Dienstag, 9. Mai 2017
Auf der Baustelle in Brixen-Milland gehen die Arbeiten nach der Winterpause weiter. Bruder Bruno Haspinger informiert über das Konzept für den neuen Bauernhof: „Im Eingangsbereich des Hauses wird der Hofladen kommen und im ersten Stock wird die Pächterfamilie wohnen sowie eine Art Buschenschank aufmachen. Dafür ist auch eine den Vorschriften entsprechende Küche eingerichtet. Ebenso ist ein Zimmer für „Urlaub auf dem Bauernhof“ vorgesehen. Im oberen Stock wird die zweite Familie wohnen. Sie hat auch ein oder zwei Zimmer für „Urlaub auf dem Bauernhof“. Das Ganze ist vor allem wegen der Auflagen vom Denkmalschutz sehr teuer und zeitraubend.

 

Im Bild oben:
Vorn das künftige Bauernhaus.

Hier rechts:
Ein Blick auf den alten Stall
und die neue Halle.

 

Bald zwei Jahre wird auch am Programm des künftigen Vintlerhofes gearbeitet.

In der Präambel des Pacht-vertrages wird es heißen: Der geschlossene Vintlerhof der Comboni-Missionare in Milland befindet sich in der Um-gestaltung zum Biohof. Gesunder Boden, gesunde Lebensmittel und gesunde Menschen sind wichtige Grundsätze für das Zukunftsprojekt Vintlerhof. Zu gesundem Boden, gesunden Lebensmitteln und gesunden Menschen braucht es noch mehr als Nahrung aus dem Biohof. Es geht um Nachhaltigkeit, nicht nur im ökologischen und ökonomischen, sondern auch im sozialen Bereich.

Die künftigen Pächter stellen sich ihr Projekt so vor: Der Vintlerhof ist der erste Bio-Sozial-Hof Südtirols, geführt von zwei Familien, die auf dem Hof gemeinsam leben. Der Vintlerhof bietet Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine Arbeit, schafft Bewusstsein für ökologische, soziale und faire Grundwerte in der Landwirtschaft und darüber hinaus. Die Menschen werden je nach Kapazitäten in verschiedene Arbeitsbereiche integriert: Landwirtschaft, Stall, Gästezimmer. Zugleich ermöglicht der Hof Externen hautnah mitzuerleben, was biologische Sozialagrikultur bedeutet.

Ihre Ziele sind:

- eine nachhaltige, biologische und faire Landwirtschaft betreiben;
- Menschen in schwierigen Lebenssituationen Arbeit und Erfahrung bieten;
- Ort der Begegnung, des Austausches, des voneinander Lernens sein;
- zukunftsweisende Formen des Zusammenlebens zu experimentieren.

Damit kämen wir dem, was wir gerne hätten, sehr nahe. Es bleibt noch ein halbes Jahr, um am Pro-gramm weiter zu schmieden. Wir stehen noch in der Umstellungs-phase: die künftige Pächterin ist bereits Betriebsleiterin, weil wir noch dieses Jahr (bis zur Vollendung der Bautätigkeit) den Hof selber umtreiben müssen. So haben sie bereits einen Roggen- und Weizenacker, einen großen Gemüsegarten und ein Folienhaus. Die Pächterin ist auch in der Leitung des Hauses der Solidarität. Ihr Mann und die andere Familie sind seit Jahren Mithelfer am HdS. Sie haben auch enge Kontakte zu den sozialen Einrichtungen, so dass sie auch davon Mitarbeiter bekommen werden.

Das Landwirtschaftsjahr beginnt immer am 11. November und endet am 31. Oktober. Der Pachtvertrag, der schließlich in Zusammenarbeit mit dem Bauernbund, Wirtschaftsberater, Architekt erstellt wird, dürfte noch einige Nerven kosten. Wir haben schon noch etwas Zeit, um die nötigen Formalitäten zu erledigen. Die Bautätigkeiten dürften bis Oktober abgeschlossen sein.“
Bruder Bruno Haspinger