In Pace Christi

Giacomini Costantino

Giacomini Costantino
Geburtsdatum : 03/07/1922
Geburtsort : Villa di Chiavenna/SO/Italia
Zeitliche Gelübde : 25/04/1951
Ewige Gelübde : 25/04/1957
Todesdatum : 15/03/2010
Todesort : Milano/I

Costantino wurde am 3. Juli 1922 in Villa di Chiavenna (Sondrio) in einer einfachen Bauernfamilie geboren. Sechs Tage nach seiner Geburt verstarb seine Mutter. Zusammen mit seinem eineinhalb Jahre alten Bruder wurde er von der Oma väterlicherseits groß gezogen. Sein Leben spielte sich im Haus, in der Kirche und auf den Feldern ab. Er war ein fröhlicher und freundlicher Bub. Er liebte die Freundschaft, auch wenn seine Gesundheit nicht die beste war. (Er litt an Bronchitis) Er konnte sich bei den Spielen deshalb nicht so entfalten wie die anderen Kinder.

Schon von Kinderzeit an spürte er den Wunsch Priester zu werden entweder bei den Jesuiten oder Salesianern, die im Ort sehr bekannt waren. Aber sein delikater Gesundheitszustand erlaubte es ihm nicht, die Familie zu verlassen. Nach der Pubertätszeit festigte sich seine Gesundheit so, dass er sogar von 1942-1943 der Heimat bei der Grenzpolizei dienen konnte. Zunächst in Malles Venosta und dann in Carso. Nach dem 8. September 1943, dem Tag des Waffenstillstandes zwischen Italien und USA mit der anschließenden Invasion der Deutschen in unser Land und dem Zusammenbruch des italienischen Heeres kehrte er nach Hause zurück und versteckte sich im Busch.

Am 1. Juni wurde Giulio Signorelli, einer seiner Schulkameraden, in Como zum Priester geweiht. „Auch ich könnte heute Priester sein, wenn es meine Gesundheit erlaubt hätte“, sagte Costantino etwas betrübt. „Es ist nie zu spät“, antwortete ihm der Freund. "Wenn Du irgendwelche Schwierigkeiten hast, wegen dem Alter oder wegen fehlender Studien Priester zu werden, kannst du immer noch Bruder bei den Comboni Missionaren werden. In Como habe einige kennen gelernt und ich versichere dir, dass es tüchtige Missionare sind“.

So trat er 1948 in das Noviziat der Comboni Missionare in Florenz ein. Er war 26 Jahre alt und war der erste Comboni Missionar aus seinem Dorf. Nach ihm sollten noch einige folgen. Ein Jahr später schickten ihn die Oberen nach England zum Studium der englischen Sprache und um sein Noviziat zu vollenden. Vom 25. April 1951 an wird Br. Costantino als Br. Giacomino bekannt sein. An diesem Tag legte er die ersten zeitlichen Gelübde ab. Nach einem weiteren Jahr im Missionsseminar von Sillington, wo er den Pforten- und Telefondienst übernahm und in der Küche half, wurde er nach Verona als stellvertretender Krankenpfleger geschickt. Hier entdeckte er seine neue Berufung, nämlich die des Krankenpflegers. Dabei halfen ihm sein freundliches Wesen und sein liebevoller Umgang mit den Kranken. Sein Leben lang war Giacomino als Krankenpfleger und Sakristan tätig.

Br. Agostino Cerri erinnert sich an ihn so: "Ich habe ihn vor einigen Jahren in Pordenone kennen gelernt. Er war dorthin hin gekommen für einen allgemeinen Krankenpflegerkurs. Seine Leidenschaft war tatsächlich der Dienst an den Kranken und das auf seine ganz eigene Weise. Wir sind bald Freunde geworden. An den langen Winterabenden sind wir oft durch die langen Gänge jenes Hauses gegangen und haben uns über unser Tal und unsere Angehörigen unterhalten. Wenn ich an seine Berufung denke, dann stelle ich mir vor, dass sie erwacht ist während seiner Tätigkeit als Hirte im Val di Lei. Er erzählte mir, dass er als Bub während der Sommerzeit auf die Bergwiesen hinauf ging, um den Hirten zu helfen. Der blaue Himmel, die verschneiten Bergesgipfel, das Rauschen der Bergbäche, die ins Tal hinab flossen und die gewaltigen Sommergewitter haben seine einfache Seele tief beeindruckt auf der Suche nach den anderen Herden, die noch nicht zum Schafstall des Herrn gehörten“.

Nach einer Zeit von drei Jahren, 1953-1956, im Missionsseminar von Crema, konnte er nach Afrika ausreisen. Seine erste und einzige Bestimmung war die Mission von Mupoi (1956-1963) im Süd Sudan. Br. Giacomino arbeitete vor allem mit P. Vincenzo Carradore. Er half ihm bei der schwierigen Aufgabe als Prokurator und Verwalter der Mission.

1963 kehrte er nach Italien zurück, um sich um seine Gesundheit zu kümmern. Wenige Monate später mussten alle anderen Missionare den Süd Sudan verlassen. Sie wurden von der muslimischen Regierung in Khartum ausgewiesen.

In Italien hat Br. Giacomino in verschiedenen Hausgemeinschaften gedient: In Verona, in Crema, in Pordenone, in Sulmona, in Asti, in Gozzano, in Rebbio, in Troja, in Mailand und immer in der doppelten Aufgabe als Krankenpfleger und Sakristan. An diesem letzten Ort hat er ein Diplom erlangt, indem er eine Krankenpflegerschule beim Krankenhaus in Pordenone besuchte. 1976, als er in der HG von Sulmona war, feierte er das freudige Ereignis seines silbernen Professjubiläums. 1977 nahm er am Aggiornamento Kurs in Rom teil, der mit einer Reise in das Heilige Land abgeschlossen wurde. Im Jahre 2001 feierte er in der Pfarrei della Mediatrice di Troia sein goldenes Professjubiläum. Dabei sagte er: „Nimm oh Herr das wenige an, das ich Dir anbiete, das Nichts, das ich bin, und gib mir das Große, das ich erhoffe, alles was du bist“. P. Lino Spezia schreibt: "Von den Vorsätzen, die ich am Ende von Exerzitien gemacht habe, möchte ich zwei auswählen. Im ersten nehme ich mir vor, über Gott zu staunen und über die Personen, mit denen ich den Tag verbracht habe. Der zweite Vorsatz taucht bei mehreren Gelegenheiten auf und bewegt mich, mich der Gemeinschaft nahe zu fühlen und für sie zu beten und sie zu lieben, indem ich beginne Gott zu bitten, für meine Mitbrüder nützlich und geduldig mit ihnen zu sein“.

Br. Giacomino ist in Mailand am 15. März 2010 gestorben.