Monatsnachrichten der Comboni-Missionare vom Herzen Jesu

Priesterweihen

P. Calderón Vargas Juan Diego (DCA)  San José (CR)     09.01.2010
P. Yadjimadji Ondongar Claude (TC)    Sarh (TC)           06.02.2010
P. Paruñgao Cunanam Victor (A)     San Fernando (RP)   06.02.2010
P. Mula Eutiquio Muso (A)                     Tagum (RP)       12.02.2010
P. Kotoku Lawson Kwaku Evans (T)  Mafi-Kumase (GH)   13.02.2010

Werk des Erlösers

  1. März                    01. – 07.  DCA    08. – 15.  EG       16. – 31.  EC
  2. April                    01. – 15.  DSP     16.  – 30.  E

GEBETSMEINUNGEN

März:

Dass durch das Beispiel und die Fürbitte des Hl. Josef die Comboni Brudermissionare in der Erfüllung ihrer Dienste für das Wachstum des Reiches Gottes mutige Zeugen der Heiligkeit und der der Brüderlicht seien. Darum lasst uns beten.

April:

Dass die Weltwirtschaftskrise, die das Leben von Millionen von Menschen, die bereits in Armut leben, betroffen hat, für uns eine Gelegenheit sei, ernsthaft über unseren Lebensstil nachzudenken und dass wir uns ernsthaft bemühen, auf das Wesentliche zu achten. Darum lasst uns beten.

ASIEN

2. National Kongress des Philippinischen Klerus

Vom 25. – 29. Januar 2010 traf sich der Klerus der Philippinen zum 2. National Kongress des Klerus (SNCC). Er stand unter dem Thema „Faithfulness of Christ and Faithfulness of Priests“ (Treue der Christen und Treue der Priester). Mehr als fünf hundert Diözesan- und Ordenspriester aus dem ganzen Land trafen sich im World Trade Centre für eine Woche geistlicher Erneuerung unter der Leitung des P. Raniero Cantalamesa, dem Prediger des päpstlichen Hauses.

Msgr. Luis Antonio G. Tagle, Bischof von Imus, hatte die Aufgabe, das, was P. Raniero sagte, auf die konkreten Situationen auf den Philippinen anzuwenden. Er wies auf die heilsame Spannung zwischen Gebet und der Arbeit im Leben des Priesters hin. Er betonte die Bedeutung der Liebe, die ihn zur treuen und bewussten Pflichterfüllung des Gesetzes in seinem pastoralen Dienst führt.  

Außer den Inhalten der Vorträge und Gespräche trugen die liturgischen Feiern und die geistlichen Momente des Gebetes während dieses Kongresses besonders dazu bei, das Geschenk des Priesteramtes zu feiern und die Erfahrung der Brüderlichkeit unter dem Klerus zu verkosten.

Ein unerwarteter Zeuge der Freundschaft

Auf den Philippinen wird die Abreise einer Person immer mit einer kleinen Abschiedsfeier begangen. Sie wird Despedida genannt. Am Sonntag, den 24. Januar verabschiedeten wir in der Kapelle des Hl. Daniel Comboni in unserer Roosevelt Hausgemeinschaft, Quezon City, unseren philippinischen Mitbruder P. Marnesio Coralde Cuarteros. Er hat nach fünf Jahren Arbeit in der Berufepastoral in der Delegation eine neue Sendung nach Brasilien erhalten. Er ist jetzt dabei, abzureisen.

P. Marnesio hielt als Hauptzelebrant den Gottesdienst und die anderen Mitbrüder der HG konzelebrierten. Anschließend gab es noch einen kleinen Stehempfang. Überwältigend war die große Zahl von Leuten, die kamen. Sie nutzten die Gelegenheit, P. Marnesio hochherzig zu loben und damit auch die Comboni Missionare. Nach dem Gottesdienst stellten sich verschiedene Gruppen vor, vor allem aus Schulen, in denen P. Marnesio seine Berufungsbotschaft verkündet hatte. Inzwischen erhielten alle von dem improvisierten Catering Service etwas zum Essen. Das Essen ging erstaunlicherweise nicht aus.

Das Beisammensein zog sich noch bis in den Abend hinein hin in einer herzlichen und freundlichen Atmosphäre. Einige meinten: Das spontane und unerwartete Ereignis zeige, dass das Charisma Combonis inzwischen im philippinischen Umfeld Wurzeln geschlagen hat. In diesem Fall geschah es durch den Einfluss eines philippinischen Mitbruders der Kongregation.

Zwei Priesterweihen in der Delegation

 Dieses Jahr wurden wir mit dem Segen zweier Priesterweihen in der Delegation Asien beschenkt. Am 6. Februar machten sich die Comboni Missionare auf den Philippinen auf den Weg nach San Fernando in der Region Pamganga, um an der feierlichen Priesterweihe von Victor Cunana Paruñgao teilzunehmen. Weitere 50 Personen reisten mit ihnen von Manila zu diesem Anlass. Die Stadt San Fernando ist umgeben von fruchtbaren, grünen Reisfeldern und ist berühmt wegen ihrer großen Betriebe zur Verarbeitung von Schweinefleisch.

Die Priesterweihe fand statt in der Kirche der Pfarrei Sankt Augustin. Erzbischof Msgr. Paciano Basilio Aniceto von San Fernando erteilte die Weihe. Als Messdiener fungierten Victors frühere Arbeitskollegen. Bevor P. Victor zu den Combonis kam, war er schon in einem Beruf tätig. Die Familie von P. Victor – Eltern und die zehn Geschwister mit ihren entsprechenden Ehepartnern – waren in der gleichen traditionellen barong tagalog Kleidung gekleidet und haben ein Zeugnis außerordentlicher Verbundenheit und Unterstützung für  P. Victor gegeben. P. Miguel Angel Llamazares González überbrachte den Dank der Kongregation und überraschte die versammelte Gemeinde, als er sie im einheimischen Dialekt kapampanga begrüßte.

Am folgenden Tag war am Abend die Kirche wieder gesteckt voll zur lebendigen und herzlichen Dansagungsmesse. P. Victor brachte seine Freude zum Ausdruck, dass sein Traum in Erfüllung gegangen sei und dass er nun bereit sei, der Mission an seinem ersten Bestimmungsort als Erzieher im Postulat zu dienen.

Am Freitag, den 12. Februar, sind fast alle Mitbrüder auf den Philippinen, begleitet von Freunden, nach Davao auf der südlichen Insel Mindanao geflogen, um an der Priesterweihe von Eutiquio Muso Mula teilzunehmen. Seine Priesterweihe fand statt in der Kathedrale von Tagun City zusammen mit fünf Diakonen aus der Diözese. Die Weihe erteilte Ortsbischof Msgr. Wilfredo D. Manlapaz. Die Kathedrale war gesteckt voll von Verwandten und Gläubigen aus den Pfarreien der 6 Diakone. Trotz der hohem Temperatur hat die Gemeinde den drei Stunden langen Gottesdienst herzlich gern und voller Hingebung durch gestanden. Die Dankesmesse feierte der Neupriester in seiner Heimatpfarrei "Unsere Liebe Frau von der Aufnahme in den Himmel“. Die Mutter von P. Eutiquio nahm an beiden Gottesdiensten im Rollstuhl teil und war zu Tränen gerührt, als verkündet wurde, dass ihr Sohn Sendung nach Kenia erhalten habe.

Nach diesen beiden aufregenden Priesterweihen wird die Delegation ein wenig Geduld üben müssen. Gegenwärtig beendet der einzige Scholastiker sein erstes Jahr des Theologie Studiums in Nairobi

ZENTRAL AFRIKANISCHE REPUBLIK

Runder Tisch zu den Wahlen

Zentral Afrika bereitet sich auf die Wahlen des Präsidenten und der Abgeordneten vor. Sie werden 2010 stattfinden. Der Prozess der Wahlvorbereitungen ist bereits in Gang gekommen, auch wenn sich die Opposition und die Regierungspartei noch nicht geeinigt haben über die prozentuale Vertretung innerhalb der unabhängigen Wahlkommission.

Im Hinblick auf die Erziehung der Jugendlichen und mit dem Bemühen, ihre Gewissen zu bilden, hat die Pfarrei "Unsere Liebe Frau von Fatima" für den Sonntag, den 14. Februar, einen Runden Tisch zum Thema Wahlen organisiert. Es geht darum, den Jugendlichen zu helfen, durch Analysen und Vorträge von Experten mit offenen Augen zu den Wahlen zu gehen.

Die Konferenz wurde von der Rechtsanwältin Frau Timoléon Kokongo moderiert. Um die Diskussion zu bereichern und die Haltung der Kirche zur Politik deutlich zu machen, haben der Pater Lorenzo Frattini, Comboni Missionar und Sekretär der Kommission Gerechtigkeit und Frieden innerhalb der zentralafrikanischen Bischofskonferenz, und der Jurist Dieudonné Mamadou zu den Jugendlichen gesprochen. Der Gedankenaustausch ist in einem loyalen und zufrieden stellenden Klima über die Bühne gegangen. Die Jugendlichen haben zugegeben, dass sie das geltende Wahlgesetz noch nicht zur Kenntnis genommen haben. Das ist natürlich für sie noch ein Hindernis. Sie wurden aber ermutigt, siech an den Wahlen zu beteiligen, denn sie bilden ja die Mehrheit der Wähler in Zentral-Afrika. Ihr Stimmen könnten entscheidend sein, wenn die Wahlen transparent und unter Beachtung der demokratischen Spielregeln durchgeführt werden sollten. 160 Personen nahmen an dem Runden Tisch teil. Unter ihnen waren Jugendliche auch von anderen Pfarreien in Bangui und dem Zentrum der katholischen Universität. 

Vor Schluss des Treffens hat der Mitbruder P. Léonard Ndaji Ndjate, Kaplan in der Pfarrei „Unsere Liebe Frau von Fatima“, das Datum und das Thema für das dritte Forum der Jugendlichen im kommenden August angesagt. Dieses Forum möchte einen Raum der Reflexion, der christlichen Weiterbildung und des Gedankenaustausches über aktuelle Themen bieten, die das Leben der Jugendlichen von heute betreffen, d.h. Ausbildung von christlichen Führungskräften, die in die Lage versetz werden, das Schicksal ihres Lande im Herzen Afrika selber in die Hand zu nehmen.

ÄGYPTEN – KUWEIT

Pfarrei Hl. Daniel Comboni in Kuweit

Am 29. Januar 2010 hat der Apostolische Vikar, Msgr. Camillo Ballin, die Pfarrei Hl. Daniel Comboni in der Stadt Jleeb al-Shu-youkh, errichtet. Diese Stadt liegt 20 Km von der Hauptstadt entfernt. Dort leben einige Tausend Inder. Viele von ihnen halten sich illegal auf und können deshalb nicht in die Kathedrale zur Messe kommen. Fanatische Sekten nutzen diese Situation aus, um „Gläubige zu rauben“ und sie in ihre Gruppen zu ziehen. Um diesem Abwerben von Katholiken entgegen zu treten, wurde die Mission Hl. Daniel Comboni gegründet. Es handelt sich um zwei Wohnungen, in denen drei indische Priester leben. Das vierte Zimmer dient als Kapelle zur ewigen Anbetung. Sie  wird viel von den Leuten besucht. Die hl. Messe wird täglich um 6.00 Uhr morgens nur in der Hauskapelle gefeiert. Es ist verboten zu singen, um die Nachbarn nicht zu stören. Diese würden die Polizei verständigen, dass in dem Haus Gottesdienst gefeiert wird. Hier ist es tatsächlich verboten, außerhalb der anerkannten Kirchen Kulte zu feiern.  

Schließlich haben wir einen Saal gemietet, der jetzt unsere Kirche ist, natürlich ist das rechtswidrig. Das ist also eine Pfarrei, die auf den Wassern schwimmt. Wir können von einem Moment auf den anderen von der Polizei den Befehlt erhalten, alles zu schließen. Dabei hoffen wir, dass es nicht noch strengere Konsequenzen gibt. Die Errichtung dieser Pfarrei ist ein ständiges Risiko, aber der Hl. Daniel Comboni wird uns helfen. Wir haben ihn gewählt, denn wie er die Kirche im Sudan gegründet hat, so möge er sie auch hier errichten.

Die Leute sind begeistert, eine Pfarrei zu haben und sie organisieren sich großartig. Es wurden Hunderte von Karten mit dem Bild Combonis und eine kleine Lebensbeschreibung in Englisch verteilt. Die Initiative dazu hat der erste Pfarrer, ein indischer Karmelit, ergriffen. Vor dem ersten feierlichen Gottesdienst wurde ein Film in Englisch über Comboni gezeigt. Die Leute haben ihn mit großem Interesse angesehen. Sie mussten alle stehen, weil es wegen Platzmangel keine Stühle gab. Sie wissen, dass sie der Messe beiwohnen können, allerdings nur im Stehen. Zwei Bilder in Öl gemalt regen die Gläubigen zum Gebet an und machen diese illegale Kirche zu einem wunderbaren Raum. Die beiden Bilder, eines zeigt die Gottesmutter, das andere Comboni, wurden von Mons. Jaime Rodriguez Salazar (Peru) gestiftet. In jeder Pfarre des Vikariates wird jeden Donnerstag am Ende des Gottesdienstes ein besonderes Gebet zum H. Daniel Comboni verrichtet, damit er uns ein Grundstück und eine Kirche in dieser Stadt ermögliche. Wir legen die Zukunft in seine Hände. 

ITALIEN

Misna

Während der letzten Jahresversammlung der Nachrichten Agentur MISNA wurden einige Daten über die Öffentlichkeitsarbeit der MISNA auf ihrer Homepage vorgestellt. Die Stimme der Missionare ist jetzt in MISNA noch gegenwärtiger als in der Vergangenheit. Das letzte sichtbare Zeichen steht im Zusammenhang mit der Afrika Synode, über die MISNA über 100 Mal berichtet hat. In MISNA herrscht vorerst noch weiter der Schwung, Nachrichten zu verbreiten. Ein jüngster Beweis sind die Informationen, die über das Erdbeben in Haiti geliefert wurden.

Ein neues Phänomen lässt sich feststellen. Die MISNA Nachrichten erscheinen immer häufiger im "blog". Seit Dezember 2009 bis Januar 2010 wurde MISNA 1.908 Mal angeklickt. Wir stellen auch ein Zunehmen der Hompages fest, die Links zu Misna und sonstige Bezüge zu MISNA herstellen. Besonders positiv erscheint die Präsenz von MISNA in den "blogs". Diese werden bevorzugt von Jugendlichen benutzt. Wir zitieren hier nur aus dem, was Nicodemo in einem "blog" geschrieben hat: „Wenn ich die Katastrophe des Erdbebens betrachte, das die Stadt Port-au-Prince zerstört hat, dann gehen mir viele Gedanken durch den Kopf, aber von allen sind es die folgenden drei: Beten, sich informieren, helfen“.

Eine andere interessante Tatsache ist, dass sich unter den Abonnenten alle italienischen Botschaften und Konsulate im Ausland befinden und einige internationale Organisationen.

KHARTUM

Wahlkampf

Nach vielen Verzögerungen und Aufschüben, nach heftigen Polemiken und gegenseitigen Beschuldigungen, nach so vielen Zweifeln scheinen sich die größten Probleme allmählich zu lösen, wenigstens in gewisser Weise. Der Wahlkampf ist jedenfalls jetzt angelaufen. Offiziell haben die Kandidaten am 12. Januar begonnen, ihre Programme vorzustellen.

Die Kandidaten, die sich um das Präsidentenamt bewerben, sind 12. Sie sind alle Muslime, alle aus dem Nord-Sudan außer dem Kandidaten der Partei des Turabi. Er ist ein muslimischer Dinka. In dem Friedensabkommen von 2005 (CPA) heißt es: "Wenn beim ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht, gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden mit den meisten Stimmen".

Es gibt also 12 Kandidaten, aber jene, die eine gewisse Aussicht auf Erfolg haben und auf die sich die Aufmerksamkeit richtet, sind nur drei, nämlich, Bashir, Al Mahdi und Arman.

Bashir ist der Präsident, dessen Amtszeit jetzt ausläuft. Er ist vor 20 Jahren durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen. Gegen ihn liegt ein internationaler Haftbefehl vor wegen verschiedener krimineller Vergehen gegen die Menschlichkeit, die in Darfur begangen wurden. Bashir und seine Partei, die National Congress Party, rechnen mit einem Wahlsieg – sie halten ihn schon für sicher – und würden ihn benutzen, um sein Image vor der Weltöffentlichkeit und dem internationalen Gerichtshof wieder herzustellen.

Bashir hat seinen Wahlkampf im Stadium Hilal in Omdurman feierlich eröffnet. Auch wenn er überzeugt ist, dass er beim ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen gewinnen wird, hat er doch erklärt, dass er notfalls bereit wäre, in die Stichwahl zu gehen. Er würde das Ergebnis respektieren und sich zurückziehen, falls er verlieren würde. Nach Meinung von Experten hat Bashir keinen all zu großen Rückhalt in der Bevölkerung, allerdings steht ihm die Möglichkeit zur Verfügung, den ganzen Staatsapparat zu seinen Gunsten einzusetzen.

Der andere Kandidat, - wohl historisch zu nennen – ist Sadiq Al Mahdi, eine traditionelle, politische Spitzenfigur und Chef einer großen Partei und einer religiösen Bewegung. Er war schon zwei Mal an der Regierung und wurde zwei Mal von den Militärs abgesetzt, das erste Mal von Numeri und das zweit Mal von Bashir. Zu seinen Gunsten spricht die Tatsache, dass er weiterhin seine traditionellen Anhänger hat, die selbst unter den Militär Regierungen ihren Einfluss unter den Leuten haben. Al Mahdi hofft auf die Stichwahl. So könnten sich alle vereinen gegen Bashir und er könnte wieder an die Regierung kommen. Er ist für viele negative Entwicklungen in der Politik des Sudan verantwortlich. Im Bürgerkriege gegen den Süden hat er die Politik der Arabisierung und Islamisierung begünstigt, auch wenn er bei verschiedenen Gelegenheiten die Südsudanesen gegen Bashir unterstützte. Die Leute im Süd-Sudan jedoch haben in ihn nur einen politischen Opportunisten gesehen.

Der dritte Mann ist Yasir Arman. Er ist auf der politischen Bühne zwar neu, aber doch nicht ganz neu. Er ist der Fraktionschef der SPLM im Parlament von Khartum und Sekretär des Bereiches Nord der gleichen Partei. Er könnte eine Alternative sein. Sein Wahl-Slogan lautet „ändern“. Er stammt aus dem Norden, ist Moslem, aber hat an der Seite jener des Südens gekämpft, deren Ausrichtung er vertrat, nämlich: Laienstaat, demokratische Grundsätze, Beachtung der an den Rand gedrängten Menschen. Seit der Zeit seines Universitätsstudiums und bevor er ins Ausland flüchtete, um auf der Seite der SPLM zu kämpfen, ist er aktives Mitglied der linken Kräfte und der Befreiungsbewegung gewesen. Seit er in der SPLM seine neue politische Heimat gefunden hat, ist er ihr bis zum Schluss treu geblieben, auch in den Zeiten der Krise. Auch er hofft auf die Stichwahl. Natürlich vertraut auch er auf die Tatsache, dass alle Kräfte, die gegen Bashir sind, sich um ihn scharen und eine Allianz bilden werden. Der Umstand, dass er zur SPLM gehört, könnte ihm im Falle eines Sieges helfen, den Süden mit dem Norden zu versöhnen.

Zusammenfassend kann man sagen: Es herrscht der Eindruck, dass der Wahlkampf ganz gut angelaufen ist. Gewiss, wir stehen erst am Anfang des Wahlkampfes und die Töne werden natürlich noch schärfer werden. Die Leute wünschen sich, dass die Befürchtungen im Vorfeld übertrieben gewesen seien und dass sich der Prozess trotz allem friedlich entwickeln möge.

Es ist schon ein positives Zeichen, dass die Sudanesen endlich versuchen, sich auf der politischen Ebene zu begegnen und nicht auf dem Schlachtfeld. Es herrscht der Eindruck dass der Wahlkamp in sich recht positiv angelaufen ist und sich nun als Schule der Demokratie bewähren muss. Es hilft den Menschen, sich Gedanken zu machen und die verschiedenen Positionen zu bewerten. Wir hoffen, dass die Menschen Geschmack dran finden. Selbst die Töne in der Diskussion Vereinigung – Trennung scheinen sanfter zu werden. Die Leute stehen weiterhin zu ihrer Meinung, aber man redet sehr viel von der Zeit nach dem Referendum .

Folgende Idee gewinnt immer mehr an Zustimmung: Ganz gleich wie das Referendum ausgehen wird, die beiden Teile des Landes müssen im Interesse aller in einem gewissen Sinn einen gemeinsamen Weg einschlagen. Es darf sich da nicht um einen aufgestülpten Weg handeln, sondern um einen, auf den man sich gemeinsam einigt.

MALAWI - SAMBIA

Provinzversammlung

Unsere Provinzversammlung fand in Lilongwe vom 8.-12. Februar statt. Fast alle Mitbrüder der Provinz nahmen daran teil. Wir folgten dem Geist der Lebensform, die uns daran erinnern, dass „die Provinzversammlung verschiedene Aspekte des Lebens und der Tätigkeit innerhalb der Provinz erörtert. Sie ist Ausdruck der Solidarität und des gemeinschaftlichen Lebens. Jedes Mitglied der Provinz nimmt daran teil“ (LF 1130).

Wir danken allen Mitbrüdern für ihre aktive, brüderliche und fruchtbare Teilnahme. Wir empfanden alle, dass unter den Mitgliedern der Provinz ein warmes familiäres Klima herrschte. Während dieser vier Tage beschäftigten wir uns mit den Hauptthemen der Tagesordnung: Überprüfen des Provinz-Direktoriums, Berichte der Sekretariate, Fortschrittsbericht über den Sechs-Jahres-Plan und Planung für die Zukunft.

Eine Kopie der Kapitelsdokumente (17. Generalkapitel) wurde jedem Mitbruder ausgehändigt. Nachdem unsere drei Kapitelsdelegierte eine allgemeine Einführung in die neun Themen des GK gegeben hatten, war auch Zeit gegeben zum persönlichen Nachdenken, zum Gedankenaustausch in den Gruppen als Ausgangspunkt für weitere Überlegungen in den Hausgemeinschaften. Während der Provinzversammlung haben wir auch das Provinzdirektorium überprüft und "up to date" gebracht. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es approbiert. Nach den Berichten der Sekretariate und dem Bericht über die Durchführung des Sechs-Jahres-Planes durch den Provinzial machten wir uns gemeinsam Gedanken über die Zukunft und stimmten über einige Vorschläge ab.

Nach der Provinzversammlung waren wir uns bewusst, dass die Kapitelsdokumente ein besonderes Geschenk des Herrn sind, die uns helfen, unsere missionarische Berufung tiefer zu leben. Wir versprachen auch, diese Dokumente in unserem persönlichen und gemeinschaftlichen Gebetsleben zu benutzen und uns im Laufe des Jahres immer wieder darüber auszutauschen.

Diese Provinzversammlung war tatsächlich eine Zeit intensiver Erfahrung der Gemeinschaft und der Weiterbildung, die uns helfen wird, unseren Einsatz für die Mission zu erneuern gemäß dem Charisma Combonis angepasst an die konkrete Situation in unserer Provinz Malawi-Sambia.

RSA

Bischofsweihe von Msgr. Giuseppe Sandri

Am 31. Januar 2010, an einem wunderschönen sonnigen Tag, fand in Witbank voller Freude die Bischofsweihe von Msgr. Giuseppe Sandri statt. Viele Menschen aus den verschiedenen Pfarreien der Diözese und darüber hinaus waren aus diesem Anlass gekommen. Der Klerus begrüßte in freudiger Stimmung den neuen Bischof Msgr. Giuseppe Sandri. Der Bischofsstuhl war ein Jahr lang vacant gewesen. Alle in Südafrika tätigen Comboni Missionare waren anwesend, einschließlich der 11 Scholastiker aus Pietermaritzburg. Auch die Provinzoberen der Englischsprachigen Provinzen Afrikas und Mosambiks (APDESAM) waren zusammen mit dem Vertreter der Generalleitung P. Tesfaye Tadesse Gebresilasie gekommen. 30 Bischöfe der südafrikanischen Bischofskonferenz und der Sekretär der Apostolischen Nuntiatur in Südafrika nahmen an dem Gottesdienst teil. Außerdem waren viele Ordensleute, Männer und Frauen aus anderen Kongregationen gekommen.

Erzbischof Buthi Joseph Tlagale, Vorsitzender der südafrikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Johannesburg war Hauptzelebrant und Hauptkonsekrator. Mitkonsekratoren waren Bischof Mogale Paul Nkumishe, der frühere Bischof der Diözese Witbank und jetzt Bischof in der Polokwane Diözese, und Bischof Hugh Patrick Slattery aus der Diözese Tzaneen. Die Vorbereitungskommission hatte alles großartig vorbereitet.

Wir danken dem Herrn, dass er einen Comboni Missionar als Hirten für die Diözese Witbank erwählt hat. Die Diözese war ja von den Comboni Missionaren in den Nationalen Provinzen von Mpumalanga und Teilen von Limpopo gegründet worden.

Msgr. Sandri hat über 20 Jahre in dieser Diözese gearbeitet. Er kennt die Leute und die Sprachen, die in diesen nördlichen Provinzen Südafrikas gesprochen werden, gut. Diese Gebiete grenzen an Mosambik. Er hat mitgeholfen, die „deuterokanonischen Bücher“ der Bibel in Tsonga-Shangaan zu übersetzen, um in Zusammenarbeit mit der Bible Society of RSA eine katholische Bibelausgabe herauszugeben. Er hat gerade eine zweite Ausgabe fertig gestellt.

Die Gläubigen nahmen voller Freude an dem vierstündigen Gottesdienst eil. Sie sangen und tanzten selbst unter brennender Mittagssonne. Bei der Gabenbereitung wurde viele Gaben als Zeichen des Wohlwollens und der Dankbarkeit zum Altar gebracht. Nach dem Gottesdienst gab es ein Festmahl für die anwesenden Menschen.

In seiner Ansprache wandte Msgr. Sandri Worte Combonis auf sein Leben an, Worte, die Daniel Comboni zu den Menschen in Khartum gesprochen hatte. „Bei Tag und bei Nacht, bei Sonnenschein oder Regen, werde ich immer bereit sein, Euch in Euren geistlichen Nöten beizustehen…“ (S 3158)

Wir wünschen dem neuen Bischof den Geist und den Mut, in den Fußspuren Jesu und Combonis zu gehen und sein Leben zum Wohle der Menschen in Übereinstimmung mit dem Wappenspruch, den er sich gewählt hat, venio ministrare“ (Ich komme, um zu dienen) einzusetzen.

UGANDA

Hundertjahrfeier der Ankunft der MCCJ in Uganda

P. Sylvester Hategek’Imana, der Provinzial von Uganda, erinnerte an den hundertsten Jahrtag der Ankunft der Comboni Missionare und die erste Entwicklung des katholischen Glaubens in Uganda.

Er schreibt: „Liebe Mitbrüder, am 17. Februar 1910, also vor hundert Jahren, erreichte eine Gruppe von Mitbrüdern unter der Leitung von Franz Xaver Geyer dieses Land auf dem Weg über Omach. In ihren Herzen brachten sie nichts anderes mit, als die Bereitschaft die Frohe Botschaft zu verbreiten. Wir können sagen, dass Dank ihrer Bemühungen, Ihrer Entschlossenheit und ihres Eifers, der aus der Leidenschaft für das Evangelium kam, wir befähigt worden sind, so weit im Glauben voran zu schreiten. Vereinigt Euch mit mir an diesem 17. Februar 2010, um Gott zu danken für die Wunder, die Gott durch sie und viele andere Mitbrüder, die in den letzten hundert Jahren die Protagonisten der Mission im Norden Ugandas gewesen sind, gewirkt hat. Viele von ihnen haben ihr Leben nur für die Sache Christi geopfert, indem sie am Schicksal unseres Herrn Jesus Christus, dem Führer und Meister, teilgenommen haben. Ihr treuer Einsatz ging oft so weit, dass sie ihr Blut für ihn vergossen haben.

Ich glaube, es ist kein Zufall, dass dieser Tag auf den Ascher-Mittwoch fällt, den ersten Tag der Fastenzeit. Das ist ein Zeichen, das uns tiefer in das Geheimnis der Erlösung hinein führt. Es erinnert uns daran, dass wir als Comboni Missionare einen neuen Weg der Verpflichtung für dieses Geheimnis eingeschlagen haben.

Die offizielle Feier zu diesem Anlass wird am 20. März 2010 in der Diözese Nebbi stattfinden. Ich bin den Ortskirchen von Nebbi, Arua und Gulu sehr dankbar dafür, dass sie diese Gelegenheit benutzen zu einer Erneuerung des Glaubens für alle Christen. Das ist der Geist dieser bedeutsamen Feier. Vereint Euch mit mir, um das wertvolle Geschenk anzunehmen, das die Ortskirche uns anbietet als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber denen, die uns voraus gegangen sind im Glauben und in der Kongregation.

Bei meinen Besuchen der Hausgemeinschaften in Gulu, Lira und Moroto / Kotido habe ich gesehen, wie groß die Herausforderungen sind, denen wir uns als Provinz zu Beginn dieses neuen Jahrhunderts unserer Präsenz in Uganda zu stellen haben. Lasst uns den Kampf nicht aufgeben. Wir wollen auch der Versuchung zum Pessimismus nicht nachgeben. Lasst uns vielmehr daran glauben, dass ER, der uns berufen und uns für sich geweiht hat, immer noch große Dinge durch uns verrichten kann“.

WIR BETEN FÜR UNSERE VERSTORBENEN

 

- den Vater: Matías, von P. Carrera Augusto Francisco (KE); Augustin, des Novizen Prosper Tehou (BEN).

- die Mutter: François, von P. Louis Kouevi Adjetey Mawoulolo (T); Pierina, von P. Domenico Cibei (I); Maria, von  P. Giuseppe Simoni (T).

- den Bruder: Seamus, von P. Robert David Hicks (LP), Rudolf, von P. Anton Maier (†), Juan José, von P. Rubén Padilla Rocha (M).

- die Schwester: Suor Celeste (suora francescana), von P. Manuel Ferreira Horta (P); Ester, von P. Mario Negrini (M); Veronica, von Br. Fernando Cesaro (KE).

- die Comboni Missionsschwestern: Sr. M. Martina De Guidi; Sr. M. Giuditta Rocco.

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Übersetzung: P. Georg Klose, mccj