In Pace Christi

Tanel Erminio

Tanel Erminio
Geburtsdatum : 17/10/1923
Geburtsort : Spor/I
Zeitliche Gelübde : 15/08/1944
Ewige Gelübde : 23/09/1949
Datum der Priesterweihe : 03/06/1950
Todesdatum : 08/01/2017
Todesort : Milano/I

P. Erminio Tanel stammte aus Spormaggiore (Provinz Trient) und wurde am 17. Oktober 1923 geboren. Nach der Volks- und Mittelschule in seinem Heimatdorf trat er 1937 in die apostolische Schule von Trient ein und dann in jene von Brescia.

Am 14. August 1942 begann er in Venegono das Noviziat und legte am 15. August 1944 die ersten Gelübde ab. Nach den ewigen Gelübden am 23. September 1949 wurde Erminio am 3. Juni 1950 durch Kardinal Schuster in Mailand zum Priester geweiht. 

Vor seiner Abreise in den Sudan arbeitete er ein Jahr lang in Florenz in der Missionarischen Bewusstseinsbildung. Im Oktober 1951 kam er in Bahr el Ghazal an und wirkte nacheinander auf den Missionen von Thiet, Mayen und Nyamlell. Mayen war ein Denkadorf, 200 km nordöstlich von Kwajok, zwischen den Flüssen Lol und Bahr el-Arab. Die jährlichen Überschwemmungen schnitten die Gegend acht Monate lang von der Außenwelt ab. Die Denka Tuic, etwa 60-80.000 Personen, schienen dem Christentum weniger abgeneigt als andere Denka. Einige junge Denka, die in Kwajok oder in Nyamlell unterrichtet und getauft worden waren, hatten sich in das Gebiet der Tuic begeben und dort erfolgreich den Gauben verkündet. P. Erminio kam 1952 im Alter von 29 Jahren nach Mayen. Die Sprache hatte er bereits in Thiet studiert. Nach der Unabhängigkeit des Sudans am 10. Januar 1956 herrschte vor allem einmal große Unsicherheit: es wurde Religionsfreiheit versprochen, dann aber zurückgenommen; den christlichen Schülern wurde erlaubt, sonntags in die Kirche zu gehen, dann aber wieder verboten; die Studenten mussten den Koran studieren.

Im April 1956 musste P. Erminio ganz unerwartet Bahr el Ghazal verlassen und nach Khartum reisen, denn es wurde ihm die Aufenthaltserlaubnis in jener Gegend zurückgezogen. So begab er sich 1957 nach Mading-Aciueng, das geographisch zu Kordofan gehörte. Am 11. Juni 1960 wurde er als Pfarrer nach Abyei versetzt. Am 17. März 1964 erreichte alle Missionare der Ausweisungsbefehl. Innerhalb von 24 Stunden mussten sie das Land verlassen. Der Befehl traf auch für die Missionare von Abyei, obwohl diese Missionsstation im Norden des Landes lag. Am 20. Juni begleitete die Polizei die Missionare nach El Obeid. In ihren Ohren klang noch das Weinen und Schreien der Gläubigen, die sie verlassen mussten und die Missionare eine Strecke des Weges begleitet hatten. Am 21. fuhren sie nach Khartum ab und von dort reisten sie nach Italien weiter.

P. Erminio blieb in Italien, um am Erneuerungskurs teilzunehmen. Nach dem Kurs wurde er nach Uganda versetzt. Dort begann seine Missionsarbeit in der Diözese Kabale als Kaplan von Makiro. Bald wurde er zum Hausoberen und Pfarrer von Nyamwegabira ernannt. Nach seinem Heimaturlaub kam er nach Maracha im West Nile als Direktor ad interim der Laienhelfer. Später wurde er nach Pakwach versetzt.

Auf Ersuchen der Oberen arbeitete P. Erminio von 1981 bis Februar 1983 bei der Fokolari Bewegung mit.

Am 1. April 1983 kehrte er nach Südsudan zurück. Er begann seine Missionstätigkeit in Kwajok. Da aber in der Umgebung der Mission die Guerilla sehr aktiv war, zog er nach Wau um. In El Obeid begann er Arabisch zu lernen. Dann begab er sich aus gesundheitlichen Gründen nach Kenia. Da im Südsudan die Unsicherheit weiterhin groß war, ging er nach Khartum.

1990 kehrte er nach Italien zurück. Nach Einsätzen in Limone, Arco, Mailand und wieder in Arco kehrte er für kurze Zeit noch einmal nach Uganda zurück. Die letzten Jahre bis zu seinem Tod verbrachte er in Arco und Mailand. Hier verschied er am 8. Januar 2017.