In Pace Christi

Cazzaniga Francesco

Cazzaniga Francesco
Geburtsdatum : 30/03/1925
Geburtsort : Mariano Comense (I)
Zeitliche Gelübde : 07/10/1943
Ewige Gelübde : 24/09/1948
Datum der Priesterweihe : 16/04/1949
Todesdatum : 12/03/2022
Todesort : Milano (I)

Francesco wurde am 30. März 1925 in Mariano Comense, Provinz Como und Erzdiözese Mailand, geboren. Nach einigen Jahren im Priesterseminar der Diözese Mailand entschloss er sich, Comboni-Missionar zu werden, da er lieber Seelsorger als Lehrer in einem Seminar sein wollte. Das Noviziat absolvierte er in Venegono; seine ersten Gelübde legte er am 7. Oktober 1943 ab und die ewigen fünf Jahre später, am 24. September 1948. Am 16. April 1949 wurde er zum Priester geweiht und sofort der Sudan-Mission zugeteilt, die für die nächsten 62 Jahre sein Arbeitsfeld sein sollte.

Nach dem Studium der arabischen Sprache in London und anschließend in Zahle (Libanon) kam er nach Khartum. Von 1950 bis 1965 unterrichtete er am Comboni College (CCK). Von 1957 bis 1959 studierte er in London Religionswissenschaften und Islamologie.

1965 wurde er als Schuldirektor nach El Obeid versetzt und zum seelsorglichen Mitarbeiter in der Dompfarrei und in Kadugli bestimmt. Von 1969 bis 1975 wurde er zum Apostolischen Administrator des Apostolischen Vikariats von El Obeid ernannt (vor Pater Paulino Lukudu Loro, der später der erste Bischof dieser Diözese werden sollte). Es scheint, dass Pater Francesco die Ernennung zum Bischof von El Obeid abgelehnt hatte.

Laut Aussagen der Mitbrüder stand er nicht gerne im Mittelpunkt, erfüllte aber seine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen. In den frühen 70er Jahren verhalf er einigen jungen Männern aus Kadugli zum Studium in Nahoud. Einige aus dieser Gruppe sind Priester geworden.

1975 wurde Pater Francesco nach Äthiopien geschickt, um sich in Awasa auf die Pflege von Leprakranken vorzubereiten. Nach seiner Rückkehr nahm er seine Arbeit in der Gemeinde Kadugli wieder auf, betreute die Leprakranken und verteilte gemeinsam mit den örtlichen Krankenpflegern Medikamente an sie.

Bis 1993 waren El Obeid und Kadugli seine Arbeitsfelder gewesen. Zwischendurch betreute er zwei Jahre lang die Kapelle im Comboni College von Khartum. Er leistete wertvolle Arbeit bei der Ausbildung von Katechisten in den Nuba-Bergen und in Gebieten, in denen die katholische Präsenz gestärkt werden musste.

1993 wurde er nach Port Sudan versetzt. 18 Jahre lang erteilte er dort Religionsunterricht an den Comboni- und den staatlichen Schulen.

Pater Benito Buzzaccarin, der zwölf Jahre lang Seite an Seite mit ihm gelebt und gearbeitet hat, erinnert sich an dessen Eifer beim Unterricht und an dessen Großherzigkeit, den Shahada Sudaniya-Kandidaten zusätzlichen Unterricht zu geben. Mit besonderer Aufmerksamkeit begleitete er eritreische Schüler mit Religionsunterricht. Viele ehemalige Schüler und Lehrer erinnern sich mit großer Hochachtung an ihn.

Er war ein freundlicher und eher schweigsamer Mitbruder: „Ich habe ihn nie seine Stimme erheben hören“, erinnert sich Pater Benito. Der junge Mitbruder Pater Natal António Manganhe schätzte seine Weisheit und seinen unermüdlichen Arbeitseinsatz trotz des fortgeschrittenen Alters sowie die Bereitschaft, die arabischen Sonntagspredigten der jungen Missionare zu korrigieren. Seine Sprachkenntnisse wurden anerkannt und geschätzt.

Pater Luigi Cignolini erinnert sich, dass Pater Francesco bis zum Tag seiner Abreise von Port Sudan Unterricht erteilt hatte. Er war damals 86 Jahre alt. Wegen seiner Schwerhörigkeit bat er in letzter Zeit seine Studenten, ihre Fragen schriftlich zu formulieren. Während seiner Zeit in Port Sudan sammelte er mit Hilfe des Programms „Adoptiere eine Schule“Spenden für die kirchlichen Volksschulen.

2012 kehrte er endgültig nach Italien zurück. Er wurde der Hausgemeinschaft von Rebbio zugeteilt und später nach Mailand versetzt. Er starb am Samstag, den 12. März, an Herzkomplikationen und Diabetes.

Pater Francesco wird als intelligenter, bescheidener, anspruchsloser, erfolgreicher und zutiefst menschlicher „Comboni-Missionar für das sudanesische Volk“ in Erinnerung bleiben. Er lebte mit allen in Frieden, weil er mit sich selbst im Reinen war.

Pater Diego Dalle Carbonare