In Pace Christi

Udeschini Giuseppe

Udeschini Giuseppe
Geburtsdatum : 17/07/1938
Geburtsort : Leno/Italia
Zeitliche Gelübde : 01/11/1958
Ewige Gelübde : 01/01/1964
Todesdatum : 12/03/2017
Todesort : Castel D'Azzano/Italia

Giuseppe Udeschini stammte aus Leno, Provinz Brescia, und erblickte am 17. Juli 1938 das Licht der Welt. Nach seinem Eintritt bei den Comboni-Missionaren erlernte er in Thiene das Schreinerhandwerk. Das erste Noviziatsjahr machte er in Pordenone, das zweite in Sunningdale in England, wo er gleichzeitig Englisch lernen konnte.

Nach den ersten Gelübden 1958 arbeitete er ein Jahr lang in der Missionarischen Bewusstseinsbildung und half dann bei den Bauarbeiten im Mutterhaus von Verona und Valdiporro.

1961 erhielt er Sendung nach Uganda, wo er über fünfzig Jahre auf verschiedenen Missionsstationen im West Nile Gebiet als Hausmeister und Verantwortlicher für Bauarbeiten wirkte.   

Seine ersten Missionsjahre verliefen recht ruhig: es herrschte großer Eifer und überall wurden Kirchen, Kapellen und Wohnraum für die Missionare gebaut, da viele Leute die Mission aufsuchten. Alles aber änderte sich mit der Präsidentschaft von Idi Amin Dada 1971 und mit den bald folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen, um sich seiner zu entledigen. Dann entbrannten die Kämpfe unter den verschiedenen Kommandanten um seine Nachfolge, die viele Opfer forderten und viele Menschen in die Flucht trieben. Auch die Menschen vom West Nile mussten sich in Sicherheit bringen. Viele flohen in den nahen Kongo. Die Missionare folgten ihnen, um ihnen beizustehen. Nur die Mission von Ombaci wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Rückkehr aus dem Kongo fanden sie lauter Ruinen vor. Br. Udeschini begann sofort mit dem Wiederaufbau. Zusammen mit den Brüdern Gianni Bonafini und Ciriaco Gusmeroli und mit seiner Arbeitergruppe leistete er großartige Arbeit. Seinen Arbeitern versuchte er beizubringen, nicht nur fähige Maurer sondern auch gute Christen zu werden. In vorbildlicher Weise sorgte er für seine Arbeiter und ihre Familien.

P. Torquato Paolucci erzählt: “Wir haben ihn immer Bepi genannt; mancher fügte ‘bossa’ (Flasche, im venezianischen Dialekt) hinzu, denn er war ein großer Weinbauer, und für den Wein brauchte er Flaschen, die er überall suchte. Er hatte Rebsorten von Italien mitgebracht, sie gepflanzt und mit großer Sorgfalt gepflegt. Sie lieferten nicht nur den Wein für die Messfeier, sondern auch für “die Vesper”, wie er sagte. Während seines Heimaturlaubs hatte er gelernt, wie man Wein macht und aufbewahrt. Er hatte auch gelernt, die Parasiten zu bekämpfen. Eine Flasche guten Weines war sein größtes Geschenk, das er einem Freund machen konnte. Er beschenkte viele Personen, angefangen vom Bischof bis zu seinen Priesterfreunden und Katechisten. Auf diese Weise hat Bepi auch unsere Versammlungen und Feste verschönert und froh gestaltet.

Bepi war vor allem ein sehr guter Baumeister von Kirchen, Häusern, Schulen, Krankenhäusern und Brunnen. Wer West Nile besucht, ist überrascht, so schöne Kirchen und Häuser zu sehen, die er erbaut hat. Auch das Tagungshaus und das Katechistenzentrum von Lodonga hat er gebaut.

Er war noch sehr jung als er nach Uganda kam. Er ist praktisch immer im West Nile geblieben. 52 Jahre hat er der Mission gedient.

In Uganda hat er das Bauhandwerk erlernt, indem er den alten Brüdern und manchen Patres bei der Arbeit zugesehen hat. Bepi war immer bereit dorthin zu gehen, wo er gebraucht wurde: Ombaci, Ediofe, Arua, Adumi, Olovo, Maracha, Koboko, Lodonga, Moyo usw. Eine Zeitlang arbeitete er auch in Malawi, aber sein Herz war in West Nile. Gerne kehrte er wieder dorthin zurück, sobald er konnte. 

Die Kirche von Arua ist ihm zu großem Dank verpflichtet für seine Hingabe und die vielen Bauten. Er hatte einen Pick-up, den ihm die Provinz Uganda geschenkt hatte, und einen Trupp von Arbeitern, die ihn überallhin begleiteten. Sie führten andere in die verschiedenen Berufe ein. Er pflegte auch die Kontakte mit ihren Familien. Er besuchte sie gerne, aß oft mit ihnen und brachte immer kleine Geschenke für die Kinder oder für die Frauen mit.

Viele Kinder seiner Arbeiter konnten studieren dank der Hilfe des Bruders. Viele wurden im Verlauf der Arbeiten zu tüchtigen Maurern, Mechanikern und Schreinern herangebildet. Er hat sehr viel zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region beigetragen. Ich glaube, Comboni wollte solche Brüder, die fähig waren, mit geringen Mitteln und mit Einbeziehung von vielen Personen große und schöne Werke zu errichten. Br. Bepi hatte eine besondere Vorliebe für das Krankenhaus von Maracha, wo sich sehr viele Kranke behandeln ließen. Er war ein großer Freund der Ärzte, die er gerne besuchte. Für jeden hatte er ein aufmunterndes Wort. Er war überall ein stets willkommener Gast.

Ich habe seine Liebe und seine Hingabe für die Mission und sein Interesse für die Familien seiner Arbeiter immer bewundert. Viele schätzten ihn und erinnern sich noch immer an ihn. Anlässlich der Nachricht von seinem Hinscheiden habe ich mehrere Telefonanrufe von Personen aus Uganda erhalten, denen Bepi geholfen hatte. Sie haben Gebetstreffen und Gottesdienste für ihn organisiert“.