhöhen, die Mitgliedschaft des Kardinals Pietro, die positiven Aussichten in Spanien, die 1.500 Franken, die mir zugestanden wurden, um drei afrikanische Mädchen von Bayern nach Ägypten zu begleiten, die sehr tröstliche Korrespondenz des Werkes etc. etc., all das ruft nach einer raschen Zusammenstellung des Vorstandes des frommen Vereins.


[1452]

In Rom haben die ‚frommen Jungfern‘ einen erbitterten Krieg gegen mich angezettelt. Verborgener Betrug, Täuschungen, Lügen, Anschuldigungen … Die Wahrheit und die angegriffene Gerechtigkeit haben immer triumphiert. Ich habe ein unerschütterliches Vertrauen in jenen Gott, für den allein ich mein Leben aufs Spiel gesetzt habe und noch setze, handle, leide und sterben werde. Ich meine, Br. Girolamo ist für uns verloren. Er ist jenen Frauen auf den Leim gegangen … Fiat! Er hat mir einen skandalösen Brief geschrieben. Der Geist echter Demut, Nächstenliebe, Ehrfurcht und Mäßigung haben meine Beziehungen zum Vicegerente geprägt, wie es sich für einen echten Priester gehört mit einem Bischof. Mit ihm pflegte ich eine wahre Freundschaft wie einer, der seinem Wohltäter dankbar ist. Aber ich befürchte, dass das Urteil des verehrten P. Fradin und des Bischofs von Poitiers wahr ist: Dass nämlich diese Tochter ‚possedée quelque fois par le Diable‘ [vom Teufel besessen ist] und dass sie bisweilen diesen Geist auf die Oberin und auf Msgr. Vicegerente überträgt. Die Güte Gottes wird mich sicherlich vor dieser harten und furchtbaren Probe verschonen. Die Königin Afrikas wird mir beistehen.


[1453]

Im Übrigen, haben Sie Mut, Monsignore. Die Widerstände, die Kämpfe, die Kreuze beweisen, dass unser Werk ganz von Gott stammt. Der Same des Senfkorns ist in den Boden gelegt. Nun muss er aufgehen inmitten von Bedrängnis und Dornen. Er wird wachsen zwischen den Schlägen und den Wellen der Verfolgung. Er wird aber immer auf dem Feld der Kirche reiche Früchte bringen, denn der göttliche Landmann wird ihn verteidigen und mit seinem Schild schützen. Ich vertraue alles Jesus an und vertraue auf Ihren Gerechtigkeitssinn, Ihre Weisheit und Beständigkeit, mein hoch verehrter Vater. Wenn Gott für uns ist …

Es drängt, dass ich nach Afrika aufbreche und dass Eure Eminenz ein wenig Zeit opfert, um zu entscheiden und sich der Entwicklung des Werkes zu widmen. Von ganzem Herzen küsse ich Ihre heilige Hand

D. Daniel Comboni


215
Mons. Pietro Castellacci
0
Roma
21.10.1867
[1454]

sobald ich in Verona den Auftrag Eurer Eminenz und der Superiorin erhalten hatte, nach Rom zu kommen, um die afrikanischen Mädchen abzuholen, hätte ich ihn sofort ausgeführt, wenn ich das Geld für die Reise für mich und die Mädchen gehabt hätte. Ich musste aber schwitzen und nach Deutschland fahren, um mir die Mittel zu beschaffen. Sobald ich sie bekommen hatte, verließ ich Verona, um nach Rom zu kommen. In Terni angekommen, musste ich wegen der Intrigen der Anhänger Garibaldis zurückfahren. Sie hatten die Straßen und die Kommunikation mit Rom gesperrt. Ich kehrte nach Florenz zurück, und schließlich gelang es mir über Orbetello und Montalto nach Rom zu gelangen. Ich verwendete den ganzen gestrigen Tag, um die afrikanischen Mädchen in den päpstlichen Staaten unterzubringen und wichtige Dinge zu erledigen, die keinen Aufschub zuließen. Heute Morgen kam ich in Ihr Haus mit dem lebhaften Wunsch, Ihre Hand zu küssen, unsere Rechnungen zu begleichen und gemäß Ihrem Wunsch die Abreise der zwölf afrikanischen Mädchen festzulegen. Aber zu meiner Enttäuschung traf ich Sie nicht an, weil Sie bis heute Abend außerhalb der Heiligen Stadt weilen.


[1455]

Da Sie heute Abend nach Ihrer Rückkehr müde sein werden und andere Dinge in Ihrem Ministerium zu tun haben werden, und da ich es nicht für klug halte, in diesen furchtbaren Zeiten bei Nacht auf die Straße zu gehen, würde ich Sie bitten, die Güte zu haben, die Dinge, die wir zu behandeln, oder die Rechnungen, die wir zu begleichen haben, für morgen Vormittag schriftlich vorzubereiten. Ich würde mich freuen, morgen zu Eurer Eminenz zu kommen, auch um uns zu einigen, wann ich mit Ihrer Zustimmung die afrikanischen Mädchen aus dem Kloster holen darf.

Hochachtungsvoll und voller Dankbarkeit küsse ich in Ehrfurcht ihre Hände und erkläre mich

Ihr ergebener und demütiger Diener

D. Daniel Comboni


216
Consiglio Opera Buon Pastore
1
Roma
10.1867
217
Note per promemoria
1
Roma
10.1867
218
Mons. Luigi di Canossa
0
Roma
5.11.1867
[1456]

ich muss Sie, die Sie so viel Güte und Geduld aus Liebe zu Afrika haben, bitten, Ihrer großherzigen Initiative die Krone aufzusetzen, indem Sie noch einen Brief entweder an den Papst oder an Kardinal Patrizi, Vicario seiner Heiligkeit, schreiben mit der Bitte, dem Vicegerente den Auftrag zu erteilen, die drei afrikanischen Mädchen, die von sich behaupten Schwestern werden zu wollen, mir zu übergeben. Schreiben Sie bitte dazu einen Brief, wie Sie einen an Barnabò geschrieben haben. Es ist Kardinal Barnabò, der mir geraten hat, dies zu tun. Ja, dieser Kardinal (der mich bei all meinen Schritten begleitet hat) drängte mich sogar seit dem 28. des vergangenen Monats zu telegrafieren und zu schreiben. Aber die Unterbrechung des Telegrafen und der Eisenbahnen haben mich daran gehindert. Und warum soll der Bischof von Verona dem Kardinal Vicario oder dem Papst schreiben zu einer Sache, zu der er bereits dem Kardinal Barnabò geschrieben hat? Eure Exzellenz wird mir antworten.


[1457]

Ich antworte darauf: Da in Rom jeder eifersüchtig auf seinen eigenen Jurisdiktionsbereich schaut, ist es natürlich riskant, sich in den Jurisdiktionsbereich anderer einzumischen. Der Chef des Vicegerente ist der Papst und der Kardinal Vicario. Barnabò ist alles für uns und für die Mission. Aber da ich den Dickschädel des Vicegerente kenne (es sind seine Worte), und ich zu beurteilen habe … etc., sage ich mir, „wende Dich direkt an den Kardinal Vicario und an den Papst und schreibe gleichzeitig an den Bischof von Verona, den Schutzherrn der afrikanischen Mädchen, er möge als Vorstand des Werkes gleich an den Papst oder den Kardinal Vicario schreiben oder telegrafieren, dass Dir die afrikanischen Mädchen übergeben werden.“


[1458]

Die Fakten bewiesen die Klugheit des Rates von Barnabò. Der Kardinal Patrizi und der Papst antworteten auf meine Bitte, indem sie mich einluden, mit dem Vicegerente darüber zu sprechen. Aber wie soll ich mit dem Vicegerente verhandeln, wenn er sich weigert, mich zu empfangen? Ich bin mehr als zwanzig Mal zu ihm gegangen und zwanzig Mal hat er sich geweigert, mich zu empfangen und nur einmal durfte ich die afrikanischen Mädchen sehen.


[1459]

In Kürze gesagt: Von Anfang an haben sechs der afrikanischen Mädchen an Kardinal Barnabò geschrieben und erklärt, dass sie auf keinen Fall mit mir kommen wollen. Dann stellte sich dem Kardinal ein Priester vor, der vom Vicegerente geschickt worden war und erklärte, dass die afrikanischen Mädchen aus berechtigten Gründen nicht mit mir kommen wollten … Der Kardinal bestand darauf, dass ich alle afrikanischen Mädchen verlangen sollte. Schließlich gelang es neun von ihnen - ich würde sagen - fast gewaltsam, das Kloster zu verlassen und zu mir zu kommen. Ich brachte sie bei den Schwestern vom Guten Hirten unter. Der Protektor ihres Instituts ist Barnabò. Die Oberin dieses hervorragenden Instituts stellte sie dem Kardinal vor. Sie erklärten:

  1. dass die Oberin des Konvents, wo sie vorher waren (Frl. Marianna) den afrikanischen Mädchen versichert habe, dass D. Comboni in Ägypten weder ein Haus noch die Mittel habe, es zu unterhalten;
  2. dass D. Comboni ein Verrückter sei, dem man nicht trauen könne; er sei wankelmütig und launenhaft;
  3. dass D. Comboni ein Dieb sei und dass er vorankomme, indem er sich die Sachen anderer aneigne; 
  4. dass er ein Ungeheuer an Undankbarkeit gegenüber dem Msgr. Vicegerente sei etc. Auf Grund dieser Informationen schrieben die armen und erschreckten afrikanischen Mädchen auf den Rat der Schwestern hin an den Kardinal. Es scheint, dass die drei Mädchen, die Schwestern werden wollen, im gleichen Sinn an den Papst geschrieben haben.

[1460]

Der Kardinal befahl mir, auf keinen Fall abzureisen, ehe ich nicht die anderen bei mir habe. Die anderen neun afrikanischen Mädchen sind jetzt glücklich und zufrieden. Die gleichen afrikanischen Mädchen sagten und versicherten mir, dass Girolamo Manfrini im Konvent lebe. Er habe einen Monat lang nachts in dem Zimmer in der Klausur geschlafen, in der Eure Exzellenz empfangen wurde. Seit dem 12. Oktober schlafe er im zweiten Stock, aber auch noch innerhalb der Klausur in einem Zimmer, das nahe der Zimmer der Nonnen liegt. Mir tut dieser junge Mann leid. Er war ein so guter Kerl, als er bei den Stigmatinern und bei uns war.


[1461]

Also Msgr., schreiben Sie umgehend an den Heiligen Vater und legen Sie den offenen Brief an den Hochwürdigsten Herrn Kardinal Vicario bei. Das wäre das Beste. Geduld, mein verehrter und geliebter Vater. Wenn Sie wüssten, was ich hier in Rom alles durchgemacht habe, Ihr Herz würde erschüttert werden. Beim Hochwürdigsten Herrn Kardinal Barnabò gilt als schwerwiegendes Argument, dass Gott das Werk will. Ich fürchte, dass es dem armen Vicegerente, der sich vorgenommen hat, alles zu zerstören, und der all diese Intrigen, Gerüchte, Verleumdungen, Lügen und Hindernisse gegen mich in die Welt gesetzt hat, sehr schlecht ergehen wird. Ich bin überzeugt, dass es dem Werk gut gehen wird, weil der Kardinal sich sehr dafür interessiert. Wenn ich dem Kardinal alles dargelegt habe, lasse ich mich von ihm führen. Und Dank sei dem Himmel, ich bin zufrieden. Wir haben einen großen Beschützer, auch wenn ich befürchte, dass er mir nicht gleich Geld geben wird.


[1462]

Die Protestantin, die drei Monate lang bei den afrikanischen Mädchen war, ist jetzt in das Noviziat der Ursulinen in Ripetta eingetreten. Sie macht es recht gut. Denken Sie dran, dass sie ihre Abschwörung in Ihre Hände in der Kirche der Madonna del Popolo gelegt hat. Ich bin froh, dass ich Nachrichten von P. Zanoni aus Marseille erhalten habe. Eine Person, die Sie schätzen, war Ohrenzeuge, als Msgr. Vicegerente zu Vimercati sagte, dass er dem Bischof von Verona nichts geben werde. Weil … (darüber werde ich Ihnen mündlich ein anderes Mal berichten).

Viele Grüße an Marchese Ottavio und Familie

Ihr gehorsamer Sohn

D. Daniel Comboni


219
Mons. Pietro Castellacci
0
Roma
5.11.1867

Nr. 219 (207) AN MSGR. PIETRO CASTELLACCI

AGTR

Rom, 5. November 1867

[V.J.M.]

Hochwürdigste Exzellenz,

[1463]

Eurer Exzellenz ist bekannt, dass Sie mir im vergangenen Mai freundlicherweise ein zinsloses Darlehen von 1.500 Scudi angeboten haben. Ich habe dieses freundliche Angebot angenommen. Auf Ihr Anraten hin habe ich eine schriftliche Verpflichtung verfasst, mit welcher ich erklärte, von Eurer Exzellenz die besagte Summe erhalten zu haben mit der Verpflichtung, sie zurückzuzahlen, wenn der fromme Verein sich entsprechend entwickelt habe. Und als Sie mir versicherten, mir am nächsten Tag das Geld im Monastero delle Viperesche zu übergeben, habe ich voller Vertrauen auf Ihre Loyalität den Vertragstext in die Hände Eurer Exzellenz übergeben.


[1464]

Sie wissen auch, dass ich am festgelegten Tag zu dem besagten Kloster ging, um das versprochene Geld in Gegenwart von zwei Nonnen, die sich im Monastero delle Viperesche aufhielten, in Empfang zu nehmen. Die eine war die gegenwärtige Oberin, Sr. Maria Angelica del S. Cuore di Gesú. Als sie in der Diözese Puys de Poitiers als Novizenmeisterin tätig war im Institut der Töchter vom Hl. Kreuz nannte sie sich, glaube ich, Sr. Maria Serafina. In Verona trug sie den Namen Marianna Borie. Die andere war Sr. Maria Serafina dell’Ostia. (Sie war damals Schwester der Töchter des Hl. Kreuzes und nannte sich, wie ich meine, Sr. Maria Angelica und in Verona trug sie den Namen Teresa De Angelis.) Sie sagte, dass Eure Exzellenz ihr erklärten, es sei der Wille Gottes, dass ich kein Geld annehme.


[1465]

Ich bestand darauf, dass mir entweder das Geld übergeben oder der Pfandschein zurückerstattet werde. Die sogenannte Sr. Maria Serafina dell’Ostia oder Teresa De Angelis hielten das von Ihnen ins Monastero gebrachte Geld in ihren Händen, das mir übergeben werden sollte. Sie erklärten ausdrücklich, dass ich nie die genannte Summe erhalten würde oder erhalten habe, dass sie nur die beiden Nonnen hätten. Eure Exzellenz versicherte mir, dass es der absolute Wille Gottes sei, dass ich kein Geld in die Hände bekäme. (Eure Exzellenz erklärte mir, es sei nicht die Sr. M. Serafina dell’Ostia, die spricht, sondern il Santo Bambino). Da ich sah, dass mir weder das Geld übergeben noch der handgeschriebene Schuldschein zurückerstattet wurde, beruhigte ich mich nur (ich sage mit Überzeugung) nach Ihrem Versprechen, das Sie mir gaben, dass in Verona angekommen das Geld dem würdigsten Herrn Bischof Msgr. Canossa übergeben werde. Er würde die Dinge zur Zufriedenheit von uns allen regeln.


[1466]

Ihnen ist außerdem bekannt, dass ich die auf dem handgeschriebenen Schuldschein genannte Summe nie erhalten habe. Msgr. Canossa hatte Euer Hochwürden wissen lassen, dass Sie die Verantwortung und die Pflicht haben, entweder den handgeschriebenen Schuldschein oder das darin genannte Geld zurückzugeben. Darauf hat Euer Hochwürden geantwortet, dass ich wegen diesem handgeschriebenen Schuldschein keine Nachteile oder Unannehmlichkeiten haben würde. Ja, in letzter Analyse habe ich weder das Geld noch den handgeschriebenen Schuldschein erhalten. Wenn unter diesen Umständen ich oder Sie sterben würden, könnten Sie oder Ihre Erben dieses handgeschriebenen Schuldscheines die auf meinem Schuldschein genannte Summe von mir oder meinen Erben reklamieren. Es handelt sich um eine Summe, die ich nie erhalten habe. Ich appelliere flehentlich an das Gewissen Eurer Hochwürden, mir umgehend den handgeschriebenen Schuldschein zurückzugeben. Schicken Sie ihn bitte an die Adresse der Schwestern vom Hl. Josef von der Erscheinung auf der Piazza Margan, oder lassen sie mir ein formales Schreiben zukommen, in dem Euer Hochwürden erklärt, den Schuldschein zerrissen zu haben.


[1467]

Aus Respekt vor Euer Hochwürden und wegen des freundlichen Entgegenkommens, das Sie mir gezeigt haben, habe ich bis jetzt mein Recht noch nicht vor der zuständigen Autorität eingeklagt, und habe diese Angelegenheit noch nicht offiziell bekannt gegeben. Aber ich sehe mich verpflichtet, Sie auf folgendes aufmerksam zu machen: Wenn mir Euer Hochwürden nicht innerhalb von zwei Tagen den handgeschriebenen Schuldschein zukommen lässt und auf meine Bitte nicht eingeht, sehe ich mich zu meinem Bedauern gezwungen, gerichtlich vorzugehen und die Angelegenheit bei den zuständigen Autoritäten hier in Rom schriftlich zu Protokoll zu geben.


[1468]

Nun zu der friedlichen Lösung unserer Geldfrage, d. h. des Geldes, das Sie von mir für Summen verlangen, die mir gegeben wurden, um Druckkosten und andere kleine Dinge und Objekte zu bezahlen, die sich als Ihr Eigentum in meinen Händen befinden, und der geldlichen Kompensation, die ich mit vollem Recht von Ihnen verlange wegen der schweren Schäden, die ich erlitten habe, weil Euer Hochwürden mich schuldhafterweise an meiner rechtzeitigen Abreise gehindert haben, wie drei respektable Personen bestätigen können. Falls es zu keiner Einigung durch unsere legalen Vertreter, die Herrn Nuvoli und Alfonsi, kommt, was bisher noch nicht geschehen ist, werde ich mich voll und ganz auf das Urteil von drei kirchlichen Persönlichkeiten berufen, die entweder von uns oder vom Vikariat von Rom oder von der Hl. Kongregation der Bischofe ausgewählt werden.


[1469]

Nun zum Schluss noch zu den drei afrikanischen Mädchen, die Euer Hochwürden sich immer weigern, mir zu übergeben. Ich sage Ihnen klipp und klar, dass ich nicht von Rom abreisen werde, ehe sie mir nicht übergeben wurden. Das ist der absolute Wille meines verehrten Vorsitzenden des afrikanischen Werkes. Das ist auch der sehr kluge Rat hoher Persönlichkeiten der Kirche Gottes.

Voller Dankbarkeit und Hochachtung küsse ich die heiligen Gewänder und bin

Ihr ergebener und respektvoller Diener

D. Daniel Comboni

Apostolischer Missionar von Zentralafrika


220
Mons. Luigi di Canossa
0
Roma
8.11.1867

Nr. 220 (208) AN BISCHOF LUIGI DI CANOSSA

ACR; a; c.14 / 43

[W.J.M.]

Rom, 8. November 1867

Hochwürdigste Exzellenz,

[1470]

in seiner unendlichen Barmherzigkeit gibt uns der Herr täglich gewichtigere Argumente, damit wir erkennen, dass unser afrikanisches Werk ganz sein Werk ist. Ein höllischer Angriff, um es zu zerstören, war der Krieg, den der Vicegerente und seine pharisäischen Betschwestern [beatine] angezettelt haben. Der Herr hat mich wunderbar geführt, so dass ich keinen Schritt unternahm ohne den Rat von Kardinal Barnabò. Ich habe wichtige Schritte unternommen, um mich und meine Sache in der Angelegenheit mit dem Vicegerente und das Werk zu verteidigen. Das trug wunderbarerweise dazu bei, das Wohlwollen, die Unterstützung und den Schutz von Kardinal Barnabò zu gewinnen. Er hat gestern mit Kardinal de Pietro in sehr wohlwollender Weise über mich und das Werk gesprochen.


[1471]

Der Vicegerente, angeleitet von jemandem, von dem er glaubt, er sei von Gott inspiriert (nicht von seinem Herzen, das an sich gut ist), konnte viel Schaden anrichten. Er hat jedoch viel Gutes bewirkt. Ich danke zuerst Gott und dann dem verehrten Bischof, der durch seine Glaubwürdigkeit und seinen Namen und seinen letzten Brief (Kardinal Barnabò wollte, dass ich ihn in leserlicher Schrift kopiere, um ihn gestern Nachmittag dem Heiligen Vater vorzutragen) dafür eintrat, die afrikanischen Mädchen zu bekommen, und mir wirksame Unterstützung zeigte. Vertrauen Sie auf Gott, Monsignore, und meine Sorgfalt. Ich werde weder kleine noch große Fehler begehen, die das Werk und Ihre notwendige Hilfe dafür gefährden könnten.


[1472]

Kreuze sind unvermeidlich. Feinde, die der Drache des Abgrunds schickt, wird es immer geben. Wir müssen durch viele Bedrängnisse gehen. Aber Gott, seine Gnade und die Unbefleckte Jungfrau werden für alle genügen und werden immer mit uns sein. Nach und nach werde ich Ihnen über die Geschichte des schweren Kreuzes schreiben, das ich nach Rom tragen musste. Sie werden überrascht und erschüttert sein. Ich finde keine Worte, um dem Herrn zu danken. Gestern wurde ich zum Strafgericht des Vikariats von Rom gerufen. Auf Anweisung von Kardinal Barnabò ging ich hin mit dem Entschluss, der Einschüchterung, Rom sofort zu verlassen, nicht nachzukommen. Als ich dort eintraf (am Nachmittag hatte ich einen entschiedenen Brief an den Vicegerente geschrieben), hatte der Richter erkannt, dass es sich um einen Missbrauch von Gewalt handelte. Vielleicht war er überzeugt, dass die Voraussetzungen falsch waren, deshalb bat er mich um Entschuldigung und meinte, es handle sich wohl um ein Missverständnis. Er entließ mich mit allen Ehren. Mit voller Zustimmung des Kardinals sandte ich den Brief, mit dem ich vor jenem Tribunal erscheinen sollte, an den Papst. Darüber möge es für jetzt genügen.


[1473]

Ich danke für den Brief von Kardinal De Pietro. Erfüllen Sie alles genau, wie er geantwortet hat, denn, wie ich mich informiert habe, sind das die üblichen bürokratischen Schritte. De Pietro ist ein wirksamer Beschützer und wird es auch weiterhin sein. Heute erhielt ich den Brief, den P. Zanoni an Kardinal De Pietro geschrieben hat. Ich habe sofort nach Marseille telegrafiert. Zwei Stunden später erhielt ich einen weiteren Brief von P. Zanoni. Ich sandte ein zweites Telegramm nach Marseille. Ich beauftragte Zanoni, einen meiner Briefe aus Köln zu nehmen, der einen Wechsel von 3.000 Franken enthielt, und diesen in Bargeld umzutauschen. Nur heute Morgen funktioniert die Telegrafenlinie zwischen Rom und Frankreich über die Linie von Neapel. Bis heute Morgen hatte sie nicht funktioniert. Die Briefe von Marseille brauchen neun Tage. Wie sorgenvoll haben jene armen Patres gewartet! Aber Gott hat es so gewollt. Fiat! Ich habe mich täglich am Postamt und am Telegrafenamt informiert. Stellen Sie sich meine Besorgnis vor!


[1474]

Kardinal Barnabò wird Ihnen nach meiner Abreise schreiben. Die fromme und gute Prinzessin hat sich sehr bemüht, neue Mitglieder zu gewinnen und den Vorstand des Werkes vom Guten Hirten in Rom zusammenzustellen. Sie will versuchen, Msgr. Franchi, den Erzbischof von Thessaloniki, als Präsident zu gewinnen. Er ist gerade aus England nach Rom zurückgekehrt. Falls er nicht annimmt, hat sie schon eine andere Persönlichkeit im Blick. Somit wird das Werk in Rom Fuß fassen und wird dazu beitragen, dass es auch in anderen Diözesen eingeführt wird.


[1475]

Ich hoffe sehr bald abreisen zu können, denn ich hoffe, dass mir die afrikanischen Mädchen bald übergeben werden. Ich habe P. Zanoni geschrieben, dass ich am Montag abreisen werde. Auf alle Fälle, Eure Exzellenz tue mir den Gefallen, dasselbe an den Hl. Vater zu schreiben. Wenn mir die afrikanischen Mädchen übergeben sind, wird dies ein weiteres Argument für den Hl. Vater sein, dass er richtig gehandelt hat, meine Bitte zu erfüllen.

Tausend Grüße von Barnabò, Antonelli, Pacifici, Monaco, Vimercati (der mir versichert hat zu geben). Ist D. Dal Bosco von Verona schon zurückgekehrt? Viele Grüße an Marquese Ottavio etc. Ich küsse Ihre hl. Gewänder.

Ihr gehorsamer

D. Daniel Comboni