In Pace Christi

Molinari Giacomo

Molinari Giacomo
Geburtsdatum : 10/10/1931
Geburtsort : Corna Darfo/Italia
Zeitliche Gelübde : 09/09/1950
Ewige Gelübde : 09/09/1956
Datum der Priesterweihe : 15/06/1957
Todesdatum : 21/01/2023
Todesort : Castel d’Azzano (I)

P. Giacomo Molinari (1931/2023) wurde am 10. Oktober 1931 in Corna Darfo, Diözese Brescia, geboren, genau fünfzig Jahre nach dem Tod des heiligen Daniel Comboni. Er wurde noch am selben Tag getauft. Er besuchte die Volksschule in seinem Dorf. Dann trat er in das Seminar der Comboni-Missionare in Brescia ein. Nach der Oberschule ging er ins Noviziat nach Gozzano und legte am 9. September 1950, dem Fest des heiligen Petrus Claver, seine ersten Gelübde ab. In Rebbio und Venegono studierte er Philosophie und Theologie. Nach den ewigen Gelübden am 9. September 1956 wurde er am 15. Juni zum Priester geweiht.

Er erhielt sofort Sendung nach Brasilien. Er begann seinen Missionseinsatz in der Loreto Pfarrei, zunächst als Vikar und dann als Pfarrer. 56 Jahre lang arbeitete er nacheinander in den Pfarreien Alto Parnaíba, Sambaíba, Tasso Fragoso, São Domingos do Azeitão, Pastos Bons...

Zu Beginn des Jahres 2013 fühlte er sich müde und krank. Durch die Zusammenlegung der beiden brasilianischen Provinzen boten sich ihm neue Perspektiven an, aber seine Gesundheit verschlechterte sich. Ungern kehrte er im Alter von 84 Jahren in seine Heimatprovinz Italien zurück. Die ersten zwei Jahre verbrachte er im Krankenzentrum von Verona. 2016 übersiedelte er ins Pflegezentrum von Castel d'Azzano. Er half überall mit, soweit er konnte. 2021 wurde er zum stellvertretenden Hausobern ernannt. Er verschied am 21. Januar 2023 nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt an Herzstillstand im Alter von 91 Jahren.

Nun gilt es, einen Nachruf zu schreiben. Seine Datei wird durchgesehen, E-Mails werden verschickt mit der Bitte um Nachrichten. Wir werden sofort mit Mails überschwemmt. Die Trauer über seinen Tod ist groß, und zahlreich sind die Worte der Dankbarkeit, des Lobes und der Anerkennung. Besondere Erwähnung finden sein selbstloser Einsatz für die Menschen, seine Dienstbereitschaft und sein stets fröhlicher Charakter. Hier folgen einige Zeugenaussagen.

Zeugenaussagen

P. Luigi Zadra: „Ich lernte P. Giacomo bald nach meiner Ankunft in Maranhão 1978 kennen. Er arbeitete in der Loreto-Pfarrei, die weit von meiner Pfarrei entfernt war, aber wir trafen uns immer wieder bei Diözesantreffen. Er war ein wunderbarer Mensch, freundlich und einfach. Er war kein Angeber, aber stets ein aufmerksamer Teilnehmer bei Gruppentreffen. Er folgte dem gemeinsam ausgearbeiteten Pastoralplan. Seine Liebe zur Mission war sehr kreativ, sowohl bei der Verkündigung als auch bei der Pastoralarbeit. Seine Liebe galt besonders den Armen. Überall hat er Liebe ausgesät.“

P. Gregório Rodrigues dos Santos, Viseu: „Meine schönste Erinnerung an ihn ist seine Freundlichkeit und Sanftheit, mit der er die Menschen, die Alten und die bettlägerigen Kranken behandelte und ihnen beistand, indem er sie häufig zu Hause besuchte, ihnen die Krankenkommunion brachte, sie tröstete und oft auch finanziell unterstützte.“

P. José Manuel Guerra Brites: „P. Giacomo lächelte immer... Er genoss die Sympathie aller. Er war sehr großzügig gegenüber Menschen, die ihn um Hilfe baten, um Medikamente, Gas- und Stromrechnungen zu bezahlen. Es fiel ihm sehr schwer, nein zu sagen.“

P. Raimundo Nonato Rocha dos Santos, Provinzoberer von Brasilien: „P. Giacomo war eine einfache, bescheidene Person. Er wurde von allen geliebt... Er leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung der kirchlichen Basisgemeinden und zur Stärkung der Kirche in Maran-hão. Ich danke Gott für das wunderbare Zeugnis, das er uns während seines langen Missionslebens gegeben hat.“

P. Claudio Bombieri: „P. Giacomo war vor allem bei den Armen bekannt und beliebt. Er war der Inbegriff des ‚Missionars mit leeren Händen‘. Seine Art zu helfen war sprichwörtlich. Seine Großzügigkeit zeigte sich jedoch nicht nur in materieller Hinsicht, sondern auch in den persönlichen Beziehungen, die er zu den Menschen pflegte. Er konzentrierte sich stets auf das Wesentliche. Seine Verfügbarkeit war zeitlich nicht begrenzt. Er war jederzeit bereit, zu kooperieren oder zu helfen. Sich für andere einzusetzen, war sein Lebensmotto. In Debatten, Diskussionen oder formellen Versammlungen mischte er sich selten ein und verfiel nie in eitle Polemik. Er zeigte jedoch stets eine innere Offenheit, die ihm half, getroffene Entscheidungen, Prioritäten und Optionen anzunehmen und zu unterstützen, auch wenn er sie nicht immer vollständig teilte. Er hatte eine kristallklare Seele, die nur die reinen Herzen besitzen.“

Verabschiedung

Während der Requiemmesse am 24. Januar in der Hauskapelle von Castel d'Azzano betonte P. Antonio Guglielmi, der mit P. Giacomo in Brasilien gearbeitet hatte, dessen große Menschlichkeit und Güte, seine Verfügbarkeit im missionarischen Dienst und seine Gastfreundschaft.

P. Renzo Piazza, Hausoberer der Gemeinschaft, sagte in seiner Predigt: „Sein Leben war voller Licht und geprägt von seiner bescheidenen und fleißigen Art, von seinen einfachen und evangelischen Taten, die uns heute wie ein Licht erscheinen, das nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter gestellt werden soll, damit es uns allen im Haus leuchtet. Wir danken Gott und P. Giacomo für sein Beispiel zuerst im Mutterhaus und dann hier in Castel d'Azzano.“

Pater Renzo fuhr fort: „Als Kranker unter kranken Mitbrüdern war er in der Lage, die Realität zu erkennen und die Grenzen anzunehmen, die ihm seine nachlassende Gesundheit und sein Alter auferlegten. Er blieb bis zum Schluss Priester. Er verkündete das Wort Gottes, bereitete die Eucharistiefeier gut vor, ohne in einem guten Licht erscheinen zu wollen. Er war immer bereit für pastorale Dienste in der Gemeinschaft, in den Pfarreien oder in neokatechumenalen Gruppen. Jeden Donnerstag begleitete er die Gruppe ‚Ascolto della Parola‘. Gerne nahm er die Beichte von Mitbrüdern und Priestern entgegen. Er hat viel gebetet.“

Er verkündete das Evangelium nicht nur in Wort und Tat. Er war der Diener aller. „Er war der stellvertretende Hausobere. Als solcher war er zuverlässig und aufmerksam. Solang es ihm möglich war, begleitete er den blinden Mitbruder Fabio Gilli, schob seinen Rollstuhl, betete mit ihm die Lesehore und die Vesper, las ihm aus Familia Comboniana vor und half ihm bei der Erledigung seiner Korrespondenz mit den Familienangehörigen, Freunden und Wohltätern. Und das jeden Tag, jeden Morgen, jeden Nachmittag... fünf Jahre lang! Er hat das Seniorenheim wirklich zu seinem Arbeitsplatz gemacht.“

P. Renzo beendete seine Predigt mit diesen einfühlsamen und treffenden Worten: „Wir werden dich vermissen, Giacomo. Wir haben deine guten Werke gesehen und preisen heute den Vater im Himmel dafür. Dein Licht wird in diesem Haus nicht mehr leuchten. Aber wir weinen nicht. Dein Beispiel hat seine Spuren hinterlassen. Wie es in dem Lied heißt: Du öffnest einen Weg, ein anderer wird dir folgen.

Lieber Giacomo, deine Eltern haben dir den Namen von zwei Aposteln gegeben. Wir wissen aber nicht, welcher der beiden dein Schutzpatron war, ob Jakobus der Ältere oder der Jüngere. Wir nehmen an, dass es nicht der Ältere war, der ‚Donnersohn‘, den seine Mutter zur Rechten Jesu sitzen sehen wollte... Heute möchten wir dich Jakobus dem Jüngeren anvertrauen, denn er wird ‚Bruder des Herrn‘ genannt, und - wie wir im heutigen Evangelium lesen - Bruder des Herrn ist jemand, der den Willen Gottes tut. Genau wie du! Und du, Jakobus der Jüngere, Bruder des Herrn, sei nicht böse, wenn du neben dir für einen ‚Zwilling‘ Platz machen musst. Nimm ihn bei der Hand und stell ihn deinem berühmten Verwandten vor, damit er von ihm als treuer Schüler, Freund und Bruder anerkannt wird, weil er wie du geliebt und gedient hat. Bitte ihn, dass er immer in seiner und unserer Nähe bleibt.“

Nach der Eucharistiefeier wurde sein Leichnam in seine Heimat überführt und nach einem feierlichen Requiem im Ortsfriedhof beigesetzt.