Celestino wurde am 17. Oktober 1950 in Venegono Inferiore (Mailand) geboren. Im Alter von 24 Jahren legte er in Venegono am 4. Mai 1974 seine ersten zeitlichen Gelübde ab und begab sich gleich ins Scholastikat von Kampala. Am 10. Juni 1978 wurde er zum Priester geweiht.
Anschließend wurde er in den Sudan versetzt. Zuerst aber besuchte er in Zahle/Libanon einen Arabischkurs. 1981 war er bereits im Sudan, zuerst in Wad Medani und dann in Kosti. Von 1987 bis 1997 leitete er als Rektor das Diözesanseminar von Khartum. Viele Priester und auch Bischöfe waren seine Seminaristen, auch der heutige Erzbischof von Khartum, Michael Didi, und der Bischof von Kosti, Tombe Trille, von denen Pater Celestino mit Hochachtung zu sprechen pflegte.
Von 1997 bis 1999 wirkte er in Padua in der Missionarischen Bewusstseinsbildung. Anschließend kehrt er als Lehrer und Pastoralkoordinator wieder in die Erzdiözese Khartum zurück und wurde zum Sekretär der sudanesischen Bischofskonferenz ernannt.
Die Bischofsernennung für eine südsudanesische Diözese lehnte Pater Celestino ab.
Im Januar 2009 wurde er zum Postulatsleiter von Padua ernannt. 2018 durfte er wieder in den Sudan zurückkehren. Krankheitsbedingt musste er aber bald wieder nach Italien zurückkehren. Am 1. November 2018 wurde er zum Hausoberen der Kuriengemeinschaft ernannt.
Pater Celestino war ein freundlicher, fröhlicher, immer lächelnder Mitbruder, der Vertrauen und Lebensfreude ausstrahlte. Dies war sein Markenzeichen. Sein Lächeln vermittelte Frieden und Gelassenheit. In der Hausgemeinschaft hatte er ein entspanntes und einladendes Milieu geschaffen. Er sprach mit allen, besuchte uns in unseren Zimmern, machte sich Sorgen um uns und kümmerte sich um jeden einzelnen. Die Tür zu seinem Zimmer war immer offen.
Er war mein Freund und Mitarbeiter, immer bereit zu helfen und selber Hand anzulegen. Er strahlte Ruhe aus.
Die Außenstehenden behandelte er mit großer Freundlichkeit. „In diesem Haus ist immer Platz für Mitbrüder“, pflegte er zu sagen.
Ein zweites Merkmal, das ich hervorheben möchte, war seine Missionsliebe. Der Sudan war für ihn die Mission des Herzens (dabei bezog er sich auf das Buch von Pater Vantini, der sein ganzes Leben dem Sudan gewidmet hatte). Er sprach mit großer Wertschätzung von seinen verstorbenen und noch lebenden Mitmissionaren.
Er hat sich nie über seine Krankheit geklagt. Wir wussten, dass er sich nicht immer wohl fühlte. Mit viel Geduld ertrug er ärztliche Behandlungen, manchmal mit einer gewissen stoischen Haltung, aber immer im christlichen Geist. Der Ansprache von Pater Torquato beim Beerdigungsgottesdienst entnehmen wir folgende Gedanken: „Du bist für mich und für uns alle ein großartiges Geschenk Gottes, ein Ausdruck seiner Liebe gewesen. Du hast uns ein wunderbares Lebenszeugnis gegeben. Deine Liebe zur Mission und zu unserer Comboni-Familie, dein aufmerksames Zuhören, wann immer ich dir von meinen Missionserfahrungen in Uganda und von meinen Erlebnissen als Priester hier in Rom erzählen wollte. Du hast meine Schwierigkeiten stets ernstgenommen, konntest zuhören und willkommen heißen, Entschuldigungen annehmen. Das sind kostbare, unvergessliche Lebenshilfen gewesen. Wie kann ich deine stets freundlichen Augen vergessen, deine immer offene und einladende Zimmertür, jene letzten Morgenstunden, in denen du mich um fünf Uhr früh um einen „Mocaccino“ gebeten hattest, der dir so schmeckte, oder wenn du mir Fotos von deinen geliebten Dolomitenbergen zeigtest und von deinen schönen Spaziergängen in den Bergen erzähltest?“
(P. Jeremias dos Santos Martins, mccj)