Comboni, an diesem Tag

Da Khartoum scrive (1878) a M. Camperio direttore della rivista "Esploratore":
La scienza e la religione si bacino in fronte, si aiutino a vicenda e producano insieme quel miglioramento, rigenerazione e vera civiltà che deve essere lo scopo a cui mira la scienza.

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Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
301
Orario Ist. Maschile
1
Cairo
5. 3.1869
302
Regolamento per i missionari
0
Cairo
15. 3.1869
[1858]

Nach dem Beispiel Jesu Christi, der Apostel und der wichtigsten katholischen Vereinigungen, deren erhabene Aufgabe es ist, sich um die evangelische Wiedergeburt der Ungläubigen zu mühen, haben auch die Missionare der Institute für Afrikaner in Ägypten sich Regeln gegeben, die sie seit einem Jahr erproben. Diese Missionare sind berufen, so weit als möglich an der Wiedergeburt des unglücklichen Afrikas gemäß den Normen des „Planes für die Wiedergeburt Afrikas“ mitzuwirken. Sie haben sich das Recht genommen, eine feste und ewige Regelung zu formulieren, die dann nach entsprechender Erprobung und ausreichender Erfahrung vor Ort der Propaganda Fide zur Approbation vorgelegt wird. Es sind die folgenden Normen, die als Leitlinien für ihr apostolisches Leben in den beiden Instituten dienen.


[1859]

1. Unsere Missionare, seien dies Priester oder Laien, leben als Brüder in der gleichen Berufung in Gemeinschaft zusammen unter der Leitung und Abhängigkeit dessen, der von der zuständigen Autorität als der Ortsobere des Instituts eingesetzt ist. Ihm sind sie ohne Wenn und Aber zu Gehorsam verpflichtet. Sie sind bereit, alles zu erfüllen, was ihnen aufgetragen wird; sie sind bereit, sich gegenseitig auszutauschen und zu helfen. Andere Missionare vor Ort behandeln sie immer mit Respekt. Sie bemühen sich, mit ihnen in voller Eintracht auch in der Ausübung des priesterlichen Dienstes zu sein.


[1860]

2. Auch wenn sie nicht zu Gelübden verpflichtet sind, üben sie dem Superior gegenüber in allem einen religiösen und kindlichen Gehorsam aus Liebe zu Gott, pflegen gute Ordnung und bemühen sich um Fortschritte des Werkes, dem sie sich geweiht haben. Ihre Abhängigkeit vom Oberen bezieht sich auch auf den priesterlichen Dienst, die Ausübung der verschiedenen Aufgaben des Instituts, die Art und Weise, wie die Afrikaner zu erziehen sind, die Abwesenheit vom Haus und die Übernahme von Aufgaben von Außenstehenden, so dass jeder in Absprache mit ihm [gemeint ist der Obere], mit seiner Zustimmung und Erlaubnis seine Arbeiten verrichtet.


[1861]

3. Der Obere seinerseits betrachtet sich als Vater und Bruder mitten unter ihnen. Er steht ihnen soweit er kann gern zur Seite, um sie in ihrem apostolischen Eifer und ihren gerechten Wünschen zu unterstützen, und sorgt dafür, dass ihnen nichts fehlt. Er verteilt die verschiedenen Aufgaben je nach Fähigkeit, Neigung und Kraft eines jeden, und im Fall von Krankheit sorgt er so gut als möglich dafür, dass der Kranke bald gesund wird, und bemüht sich um jene Mittel, die seine Gesundheit stabil erhalten. Er vermeidet, ohne triftigen und dringenden Grund allzu strenge Anordnungen zu geben.


[1862]

4. Der Obere ist verantwortlich für das Institut und die Personen, die zu ihm gehören. Er ist zuständig für die Leitung und Verwaltung wie auch für die Kontrolle über jeden Einzelnen. Ebenso vertritt er das Institut vor den lokalen Behörden. Außerdem ist er zuständig für alle anderen Aufgaben, die einem Oberhaupt des Instituts obliegen. Aber in Angelegenheiten von größerer Bedeutung holt er die Meinung der erfahreneren und klügeren Mitbrüder ein, vor allem wenn man mit gefährlichen Konsequenzen rechnen muss.


[1863]

5. Niemand lasse Berichte oder Briefe drucken, nicht einmal bei den Vereinen, die unsere Institute unterstützen, ohne dazu beauftragt zu sein oder ohne vorher die Approbation des Oberen erhalten zu haben.


[1864]

6. Alle leben in Gemeinschaft, sind zufrieden mit Nahrung, Kleidung, Möbeln, Büchern und anderem, wofür das Institut im Rahmen seiner Möglichkeiten sorgen kann. Nur den Priestern ist es erlaubt, für ihre besonderen Notwendigkeiten das zu benutzen, was sie von ihren Familien oder aus ihrem eigenen Einkommen erhalten. Es ist ihnen allerdings verboten, die Güter, die sie in der Heimat haben, direkt zu verwalten. Sie stellen die Messstipendien wie auch Spenden, die sie bei Spendung der Sakramente erhalten, zu Gunsten des Instituts zur Verfügung.


[1865]

7. Die wichtigste Aufgabe der Missionare in den Instituten besteht darin, dem Oberen in der Leitung desselben zu helfen und zwar in dem, wozu der Obere jeden ruft. Und das bezieht sich vor allem auf die Erziehung der Afrikaner in den wichtigsten Wissenschaften und Handwerken, im Katechismus, in der Krankenpflege etc. gemäß den Normen eines jeden Instituts. Entsprechend der Anordnung der zuständigen Oberen wird den Priestern die geistliche Leitung auch der Mädcheninstitute, die Aufgabe des Predigens und der religiösen Unterweisung in beiden Instituten anvertraut, und wozu immer sie nach dem Urteil des Oberen gerufen werden.


[1866]

8. Die Priester dürfen nie ihr Studium vernachlässigen. Es ist sehr notwendig, um die Verpflichtungen des Apostolates unter den Ungläubigen zu erfüllen, und vor allem angesichts der eingewurzelten abergläubischen Praktiken, die manchmal von Vertretern von Sekten und perversen Religionen verübt werden. Deshalb sorge der Obere dafür, dass sie möglicherweise jeden Tag, mit Ausnahme der Festtage, eine Stunde Erholung gemeinsam verbringen, in der sie auch die Landessprache praktizieren. Und jeden Montag, Mittwoch und Freitag stellen die Priester abwechslungsweise der Gemeinschaft einen Fall aus der Moral, einen aus der Dogmatik oder aus dem Kirchenrecht und ein drittes Diskussionsthema vor. Im letzten Fall mögen sie sich besonders mit vorherrschenden falschen Meinungen beschäftigen, die es dort gibt, wo sich das Institut befindet. Der Beauftragte lege einen Tag vorher an einem bestimmten Platz seine „Fälle“ zur Einsicht auf, so dass am festgesetzten Tag und zur festgelegten Stunde alle gut vorbereitet an der Diskussion teilnehmen können. An dieser Übung können auch Priester und Missionare des Ortes, auch wenn sie einem anderen Ritus angehören, nach dem Urteil des Oberen teilnehmen. Die „Fälle“ werden in lateinischer Sprache vorgestellt.


[1867]

9. Die Frömmigkeit ist dann das tägliche Brot unserer Missionare. Sie anerkennen, dass sie allzu notwendig ist, um den Eifer der Berufung in jenen Ländern bewahren zu können, in denen man allzu leicht Gott und seine eigenen religiösen Verpflichtungen vergessen kann. Also zelebrieren sie jeden Tag entweder selbst die hl. Messe oder wohnen ihr bei, beten den Rosenkranz, halten Tischlesung, pflegen die Gewissenserforschung, die geistliche Lesung, den Besuch in der Kirche, und verbringen eine Stunde in Meditation außerhalb der persönlichen und gemeinschaftlichen Gebetszeiten, wie sie in dem jeweiligen Institut täglich auf dem Stundenplan stehen.


[1868]

Jede Woche nehmen sie am Empfang der Sakramente teil; jeden Monat halten sie einen Einkehrtag und jedes Jahr nehmen sie an Exerzitien teil. An allen Festtagen wird das Evangelium erklärt oder über ein praktisches Thema der Moral gesprochen. Am Abend wird der Katechismus erklärt und der Segen mit dem Allerheiligsten [Pyxis] erteilt. Jeden ersten Freitag des Monats halten wir die Gebetswache zu Ehren des Heiligsten Herzen Jesu. In den Monaten März und Mai halten wir die Novenen oder Triduen der Hauptfeste dieser Monate. An jenen Festen des Instituts werden eine Predigt und besondere Andachten gehalten.


[1869]

10. Da sich das Institut zum Ziel gesetzt hat, die Bekehrung des armen Afrika voranzubringen, beten unsere Missionare und nicht weniger die Afrikaner und Afrikanerinnen täglich und öffentlich für diesen Zweck. Jeden Mittwoch halten alle eine Stunde öffentlicher Anbetung des Allerheiligsten Altarssakramentes, und es wird eine hl. Messe zur Bekehrung der Afrikaner gefeiert.


[1870]

11. In den Beziehungen mit Außenstehenden hat jeder nur das einzige Ziel vor Augen, wegen dem er Heimat, Eltern und alles verlassen hat. Dieses Ziel heißt Seelen für Christus gewinnen. Also, auch wenn unsere Institute und unsere besondere Mission das Wirken unserer Missionare für die armen Afrikaner bestimmen, nutzen vor allem die Priester die Gelegenheit, um allen Menschen ohne Unterschied möglichst viel Gutes zu tun. Dabei erinnern sie sich daran, dass sie geweihte Diener desjenigen sind, der für alle gelitten hat und gestorben ist. Wenn es sich um die Bekehrung von Erwachsenen handelt, gehe jeder im Einverständnis mit seinem Oberen vor. Dieser wird sich je nach Fall an den Apostolischen Vikar oder die zuständige kirchliche Behörde wenden. Den sterbenden nicht-katholischen Kindern wird die Taufe nur gespendet, wenn sich die Kinder wirklich in äußerster Todesgefahr befinden. Dabei handle man mit gebührender Umsicht.


[1871]

12. Was die Mädcheninstitute betrifft, betritt sie keiner der Missionare, um sie zu besuchen oder irgendeinen Dienst der Nächstenliebe oder des priesterlichen Amtes zu verrichten, ohne dass ihn der Obere dazu beauftragt hat oder er in jedem Fall die Erlaubnis dazu vom Oberen erhalten hat. Das betrifft auch die Besuche bei Familien. Das Missachten dieser Anordnung ist eine schwere Verfehlung.


[1872]

13. In unseren Instituten hält man sich an die gebührende Klausur, die durch die ständige Tradition in allen kirchlichen und religiösen Einrichtungen geheiligt ist. In der Mission wird sie entsprechend den Umständen und durch die Klugheit der Oberen eingehalten. Die Frauen jedoch werden nur in das öffentliche Empfangszimmer geführt. Ausnahmen hält nur der Obere für angebracht anlässlich außerordentlicher Besucherinnen oder frommer Wohltäterinnen.


[1873]

14. Was die Schwestern betrifft, die die Mädchennstitute leiten, ordnen sie ihr Leben nach ihren eigenen Regeln und Konstitutionen und den besonderen Verträgen ihrer Gründungen.


[1874]

15. Schließlich und endlich empfangen die Afrikanerinnen und Afrikaner der Knaben- und Mädcheninstitute unter der Leitung der Missionare und der Schwestern ihre Erziehung für das Apostolat in ihrer Heimat nach den dafür vorgesehenen und besonderen Regeln und Stundenplänen, die sich aus der Entwicklung des Werkes ergeben werden.

Der Obere

D. Comboni


303
Indirizzo a Pio IX
0
Cairo
19.3.1869

Nr. 303 (284) GRUSSWORTE AN PAPST PIUS IX.

„L’Unità Cattolica” 79 (1869) S. 551

Kairo, 19. März 1869

Heiliger Vater,

[1875]

nicht alle sind Italiener, aber alle sind mit ganzem Herzen Katholiken und glühende Verehrer Ihrer Heiligkeit. Dazu gehören die Oberen mit den Missionaren und Schwestern, die Alumnen und Taufbewerber der beiden Institute für Afrikaner in Kairo. Sie sind von Euch schon mehrmals väterlich gesegnet worden. Unter dem Schutz des glorreichen Patriarchen, des hl. Josef, beenden sie gerade die Jahresexerzitien. Sie tun sich zusammen, um sich mit ganzem Herzen diesem Grußwort der Liebe und der Treue anzuschließen, das die wahre katholische italienische Jugend auf den Weg gebracht hat und das die katholische Welt Ihnen am 11. April überreichen möchte.


[1876]

Wenn ein warmer kindlicher Herzschlag Eure vielen Bitternisse ein wenig abschwächen kann, möchten wir Euch voller Freude einen Trost überreichen. Wir versichern Euch, dass wir alle von den Ufern des Nils, von den Pyramiden bis hin zu dem glühenden Sand der weiten Wüsten unsere Blicke auf Sie richten als gehorsame Kinder und dass wir hinhören auf den unfehlbaren Meister und auf ihn schauen als ein perfektes Vorbild, der ein Herz hat wie ein liebender Vater. Voller Bewunderung schenken wir dem hoch verehrten Pontifex des Volkes Christi unser Herz, ihm, den man ungerechterweise verfolgt, den man schändlich verleumdet, den man sakrilegisch beleidigt, der aber groß ist in seinen Erfolgen, erhaben in allen Herausforderungen, hochherzig mit den Undankbaren, sanftmütig mit den Feinden, gerecht, großherzig und fromm mit allen, so dass er selbst von den Ungläubigen bewundert wird.


[1877]

Während wir voller Bedauern wissen, dass Sie sehr niedergedrückt sind, grüßen wir Sie voller Freude an jenem Tag reinster Freude, den Gott Euch bereiten will anlässlich Ihres 50-jährigen Priesterjubiläums. Wir wünschen Euch noch viele Jahre in guter Gesundheit. An diesem für uns heiligen Tag des Festes des Guten Hirten werden wir in der heiligen Kapelle, die an dem Ort steht, wo die Heilige Familie auf ihrer Flucht Zuflucht vor den Verfolgern des Herodes gefunden hat, besonders für Euch beten, o Hirte der Hirten. Wir werden beten, dass in dem bevorstehenden Ökumenischen Konzil der Himmel Euren frommen Wunsch erhöre, alle Schäflein Christi vereint zu sehen in einem einzigen Schafstall und unter einem einzigen Hirten.

Als Ausdruck unserer tiefsten Unterwürfigkeit fügen wir aus unserer Armut diesem Schreiben eine Spende von 25 Lire bei. Wir vertrauen darauf, dass Sie uns mit unserem Wunsch segnen mögen, dass sich die Spenden entsprechend Euren Bedürfnissen vermehren mögen.

D. Daniel Comboni

Apostolischer Missionar

Oberer der Institute für die Afrikaner

 


304
Claude Girard
0
Cairo
19. 3.1869

Nr. 304 (285) AN CLAUDE GIRARD

AGB

[W.J.M.J.]

Kairo, 19. März 1869

Mein lieber Freund,

[1878]

da ich die Zeitung des Heiligen Landes nicht einsehen kann und gerade den Brief lese, den Sie Herrn Laurent in Marseille geschickt haben, frage ich mich, ob ich aus Ihrer Gunst und Ihrer Freundschaft herausgefallen bin. Zu diesem Gedanken verleitet mich hauptsächlich der schlimme Umstand, dass Sie die liebevolle Sendung, die Frl. Duphies für mich bestimmt hatte, umgeleitet haben an unseren lieben Freund, P. Callisto. Dabei haben Sie nicht bedacht, dass ich dreißig afrikanische Mädchen ohne Kleidung habe und P. Callisto kein einziges. Mein lieber Freund, ich lache darüber, weil ich Ihr Herz sehr gut kenne. Sie können sehr leicht für einen Augenblick in Wut geraten, aber wenn man auf die Nächstenliebe zu sprechen kommt, von der Ihr Herz erfüllt ist, dann erliegen Sie ihr und die Wut ist rasch vorbei. Schicken Sie mir also bitte gleich die Kiste von Frl. Duphies, denn meine afrikanischen Mädchen sind halb nackt, und bereiten Sie eine andere vor, die P. Callisto, wenn er nach Afrika kommen wird, mitbringen kann. Ich habe die hl. Messen bereits nach den Absichten, wie sie die Wohltäterinnen von Lyon angegeben hatten, zelebriert. In der Kiste sind folgende Dinge: zwei neue Messgewänder, eines rot, das andere weiß; ein weiteres in Weiß; eine lange Albe; zwei Altartücher; 38 Hemden für die afrikanischen Mädchen.


[1879]

Alldem fügen Sie bitte viele weitere Dinge und Kerzen etc. hinzu. Ich bin in größter Armut. Schicken Sie mir viele Dinge, möglichst rasch, denn ich habe sie dringend nötig. Es tut mir leid zu erfahren, dass Sie erkrankt sind. Sie brauchen Hilfe, ein Komitee, denn für Ihre Kräfte ist eine Zeitung viel zu viel. Ich bitte Sie, mir zu schreiben, warum sie böse auf mich sind. Sie müssen mir alle Gründe nennen, da ich darauf antworten und mich rechtfertigen möchte. Mein lieber Freund Girard darf nicht in seinen Ideen stecken bleiben. Wir alle arbeiten für die Ehre Gottes und dürfen uns nicht in einem Glas Wasser verlieren. Schicken Sie mir die Zeitung und auch das, worum ich sie gebeten habe; schicken Sie mir die Rechnung, ich werde sie bezahlen. Ich werde ihnen noch extra schreiben, um Ihnen, der Frau Girard, Ihren Kindern, dem Superior der Missionare von La Salette und allen Patres gesegnete Ostern zu wünschen.


[1880]

Der Bischof von Grenoble hatte mich eingeladen, ihn bei meiner Rückreise zu besuchen, aber ich konnte ihn nicht besuchen, weil ich durch ein Telegramm nach Verona gerufen worden bin. Herr Bouchar müsste Ihnen das alles bereits gesagt haben. Richten Sie bitte auch an Herrn Bouchar meine Grüße aus. Das, was ich Herrn Bouchar gesagt habe und das, was ich getan habe, ist das, was ein Freund tun muss. Ihr apostolisches Herz muss mir eigentlich Recht geben. Schreiben Sie mir alles. Wir wollen ins Paradies als wahre Missionare gehen und uns nicht gegenseitig auf diese Weise behandeln. P. Callisto schicke ich die Antwort Seiner Eminenz, des Kardinals Barnabò, an den Bischof von Verona bezüglich der Trinitarier. Lesen Sie alles und dann schicke Sie es bitte an P. Callisto in Rom.

Auf Wiedersehen, mein lieber Freund. Schicken sie mir die Kiste von Frl. Duphies und eine von Ihnen, denn ich brauche sie dringend. Ich habe auch Frl. Duphies darum gebeten. Auf Wiedersehen.

Ihr ewiger Freund

Don Daniel Comboni

Ich bitte Sie, mir auch ein Messbuch zu schicken.

[Übersetzung aus dem Französischen.]


305
Firma su registro
1
Cairo
27. 3.1869
306
Abbadessa M. Michela Muller
0
Cairo
4. 4.1869

Nr. 306 (286) AN ÄBTISSIN MARIA MICHAELA MÜLLER

AMN, Salzburg

[W.J.M.J.]

Kairo, 4. April 1869

Meine ehrwürdige Mutter,

[1881]

Mit einem Herzen voller Schmerzen schreibe ich Ihnen, verehrte Mutter, um auf Ihren Brief vom 16. Februar zu antworten. Ihre Sorgen waren berechtigt. Unser Mädchen Petronilla Zenab ist im Himmel. Sie ist gegangen, um den Preis für ihre wertvollen Tugenden zu empfangen, die Sie ihr nahegelegt haben und die sie tief eingeprägt in ihrem Herzen bewahrte. Sie starb gestärkt durch die heiligen Sakramente. Tag und Nacht war eine der Schwestern des Hl. Josef und einer meiner beiden Missionspriester bei ihr.


[1882]

Seit der Abfahrt von Marseille habe ich ihr alle erdenkliche Betreuung zuteilwerden lassen, denn das hatte sie verdient und das umso mehr, weil ich in ihr ein besonderes Instrument in der Hand Gottes für das Apostolat von Afrika sah. Sie besaß eine bewundernswerte Frömmigkeit, die Sie ihr ins Herz gesenkt haben, eine sehr klare Unterscheidungsgabe, schätzenswerte Kenntnisse in verschiedenen Bereichen und eine so herausragende Erziehung, so dass ich mich gedrängt fühlte, in den Annalen zur Hilfe für die armen schwarzen Kinder, die in Köln herausgegeben werden, einen längeren Bericht über sie zu schreiben. In diesen Annalen hatte ich schon einmal einen kurzen Bericht über ihre Befreiung aus der Sklaverei veröffentlicht. Darin hatte ich ausdrücklich erwähnt, dass Petronilla sehr viel Liebe und Zuwendung von Seiten der guten Schwestern Venefrida empfangen hat, von der sie mir oft erzählt hat.


[1883]

Kurz gesagt, Sie haben einen jungen Menschen erzogen, der zweifelsohne jetzt bei Gott weilt, und Sie haben sie für den apostolischen Dienst vorbereitet. Die ganze Zeit, die sie bei mir im Institut in Kairo verbracht hat, hat sie sich immer so verhalten, als ob sie eine Ordensfrau wäre. Sie hatte schon ganz gut Arabisch gelernt und hatte zwei Afrikanerinnen unterrichtet und auf die Taufe vorbereitet. Sie erweckte in uns große Hoffnungen, dass sie eine überzeugende Missionarin für Zentralafrika werden könnte.


[1884]

Im Juli vergangenen Jahres verließ ich Kairo, um nach Frankreich und Deutschland zu reisen. Ich war in München und Altötting. Als ich nach Traunstein kam, hatte ich die Absicht, auch nach Salzburg weiterzureisen, um Ihnen wie auch Seiner Exzellenz, dem Fürst- und Erzbischof, und Ihrer Majestät, der Kaiserin Carolina, einen Besuch abzustatten. Leider erkrankte mein Reisegefährte Don Alessandro Dal Bosco. Er starb dann in Verona. Er war der Obere meines Seminars für die Afrika-Mission in Verona.


[1885]

Ich fuhr nach Paris. Und ehe ich nach Ägypten ausreiste, erhielt ich die Nachricht vom Tod unserer lieben Petronilla. Sie war hier der Trost meiner Schwester Oberin. Jetzt wird sie unsere Beschützerin im Himmel sein, wo sie in Gemeinschaft mit der heiligsten Jungfrau und dem heiligen Josef weilt, die sie innig liebte und verehrte. Ihr Leib ruht hier im Grab meiner schwarzen Mädchen. Es ist nur zwölf Schritte von der Grotte oder Wallfahrtskirche zur Heiligen Zuflucht entfernt, wo die Hl. Familie, Jesu, Maria und Josef, während der sieben Jahre ihres Exils in Ägypten wegen der Verfolgung durch Herodes gelebt haben.


[1886]

Ich bitte Sie um innige Gebete für das Werk der Bekehrung Afrikas. Hier in Kairo in Ägypten habe ich wenige Schritte von der Hl. Grotte entfernt zwei Institute für die Ausbildung von Afrikanern gegründet. Dieses Jahr haben wir wirklich einzigartige Bekehrungen erlebt. Fast alle schwarzen Mädchen, die sich vom Heidentum oder vom Islam zum Christentum bekehrt haben, ließen wir bei der Taufe das weiße Kleid anziehen, das Petronilla trug, als sie in Salzburg vom Hochwürdigsten Fürst- und Erzbischof getauft wurde. Und dieses Taufkleid bewahrt meine Schwester Oberin hier auf.


[1887]

O, beten Sie bitte für meine Schwestern und für meine Missionare. Am Karsamstag hatten wir eine sehr tröstliche Taufe. In dieser Woche wurden zwei türkische Mädchen getauft, die sich zurzeit zur Ausbildung in meinem Institut befinden. Beten Sie auch für das neue Haus, das ich im Laufe dieses Jahres noch gründen möchte, falls es mir gelingt, die vielen Hindernisse zu überwinden.


[1888]

In Frankreich, in Belgien, in Deutschland, in Italien habe ich über 200 Ordenshäuser, deren Ordensleute den guten Gott bitten, dass es mir gelingen möge, das Licht des heiligen Glaubens in das Innere Afrikas zu bringen, wo ich schon mehrere Male dem Tode nahe war und wo mehr als dreißig Missionare, unter ihnen viele Deutsche, tatsächlich gestorben sind. Bis jetzt hat mir der gute Gott in seiner unendlichen Barmherzigkeit immer geholfen. Ich hoffe, ja ich bin dessen sogar sicher, dass es mir mit seiner Hilfe gelingen wird, ein Haus für die Bekehrung Afrikas zu gründen. Denn wie Sie auf alle Fälle wissen, meine liebe Mutter, sind die Verträge mit Jesus Christus viel sicherer als die Verträge, die die Großen dieser Welt schließen. Folglich ist der Vertrag des Evangeliums: „Bittet, und es wird euch gegeben werden, klopfet an, und es wird euch geöffnet werden“, viel sicherer als der Vertrag von Wien im Jahre 1815, der Vertrag von Paris des Jahres 1856 und wie ein anderer Vertrag im Jahre 1866 und das Abkommen von Paris vom 15. September 1864 etc. etc.


[1889]

Wenn Sie also für mich beten, vereinigen Sie sich mit den vielen Ordenshäusern der ganzen Welt, und das Gebet so vieler Menschen muss beim Allerheiligsten Herzen Jesu Gehör finden „indem dem gegeben wird, der bittet, und dem geöffnet wird, der anklopft“.


[1890]

Das Werk der Bekehrung Afrikas ist eines der wichtigsten unserer Zeit. Es ist zwar sehr schwierig, aber Gott wird helfen. O, beten Sie und lassen Sie beten, und Gott wird es Ihnen hundertfach vergelten. Sie haben Petronilla erzogen und damit auf recht beachtenswerte Weise am Werk der Bekehrung teilgenommen. Erlauben Sie mir deshalb, Ihnen eine Kopie des letzten Heftes „des Vereins von Köln“ zu schicken, in dem über meine Reise nach Kairo berichtet wird. In diesem Bericht wird auch Petronilla erwähnt. Dann folgt noch einiges über unsere erste Niederlassung in Kairo … Das wird Sie sicherlich sehr interessieren. Sobald Sie es gelesen haben, geben Sie es bitte weiter an Ihre Majestät, die fromme Kaiserin Carolina. Vor einigen Monaten habe ich eine Kopie auch dem Hochwürdigsten Herrn Fürstbischof von Salzburg geschickt. Ich bin sicher, dass Sie diese kurzen Notizen zum Gebet anregen werden. Im ersten Heft des Vereins, das in Köln in diesem Monat erscheinen wird, müsste ein umfangreicher Bericht über Petronilla stehen.


[1891]

Ich bitte Sie außerdem, Seiner Hoheit, dem Hochwürdigsten Herrn Fürstbischof von Salzburg, meine tiefe Verehrung zu übermitteln. Ich habe die Ehre, ihn schon vor langer Zeit kennengelernt zu haben. Ich war schon im Begriff, ihm zu schreiben und auf diese Weise die Nachricht über den Tod von Petronilla zukommen zu lassen. Aber da ich in der Zwischenzeit das Glück hatte, Ihren lieben Brief zu erhalten, entschloss ich mich, Ihnen dieses Schreiben zu schicken. Für Zentralafrika brauchen wir auch die Benediktiner, die in der Vergangenheit Europa bekehrten. Ich habe auch schon die Zusage des Hochwürdigsten P. Casaretto (Exsuperior der Benediktinermissionare) in Rom. Sobald ich das Werk ausreichend in zwei Stationen organisiert haben werde, werde ich von ihm die Hilfe einer kleinen Gruppe aus der Schar der Söhne des Patriarchen des Hl. Benedikt bekommen.

Jetzt, o verehrte Schwester, grüßt Sie in tiefer Verehrung

D. Daniel Comboni

Apostolischer Missionar

[Verschiedene Notizen aus Briefen Combonis.]


307
Società di Colonia
1
Cairo
8. 4.1869

Nr. 307 (287) An den kölner Verein

„Jahresbericht“ 17 (1870) S.71–73

Kairo, 8. April 1869

[Verschiedene Nachrichten aus Briefen von Comboni.]
 

308
Antoine D'Abbadie
1
Cairo
14. 4.1869

Nr. 308 (288) An Antoine D’Abbadie

BNP (Fonde D’Abbadie), Nouv. Acq.

14. April 1869

[Punkte für einen Brief.]

 

309
Virginie D'Abbadie
0
Cairo
16. 4.1869

Nr. 309 (289) An ViRginie D’Abbadie

BNP, Nouv. Acq. 23852

Kairo, 16. April 1869

Meine liebe und verehrte Dame,

[1892]

jedes Mal, wenn ich das Glück habe, unserem geliebten und verehrten Herrn D’Abbadie zu schreiben, klopft mein Herz. Er ist der ‚Pater Patriae‘, der Held von Afrika, der Vater, der Freund, der Apostel Äthiopiens. Und Sie? Sie sind die Frau D’Abbadie, und das genügt, um ein Recht auf unseren Respekt und unsere Verehrung zu haben. Die Gelegenheit, die mich anregt, Ihnen jetzt zu schreiben, ist der Umstand, dass die abessinischen Prinzen hier nach Kairo gekommen sind, um vom koptischen Patriarchen einen Bischof für Abessinien zu bekommen. Sie haben ihn erhalten. Er wurde vor einigen Tagen geweiht. Es ist Abuna Atanasio. Diese Prinzen - so werden sie hier in Kairo genannt (sie sind im Palast des Paschas untergebracht) - habe ich während der Tage des ‚Grand Bairam‘ beim Pascha gesehen. Dorthin war ich mit dem koptischen Patriarchen und den obersten Vertretern aller Religionen gegangen, um Seiner Hoheit die Ehre zu erweisen. Ebenso waren wir in den Tagen der Hochzeit der Tochter des Vizekönigs dort. Da ich nun in Beziehung stehe mit dem Patriarchen, habe ich denjenigen kennengelernt, der an Herrn Antonio und an Herrn Michele geschrieben hat. Er ist ein talentierter Mann und kennt die ganze Familie des Herrn D’Abbadie, seine Mutter, seine Brüder etc. Er ist auch in Paris und auf dem Landgut des Herrn D’Abbadie gewesen.


[1893]

Er bat mich, das Datum von vorgestern auf seinen Brief zu schreiben. Er bleibt mit seinen Prinzen noch für einen Monat in Kairo, dann werden sie nach Tigrè abreisen. Also, wenn Herr Antonio schreiben oder antworten möchte, braucht er die Briefe nur mit meiner Adresse in Kairo zu versehen, und ich übernehme die Aufgabe, sie ihm zu überbringen.


[1894]

Über von Bischof Massaia habe ich zweimal erfahren, er sei von den Muslimen im Königreich der Scioa ermordet worden. Dann wurde diese Nachricht aber dementiert. Diese Prinzen sprechen sehr schlecht über Kaiser Theodor und sagen, er sei böse. Sie sagen mir, dass in Abessinien alles in Ordnung sei, dass der gegenwärtige König Kassa einstimmig gewählt wurde, 34 Jahre alt sei und aus dem ältesten Königsgeschlecht Abessiniens stamme, und dass das Volk stolz auf ihn sei. Sie sagen mir auch, dass in Abessinien die Engländer nie das Kommando übernehmen werden und dass sie sich nach dem Tod von Theodor auf Drängen des abessinischen Volkes zurückgezogen hätten. Sie haben mir auch bestätigt, wie sehr Abessinien die Herren Antonio und Michele D’Abbadie geschätzt hat und wie sie ihnen ein gutes Andenken bewahren. Was mich betrifft, so sage ich Ihnen, dass ich mich in Kairo befinde und der Obere von zwei Instituten bin, die mich 30.000 Franken im Jahr kosten.


[1895]

Ich hege große Hoffnung. Für die Kirche haben wir eine beachtliche Zahl [von Getauften] hinzugewonnen. Es tut mir leid, dass ich Paris unvorhergesehen verlassen musste, bevor ich Sie sehen und Herrn Bebieh besuchen konnte, wie es meine Absicht war. Ich bitte Sie, mir Nachrichten über ihn nach Kairo zu senden, dem Herrn D’Abbadie meine tiefste Verehrung zu bezeugen und meine Verehrung Ihnen gegenüber entgegenzunehmen.

Ihr Freund

D. Daniel Comboni

[Übersetzt aus dem Französischen.]


310
Mons. Luigi Ciurcia
0
Cairo
10. 5.1869

Nr. 310 (290) An BISCHOF Luigi Ciurcia

AVAE, c. 23

[W.J.M.J]

Alt-Kairo, 10. Mai 1869

Hochwürdigste Exzellenz,

[1896]

bis jetzt habe ich in meinem Institut für Mädchen in Alt-Kairo die ehrwürdige Mutter Caterina Rosa Valerio beherbergt. Sie war schon Terziarin mit Gelübden im Klausurkloster S. Francesco in Verona. Kraft der Gesetze des Königreiches Italien wurde sie aus ihrem Konvent ausgestoßen. Auf Anordnung Seiner Exzellenz des Bischofs von Verona nahm ich sie Ende Februar mit nach Ägypten mit der Absicht, dass sie dann in das Institut der Ehrwürdigen Klarissinnen eintreten könnte, wo sie schon seit dem vergangenen Jahr angenommen war. Durch verschiedene Umstände, die Eurer Exzellenz bekannt sind, konnte ich Ihren lobenswerten Vorschlag nicht durchführen. Sie selber ist von der Heiligkeit und der Bedeutung des Werkes der Bekehrung Afrikas überzeugt. Deshalb ist sie auch bereit, sich ganz diesem Werk zur Verfügung zu stellen, in dem sie sowohl den Geist ihrer Berufung bewahren als auch zugleich mit ihren Kräften mit zum Heile der am meisten vernachlässigten Menschen der Welt mitwirken kann. Ich selber konnte mich inzwischen von ihren hervorragenden Fähigkeiten überzeugen, die dem Werk der Afrikaner sehr nützlich sein werden.


[1897]

Mein Plan muss sich weiter entwickeln, um die Gründung weiterer Niederlassungen zu ermöglichen, die immer näher an Zentralafrika liegen. Da ich weiß, dass das Institut der Schwestern des Hl. Josef von der Erscheinung mir neue Schwestern, die für diesen Zweck geeignet sind, zur Verfügung stellen wird, wende ich mich an Eure Exzellenz mit der Bitte, mir zu erlauben, oben genannte Schwester Caterina Valerio in unser Werk aufzunehmen. Mit Ihrer Zustimmung habe ich vor, ihr die Leitung einer Mädchenschule in Alt-Kairo anzuvertrauen, die ich in Ermangelung anderer Institute als Zweig meines ersten Mädchen-Instituts eröffnen möchte zum Segen dieser Bevölkerung.

Im Vertrauen auf Ihr Wohlwollen danke ich Ihnen schon im Voraus. Ich bitte Sie um Ihren Segen für uns alle und küsse mit Ehrfurcht Ihren Ring.

Ihr im Herzen Jesu und Mariens ergebener

D. Daniel Comboni

Apostolischer Missionar