In Pace Christi

Compri Angelo

Compri Angelo
Geburtsdatum : 04/04/1929
Geburtsort : Buttapietra/VR/Italia
Zeitliche Gelübde : 09/09/1951
Ewige Gelübde : 09/09/1957
Datum der Priesterweihe : 31/05/1958
Todesdatum : 04/02/2013
Todesort : São Mateus/BR

P. Angelo wurde in Buttapietra (Verona) am 4. April 1929 geboren. In der Pfarrei – erzählte er -  sei er "Ministrant, Katechet und Organist" gewesen. Eines Tages kam ein Comboni-Missionar, um einen Missionstag zu halten und zeigte Filme über die Situation in Afrika. "Alle jene Leute sehen, all das Elend, und vor allem die große Zahl der ungetauften Kinder, hatten mich beeindruckt, berührten mein Herz und erweckten in mir den Wunsch, etwas zu tun." Er war siebzehn Jahre alt und hatte nur die fünfte Volksschulklasse abgeschlossen. "Der Missionar sagte zu mir: Dem Herrn ist nichts unmöglich, wenn er dich ruft." Ein paar Monate später war Angelo bereits im Knabenseminar der Comboni-Missionare von Padua, wo er die Mittelschule und anschließend in Brescia die Oberschule besuchte.

1951 beendete er in Florenz das Noviziat und legte seine ersten Gelübde ab. Danach kam er ins Mutterhaus von Verona, wo er 1953 das Lyzeum abschloss. Dann war er zwei Jahre lang Hilfspräfekt im Seminar von Sulmona, Abruzzen. Anschließend begann er das Theologiestudium in Venegono. Nach 13 Jahren Ausbildung wurde er am 31. Mai 1958 von Kardinal Giovanni Battista Montini, dem späteren Papst Paul VI., in Mailand zum Priester geweiht,

P. Angelo wollte gleich in die Mission ausreisen, jedoch die Oberen ernannten ihn zuerst einmal zum Vize-Rektor des Seminars von  Sulmona. Nach vier Jahren konnte er endlich 1962 nach Brasilien ausreisen, wo er 50 Jahre lang gearbeitet hat, bis zu seinem Heimgang.

Im Jahr 1970 wurde er zum Pfarrer der Stadt Pinheiros bestellt, im Norden des Bundesstaates Espírito Santo, wo die Comboni-Missionare in der Diözese São Mateus arbeiten. Es war eine sehr ausgedehnte Pfarrei mit 40 Gemeinden. Nach acht Jahren übernahm er die Stadtpfarrei Montanha, mit einer überwiegend afrikanischen Bevölkerung.

In 1983 wurde er Pfarrer von Nova Venécia, die fast hundert Gemeinden umfasste, und war gleichzeitig auch Rektor des bischöflichen Seminars, das siebzehn- bis achtzehnjährige Jugendliche beherbergte, und sich auf das Philosophiestudium im Seminar vorbereiteten. "Gott hat die Arbeit gesegnet, denn von den 56 Jugendlichen, die im Laufe von 10 Jahren eingetreten waren, wurden 15 für die Diözese zu Priestern geweiht."

1995 vertraute ihm Bischof Aldo Gerna mccj die Pfarrei São Mateus an. Die Stadt, die auch Bistumssitz war, hatte an die hunderttausend Einwohner, aber nur eine Pfarrei. Der Bischof sah die Zeit für gekommen, eine zweite zu eröffnen und zwar im ärmsten Stadtviertel. So entstand die Pfarrei Santo Antonio, das schwierigste Arbeitsfeld von P. Angelo. Sie zählte 45 Gemeinden im Umkreis von 65 km. 1997 entschloss er sich, ein Zentrum für die vielen verlassenen Kinder zu bauen. Er begann mit einigen Räumlichkeiten, die sich allmählich zum Zentrum Casa Lar (Familienhaus) entwickelten, das Adoptionen in Brasilien und im Ausland förderte. Mit der Unterstützung von vielen Wohltätern in Brasilien und in Italien gelang es ihm Später auch Kirche und Pfarrzentrum zu bauen.

Damals begannen seine gesundheitlichen Probleme. Da er an eine frenetische Tätigkeit gewohnt war, musste er nun seine Arbeit einschränken. So wurde er anfangs 2008, in die Pfarrei Guriri geschickt, die auf der gegenüberliegenden Seite von São Mateus liegt. Im Jahr darauf hielt er sich sechs Monate lang aus gesundheitlichen Gründen in Mailand auf. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien kam er nach São José do Rio Preto, 1500 km von São Mateus entfernt, wo er bessere medizinische Betreuung finden konnte. Er blieb dort zwei Jahre, um dann wieder nach Guriri zurückzukehren.

Die Rückkehr nach Guriri und der Aufenthalt im Haus für ältere Mitbrüder, aber doch nahe bei seinem Volk, halfen ihm sich zu erholen.

Er verstarb plötzlich an einem Herzinfarkt am 4. Februar 2013 im Krankenhaus von São Mateus, wo er am Vortag eingeliefert worden war. Er begann sich unwohl zu fühlen, während er mit den Mitbrüdern beim Abendessen das Tagesgeschehen kommentierte. Es war ein Sonntag, an dem er in aller Ruhe an einem Fest von Brasilianern italienischer Abstammung teilgenommen hatte. 

Nach der Totenwache in Guriri wurde der Leichnam in die Kirche von Santo Antonio gebracht, die er selbst gegründet und in der er so viel gearbeitet hatte. Eine große Menschenmenge umstand den Sarg mit 30 Blumenkränzen, so dass es in der Stadt kaum noch Blumen zu kaufen gab. Der Leichnam wurde dann in das 60 km entfernte Nova Venécia überführt und dort in der Kapelle der Comboni-Missionare beigesetzt.

Die Tribuna do Cricaré, die Stadtzeitung von São Mateus, hatte P. Angelo die ersten beiden Seiten gewidmet. R.I.P.

(P. Giampiero Baresi)