In Pace Christi

Novati Riccardo

Novati Riccardo
Geburtsdatum : 19/01/1933
Geburtsort : Cisano (Italia)
Zeitliche Gelübde : 09/09/1951
Ewige Gelübde : 09/09/1957
Datum der Priesterweihe : 01/03/1958
Todesdatum : 31/07/2015
Todesort : Sogakope (Ghana)

P. Ricardo Novati wurde am 19. Januar 1933 im bergamaskischen Cisano geboren. Nach der Schulzeit am Gymnasium Paolo Sarpi in Bergamo trat er in das Noviziat der Comboni Missionare in Florenz ein. Das Lyzeum beendete er in Verona. Von 1953 bis 1958 studierte er Philosophie und Theologie an der Universität der Propaganda Fide in Rom. Am 1. März 1958 ist er zum Priester geweiht worden.

Er besuche verschiedene Ausbildungskurse und unterrichtete am Lyzeum der Comboni Missionar in Carreia (Lucca) Geschichte von 1959 bis 1961. In London studierte er dann bis 1962 Englisch und erlangte den Scout Master Titel in Gilwel Park. Von 1962 bis 1967 war er als Missionar in Uganda tätig. Diese Erfahrung prägte ihn tief. Er nahm die Studien wieder auf und erlangte das Certificate of periodical Juornalism and Polytechnic 1969 in London. Von 1972-1975 war er wieder in Uganda und gründete die Pfarrei Aloi mit einer technischen Schule, Dispensario und Entbindungsheim. Zurückgekehrt nach Italien wurde er Mitarbeiterin der ACSE in Mailand. (Assistenza Comboniana Studenti Esteri = Betreung ausländischer Studenten durch die Comboni Missionare) bis 1984. Er gründete in Mailand das Istituto Nuova Africa per la cooperazione tecnica (MAE 10978). Bis 1985 beteiligte er sich in verschiedenen Missionen an Projekten der Zusammenarbeit in Afrika (Uganda, Tanzania, Sambia, Togo, Gabun…) dann kam die große Wende im Jahr 1985. Buchstäblich aus dem Nichts gründete er das Comboni Center von Sogakofe in Ghana. Das war ein Abenteuer, das bis zu seinem Tod dauerte.

Als ich in Ghana 1985 ankam, musste ich sofort daran gehen, ein Grundstück zu bekommen für die Mission. In einem Übereinkommen mit dem pramount chief und den Familien Flevie habe ich ein Grundstück von fast 65 Hektar bekommen“. Auf diesem Grundstück am Fluss Volta, in der Stadt von Sogakofe, nicht weit von der Comboni Pfarrei (begonnen am 22.August 1981) begannen verschiedene Werke Form anzunehmen: von der Berufsschule bis zum Altenheim, bis hin zur Volksschule und Mittelschule, bis hin zur Druckerei und anderen Strukturen für Kurse zur Weiterbildung. Ich habe dann auch einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb begonnen immer gedacht zur Ausbildung. Die Studenten sollten lernen können, ihre Felder besser zu bewirtschaften und lokale Produkte günstiger zu erzeugen.“

Im Laufe der Zeit kamen neben der Druckerschule eine Druckerei mit Computern zur Vorbereitung des Druckes hinzu und eine Aula für Informatik. „Meine Absicht war es, im Bereich der Ausbildung den Studenten in den Bereichen der Berufsschule eine Grundausbildung zu bieten, sie zu befähigen, das Nützlichste in den verschiedenen Bereichen weiter zu entwickeln und Neuerungen im Bereich der Medizin und anderer Bereiche in die moderne Entwicklung des Landes einzufügen“.

Und so entsteht eines nach dem anderen. Im Laufe der Zeit sieht man die Notwendigkeiten. Die Modernisierung des Landes, in dem man arbeitet, hilft auch der Entwicklung der Kultur.“ Und so entsteht aus einem Dispensario allmählich ein wirkliches Krankenhaus. Und neben dem Empfangsgebäude für die Familienangehörigen der Kranken entstehen Unterkünfte für die Studenten , Häuser für das Lehrpersonal, für die freiwilligen medizinischen Helfer und so fort.

Das Comboni Zentrum war die Wahl von P. Riccardo, um seine Mission als Comboni Missionar zu erfüllen. Er hat also mit Kreativität und Wagemut versucht, den Plan Combonis Afrika durch Afrika zu evangelisieren, in die Tat umgesetzt. Dabei hat er mit einbezogen Freunde, Wohltäter, freiwillige Ärzte und Fachleute aus Italien und Europa, um seinen Traum eines neuen Afrikas zu verwirklichen. Die tägliche heilige Eucharistie, die Katechesen für die Jugendlichen haben ihn Tag für Tag während dieser dreißig Jahre seiner Mission in Sogakope begleitet. Es waren keine leichten Jahre. Sein Einsatz wurde nicht immer von allen verstanden oder geteilt, aber er hat auf alle Fälle vielen Menschen Gutes getan. Es bleibt uns die Erinnerung an einen geradlinigen Missionar, der großherzig war und der in den letzten Jahren seines Lebens durch eine Krankheit geläutert wurde. Er ist in der Stille seines Zimmers geblieben indem er über seinen Traum nachdachte, den er so liebte, und der sich weiter mit der Lokalkirche der Diözese Keta–Akatsi verwirklichen wird.

P. Ruben Awuye würdigt P. Riccardo wie folgt: P. Riccardo Novati war der Überzeugung, dass menschliche, ganzheitliche Förderung und Entwicklung Hand in Hand gehen müssen mit der Verkündigung der Frohbotschaft. Er war ein Mann mit Träumen und Aktivitäten. Er war eher ein ruhiger Mensch, spirituell und hochherzig. Er war ein großartiger Mensch und ein treuer Priester, der das Leben vieler beeinflusst und verändert hat. Er wurde von vielen wegen seiner großen Werke kritisiert, aber er hat sich nie entmutigen lassen und hat auch nie aufgegeben. Er hat auch nie Groll gegen jemanden in seinem Herzen aufkommen lassen.“

Auszug aus dem Giornale di Merate mit dem Titel Der letzte Traum von P. Riccardo: P. Riccardo kam 1985 nach Ghana. Dort gründete er die Mission von Sogakope (Diözese von Keta-Akatsi), die heut 8.000 Einwohner zählt. Es handelte sich um eine sehr arme Gegend. P. Riccardo eröffnete eine Schule und gründete eine Druckerei, aber vor allem begann er mit dem Comboni Zentrum. Diese Projekt sah er ganz im Sinne des Gründers der Comboni Missionare, des heiligen Daniel Comboni, nämlich Afrika durch Afrika zu retten. Dieses Mehrzweck Projekt war ausgestattet mit Berufsschulen, Werkstätten, Krankenhaus, Unterkünfte für Studenten, Wohnungen für einheimische Arbeiter und freiwillige Helfer (auch aus Europa). P. Riccardo liebte es, immer wieder darauf hinzuweisen, dass diese Werke den Afrikaner aus seiner Situation als gezwungener Rostoffspender befreien wollen. Dieser Vorgehensweise müssen sich alle bewusst werden, um sich aus der Abhängigkeit der Weißen zu befreien. Heut wird das Zentrum von 1.600 Schülern besucht und im Krankenhaus erhalten 50.000 Menschen jedes Jahr eine Behandlung.

„Er fühlte sich glücklich, wenn er zu seinen Angehörigen zurückkehren durfte – erinnert sich sein Bruder Mario, - aber er war noch glücklicher, wenn er wieder nach Afrika zurückfahren konnte, was er als seine Heimat empfand.“ Auf der Homepage des Comboni Zentrums steht geschrieben: „Danke, dass Du uns gelehrt hast, Afrika zu lieben und Danke für alle Lehren und guten Ratschläge, die du uns für unser Leben gegeben hast“. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch wurde das Requiem in Sogakofe abgehalten, wo er auch beerdigt ist.