Giuseppe stammte aus Offlaga (Brescia), wo er am 27. Februar 1942 zur Welt kam. Vom Comboni Charisma angezogen, bat er bei den Comboni-Missionaren um Aufnahme. In Gozzano machte er das Noviziat und legte dort am 9. September 1962 die ersten Gelübde ab. Nach einigen Monaten Aufenthalt in Verona wurde er der englische Provinz zugeteilt und verblieb dort bis 1970.
Br. Giuseppe arbeitete beim Bau und der Wartung der Niederlassungen von Sunningdale, Allanton und Mirfield mit. Er war wegen seiner großen Herzlichkeit und seines freundlichen Gesichtsausdrucks überall beliebt. Als Zwanzigjähriger kam er nach England und begann mit großem Eifer und Enthusiasmus seinen Missionsdienst. Durch seine Kontaktfreudigkeit hatte er leichten Zugang zu den Leuten. Er war ein froher Typ und unterhielt sich gerne mit den Studenten.
Er liebte das Fußballspiel und schloss sich jeden Samstag den Studenten von Dawson Place an, um mit ihnen im Hyde Park zu spielen.
Wie viele Comboni-Brüder hatte Br. Giuseppe eine gute Berufsausbildung erhalten. In London und Huddersfield hatte er sich im Schreinerhandwerk weitergebildet.
Damals bauten die Brüder auch das Knabenseminar Mirfield. Der englische Vorarbeiter war jedes Mal voller Bewunderung, wenn er in der Früh zur Baustelle kam und die Brüder schon bei der Arbeit fand, die vorher bereits die Laudes gebetet, die hl. Messe gefeiert und gefrühstückt hatten.
Br. Joe – wie er liebevoll genannt wurde – half 1964 mit der Brüdergruppe auch beim Seminarbau von Allanton (Dumfries), in Schottland mit. In fast allen Häusern der Provinz arbeitete er als Schreiner und bei der Instandhaltung. Er war überall mit Freude und Eifer dabei. Seine religiösen Verpflichtungen nahm er sehr ernst. Er verehrte Maria und betete gerne und oft den Rosenkranz.
1970 wurde er nach Uganda versetzt. Dort war er sieben Jahre lang an der “Polytechnic School” von Ombaci tätig und anschließend in Otumbari und dann in Koboko. Er nahm sich auch gerne der Jugendgruppen an. Während der Herrschaft von Idi Amin wurde er 1972 mit anderen Comboni-Missionaren des Landes verwiesen. Innerhalb von 24 Stunden mussten sie reisefertig sein.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Libanon, um den Bau eines Hauses zu vollenden, konnte er nach Uganda zurückkehren, da inzwischen Idi Amin abgesetzt worden war. Jedes Wochenende war er mit den Katechisten, den wahren Verantwortlichen der Außenstationen, unterwegs, um mit ihnen den Gottesdienst vorzubereiten.
1980 wurde er nach Spanien versetzt, um bei der Ausbildung der Brüderkandidaten mitzuhelfen und die Hausverwaltung zu übernehmen. Gleichzeitig arbeitete er in der Missionarischen Bewusstseinsbildung mit.
1986 nahm er in Rom am Erneuerungskurs teil. Nach dem Kurs erhielt er Sendung nach Asien und gehörte damit zu den Pionieren, die auf den Philippinen die erste Niederlassung gründeten. Im Versetzungsbrief an Br. Giuseppe schrieb der damalige Generalobere folgende Zeilen: “Mit Datum vom 2. Juli 1987 versetzte ich Dich in den Kuriendistrikt für die Gründung in Asien. Ich bin sicher, dass Du einen qualifizierten Beitrag leisten kannst und zwar aus mehreren Gründen. Erstens wegen Deiner ausgeprägten combonianischen Identität, die Du in Deinem langen Missionseinsatz in verschiedenen Provinzen an den Tag gelegt hast: in England, Uganda und Spanien. Diese zeigt sich auch in Deiner Gelassenheit und Deiner Fähigkeit, Einheit und Zusammenarbeit zu fördern. Solche Eigenschaften sind besonders bei einer Neugründung wichtig“.
“Als wir mit dem Bau des Zentrums begannen, das der Missionarischen Bewusstseinsbildung und als Seminar dienen würde – erinnert sich P. Rafael González Ponce – kümmerte sich Br. Giuseppe wie eine fleißige Biene um die Maurerarbeiten, um Stühle und Tische, die Kücheneinrichtung und die Arbeiter, um die sich bildenden Gruppen der Missionsfreunde, usw. Als wir dann beschlossen, die Zeitschrift World Mission Magazine herauszugeben – ein kolossales Unterfangen für eine zahlenmäßig so kleine Gruppe – musste Br. Giuseppe auch die Verwaltung der Zeitschrift übernehmen. Er beteiligte sich mit dem gleichen Eifer am Bau des Postulats von Manila, des Noviziats von Calamba und der Mission von Macao. Seine einfache aber tiefe Frömmigkeit und edle und entgegenkommende Persönlichkeit eroberten schnell das Herz der Filipinos, die ihn noch in guter Erinnerung haben”.
Von 1996 bis 2005 war er in der London Province als Hausökonom von Dawson Place tätig und später als Provinzökonom. Auch diese Aufgaben erfüllte er mit Genauigkeit, Ruhe und Gelassenheit und pflegte die Kontakte mit den vielen Mitbrüdern in der Mission und unterstützte sie.
In seinen letzten Jahren litt er an der Parkinson Krankheit. Mit Geduld und Mut ertrug er die physischen und seelischen Schmerzen der Krankheit.
2006 wurde er endgültig in die italienische Provinz versetzt und der Hausgemeinschaft von Limone zugeteilt. Die letzte Lebensphase verbrachte er in Mailand, wo er am 5. Mai verstarb. Sein Leichnam wurde in seine Heimat überführt. R.I.P.