P. Ferdinando kam 1941 in Mailand zur Welt. 1951 begegnete er dem Comboni-Missionar P. Berto Zeziola, der ihn für Comboni und für seine Liebe zu Christus und zu Afrika begeisterte. Nach seinem Eintritt bei den Comboni-Missionaren wurde er nach Sunningdale in England geschickt, um dort das Noviziat zu machen. Am 15. Juni 1968 wurde er in Brescia zum Priester geweiht.
Nach einem dreijährigen Einsatz im Seminar von Crema, reiste er 1971 in die Mission von Uganda aus. Dort hat er bis auf wenige Monate vor seinem Tod das ganze Leben lang gearbeitet.
Anlässlich seines 45. Weihejahres schrieb er: „Ich danke den Afrikanern für alles, was sie mir gegeben haben: Freundschaft, Standhaftigkeit in den Schwierigkeiten, Unterstützung, Mitarbeit. In meinem Missionsgebiet hat jede Familie ein Mitglied während des Bürgerkrieges verloren. Viele haben es fertig gebracht zu verzeihen. Dafür danke ich ihnen. In den Basisgemeinden habe ich die Kraft des Wortes Gottes erlebt. Die Aufständischen haben uns wenigstens neun Mal alles weggenommen. Trotzdem sind die Leute überzeugt, dass uns noch viel Schlimmeres zugestoßen wäre, hätte uns die Muttergottes nicht beschützt. Deswegen haben wir ein Muttergottesheiligtum gebaut, um ihr für ihren Schutz zu danken. Oft pilgern Menschen von weit her zu Fuß dorthin und bleiben drei Tage lang, um zu beten.
Ich möchte das Beispiel des Katechisten Jeoffrey anführen. Die Aufständischen hatten seine Frau und eines seiner Kinder umgebracht. Er sagte zu mir: Pater, das hat mir großen Schmerz verursacht, ich wollte mich rächen, aber Jesus, den ich jeden Tag empfange, hat mir die Kraft gegeben zu verzeihen. Ich kann ohne Kommunion nicht leben“.
P. Maurizio Balducci, der viele Jahre mit P. Ferdinando auf der Mission von Ngeta gelebt hatte, berichtet: „Ich habe das große Glück gehabt, von 2005 – 2011 mit ihm in der gleichen Hausgemeinschaft zu wohnen. Ich kann behaupten, dass alle Mitbrüder gerne zu seiner Hausgemeinschaft gehört hätten. Er war die sprichwörtliche Gastfreundschaft und behandelte jeden mit großer Herzlichkeit. Die Leute mochten ihn, er nahm unterschiedslos alle, nicht nur die Langi, deren Sprache er vollkommen beherrschte, herzlich auf. Er behandelte sie sehr respektvoll, obwohl er ihre Schattenseiten kannte, und im Klartext sprach, ohne jemanden zu demütigen.
Alle kannten ihn als einen lustigen und lächelnden Missionar. Unvergesslich bleiben die Abende auf der Veranda in seiner Gesellschaft und die oft lautstarke Heiterkeit. Seine Pastoralarbeit war auf der Höhe der Zeit und er setzte sich für die Ausbildung der Katechisten und Pastoralkräfte ein. Seine Hauptbeschäftigung ging in diese Richtung, auch wenn ihn die täglichen Verpflichtungen der großen Pfarrei sehr in Anspruch nahmen.
In letzter Zeit musste er sich für regelmäßige, ärztliche Kontrollen nach Italien begeben und kehrte mit Medikamenten beladen nach Uganda zurück. Er hatte Herzprobleme und litt an Diabetes. Immer wieder hatte er starke Malariaanfälle, die seinen Blutzucker in Unordnung brachten. Sein Zustand bereitete Sorgen, trotzdem aber wollte er es sich nicht nehmen lassen, seine Leute zu besuchen.
Viele Leute haben laut geweint und sind von seinem Tod völlig überrascht worden, als ob P. Moroni, der für alle eine Bezugsperson war, nie sterben würde.
Mit Dankbarkeit blicken wir auf das viele Gute, das er in der Diözese Lira gewirkt hat, die er nie hätte verlassen wollen. Es ist ihm sehr schwer gefallen, wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nach Italien zurückzukehren.
Sein Andenken wird weiterleben in Alanyi, Dokolo, Aliwang, Ngeta, Iceme… überall in der Lira Diözese.