P. Hubert: „Auferstehung geschieht in den vielen kleinen Gesten“

Immagine

Mittwoch, 29. April 2020
„Dieses Jahr beschäftigen wir uns besonders mit den Dienstämtern. Wir sollen uns Gedanken machen, inwieweit unsere tagtägliche Arbeit Ausdruck einer dienenden Kirche ist. Auch die Jünger hatten lange die Idee, dass Jesus eine machtvolle Kirche bringen würde. Auf dem Weg nach Emmaus brennt ihr Herz und sie kommen dem wahren Plan Gottes auf die Spur, der sich in Jesus offenbarte, der einen alternativen Lebensentwurf wirklich war. Machen auch wir uns auf den Weg. So wünsche ich euch allen noch gesegnete Ostern in der Freude des Auferstanden.“ [P. Hubert Grabmann, Provinzoberer der Comboni-Missionare in Deutschland (DSP), in Provinz-Informa, Nr. 236, April 2020]

„…wir sind die glücklichsten Menschen auf Erden, denn wir sind in den Händen Gottes, der Gottesmutter Maria und des tüchtigen hl. Josef.“ (Scritti 5082)

Liebe Mitbrüder!
Christus ist auferstanden, er lebt und geht uns voraus nach Galiläa und mit uns nach Emmaus!

Auferstehung passiert nicht, wenn wir uns hinsetzen und abwarten; wir müssen Aufstehen und losgehen.

Die Emmaus Jünger sind aufgebrochen, weil sie in Jerusalem keine Zukunft mehr sahen. Erst durch das miteinander gehen und Nachsinnen über das Erlebte, bekommt Jesus die Möglichkeit dazuzu­kommen und neue Wege aufzuzeigen. Der Tod Jesu war eine unglaubliche Krise für seine Anhänger, die sich ganz auf Jesus verlassen hatten; ihre Zukunft stand auf dem Spiel. So scheint es auch heute zu sein, wenn das unsichtbare Virus die ganze Welt in die Kniezwingt, unsere Gesundheit, den Arbeitsplatz und den Wohlstand bedroht.

Der Mensch schafft es aber immer wieder, in der Krise über sich hinauszuwachsen und erfinderisch zu werden. Wie die Krise der Christenverfolgung das Evangelium in die ganze Welt verstreute, so hat auch die Corona-Krise uns neue Formen der Kommunikation eröffnet. Einige von uns haben sich sogar mit den Sozialen Medien angefreundet, um mit den Mitchristen in Kontakt zu bleiben, per live-stream Gottesdienste anzubieten oder selber anzuschauen. Auch unsere letzte Konsulta haben wir ganz über Skype abgehalten.

Nach dieser Pandemie wird die Welt nicht mehr dieselbe sein. Wir haben gelernt, dass die Krise nur gemeinsam überwunden werden kann. Menschen nehmen aufeinander Rücksicht, tragen Mundmasken und halten Abstand, um andere nicht in Gefahr zu bringen.

Auferstehung geschieht in den vielen kleinen Gesten, mit denen wir unseren Mitmenschen heute Mut machen und Kraft geben, ihren Dienst in den Krankenhäusern, den Supermärkten und an vielen anderen Stellen zu tun.

Das Bild Combonis mit einer Schutzmaske erinnert an einen Mann, der nicht blauäugig umherging, sondern die Hilfen annahm, die sich ihm boten; aber sich auch nicht abhalten ließ zu denen zu gehen, die ihn am meisten brauchten.

Dieses Jahr beschäftigen wir uns besonders mit den Dienstämtern. Wir sollen uns Gedanken machen, inwieweit unsere tagtägliche Arbeit Ausdruck einer dienenden Kirche ist. Auch die Jünger hatten lange die Idee, dass Jesus eine machtvolle Kirche bringen würde. Auf dem Weg nach Emmaus brennt ihr Herz und sie kommen dem wahren Plan Gottes auf die Spur, der sich in Jesus offenbarte, der einen alternativen Lebensentwurf wirklich war. Machen auch wir uns auf den Weg.

So wünsche ich euch allen noch gesegnete Ostern in der Freude des Auferstanden.

In mitbrüderlicher Verbundenheit,
P. Hubert Grabmann