Giovanni wurde am 28. März 1939 in Castel d'Azzano (Provinz Verona) geboren. Im Alter von siebzehn Jahren trat er als Bruderkandidat ins Noviziat von Gozzano ein, wo er am 15. September 1958 seine ersten Gelübde ablegte. Unmittelbar danach kam er als Erzieher nach Thiene; von 1960 bis 1965 war er Hausverwalter von Troia.
1966 erhielt er Sendung nach Äthiopien (damals Eritrea-Äthiopien). Dort arbeitete er auf den Missionsstationen von Awasa, Dongora, Tullo, Shafinna, Fullasa und leistete eine Vielzahl von Diensten, vornehmlich als Hausverwalter und Baumeister.
1966 wurde Pater Bruno Maccani beauftragt, in einem noch ganz unberührten Gebiet Äthiopiens unter den Sidamo eine Mission zu eröffnen. Bruder Giovanni begleitete ihn. Die Bevölkerung beobachtete anfänglich die beiden mit Neugierde, da sie sich kaum verständigen konnten. Mit Holz und Ziegeln wurde die erste Schule mit drei Klassenzimmern gebaut. Die Leute überwanden allmählich ihre Scheu, fassten Vertrauen und besuchten die Schule. Die Missionare versuchten, kulturellen und religiösen Unterricht zu verbinden.
Gegen Ende 1968 besuchte eine Abordnung aus Shafinna die Mission von Awassa - wir folgen der Schilderung von Bruder Giovanni in Raccontiamoci (giornalino sulle avventure di missione, Castel d'Azzano, Nr. 21, 2017) - und bat Pater Emilio Ceccarini, den damaligen Missionsoberen, in Kombole auf einem Grundstück, das einige Eigentümer bereits zur Verfügung gestellt hatten, eine Schule zu eröffnen. Kurz darauf begab sich Pater Ceccarini mit den Patres Maccani, Lonfernini und Calvi nach Kombole, um sich mit den Verantwortlichen der Region zu treffen. Angesichts der günstigen Lage und der Offenheit der Leute nahm Pater Ceccarini deren Bitte an, betonte aber gleichzeitig, dass sie sich nicht mit einer Schule begnügen, sondern eine richtige Mission mit Kirche, Klinik und anderen Diensten für die spirituellen Bedürfnisse des Volkes aufbauen würden.
Pater Lorenzo Ceresoli wurde mit dem Aufbau der neuen Mission
beauftragt. Anfang 1970 wurde „grünes Licht“ für den Beginn gegeben. Am 16. Februar brach Bruder Giovanni mit einigen Arbeitern und einem vollbeladenen Lastwagen auf. Zwei Patres fuhren mit einem Pick-up voraus. Die Reise gestaltete sich als sehr schwierig, aber alle kamen gesund und munter in Kombole an. Aber die Schwierigkeiten waren noch nicht vorbei: Der Innenraum der Hütte war viel zu klein, so dass die Betten nebeneinander aufgestellt werden mussten. Es gab nur einen Tisch, einen Gasherd und ein paar Hocker. „Wir hatten etwas zum Essen von Awassa mitgebracht - sagte Bruder Giovanni - und Kaffee durfte nicht fehlen. Aber wir hatten den Zucker vergessen! Bruder Magnani machte uns Mut und versicherte uns, dass wir zumindest Strom haben würden. Pater Ceresoli hatte nämlich einen elektrischen Akkumulator und einen kleinen Generator mitgebracht. Nach harter Arbeit stellten wir jedoch fest, dass die Glühbirnen unterwegs alle zerbrochen waren! So mussten wir uns mit Kerzenlicht begnügen! Bruder Magnani wollte aber nicht den Mut verlieren und sich von all diesen Schwierigkeiten nicht überwältigen lassen. Er begann in einem Karton herumzustöbern und holte drei Flaschen dunkles Bier heraus! Mit Freude und dankbaren Herzens feierten wir auf diese Weise die Eröffnung der Mission von Shafinna!“
2012 kehrte Bruder Giovanni zur ärztlichen Behandlung nach Italien zurück. Bis 2015 gehörte er zur Hausgemeinschaft von Brescia und zog dann nach Castel d'Azzano um. Er verschied am 27. November 2020 im Krankenhaus von Negrar (Verona) am Corona-Virus.