Mellatz/Deutschland: Abschied vom Verein „Harambee – Mit vereinten Kräften“

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Donnerstag, 20. April 2023
Am Ende des Gottesdienstes der Weggemeinde Mellatz am Misereor-Sonntag im Daniele Comboni – EineWeltHaus schaute der Verein Harambee – mit vereinten Kräften zurück auf über 35 Jahre ehrenamtlichen Einsatz im Dienst der Eine-Welt-Arbeit. Mitglieder eines Bibelkreises gründeten 1987 in einem ersten Schritt den Arbeitskreis Dritte Welt, dem dann die Eröffnung des Eine-Welt-Ladens folgte und 1997 zur Gründung des Vereins führte.

Aufgabe und Ziel war die Förderung von Aktivitäten, die dazu geeignet sind, hierzulande das Verständnis für Kulturen, für soziale und ökonomische Bedingungen südlicher Länder zu fördern. Durch Bildungsveranstaltungen wurden die wirtschaftlichen und politischen Vernetzungen und bestehenden Strukturen der Ungerechtigkeit aufgezeigt. Mit dem Verkauf von vielfältigen Kunstgegenständen aus Afrika und Lateinamerika sowie von Nahrungsmitteln aus dem fairen Handel wurden Projekte von Comboni-Missionaren in Übersee unterstützt. In den 35 Jahren wurden ca. 150.000 Euro „erwirtschaftet“ und weitergeleitet.

In Ausstellungen und bei Veranstaltungen wurden Themen der missionarischen Bewusstseinsbildung in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus und den Comboni-Missionaren aufgegriffen, wie „Blumen aus der 3. Welt“, „500 Jahre Eroberung und Christianisierung Lateinamerikas“, „Fair-Kaffee“ oder „Gewalt gegen Frauen“. Der Erlös von Hilfsaktionen kam beispielsweise Erdbebenopfern in Peru, der Bevölkerung im Tschad, Christen in Bethlehem oder Akutprojekten von P. Juan Goicochea zugute.

Verschiedene Entwicklungen in den zurückliegenden Jahren legten es nahe, dieses Modell auf die Zukunftsfähigkeit zu reflektieren: der Verkauf des Missionshauses 2017 und das Ende der Bildungsarbeit mit Übernachtungsmöglichkeiten, die kleiner werdende Anzahl der Comboni-Missionare, Beschränkungen durch Corona. Vor diesem Hintergrund entschied dann der Vorstand Ende 2022 schweren Herzens, den Verein aufzulösen und das Anliegen auf neuen Wegen weiterleben zu lassen. Der Vorstand dankte am Ende des Gottesdienstes für die treue jahrzehntelange Unterstützung durch die Besucher von Mellatz. Pater Werner Nidetzky bekundete seinen herzhaft-herzlichen Dank – wenn auch mit einem „weinenden Auge“ – im Namen der Comboni-Missionare für das bewundernswerte Engagement und die Unterstützung ihrer missionarischen Aufgaben. Die Erinnerung an Harambee und den Eine-Welt-Laden werden weiterhin ein Markenzeichen von Mellatz bleiben.

[Comboni-Missionare]